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72 Stunden - The Next Three Days (2010)

The Next Three Days

Remake des französischen Thrillers "Pour Elle" (Fred Cavayé, 2008) mit Russell Crowe in der Hauptrolle: Nach der überraschenden Verhaftung und Verurteilung seiner Frau Lara plant College-Dozent John Brennan eine irrwitzige Rettungsaktion: Mit Hilfe eines ehemaligen Gefängnisinsassen entwickelt er den perfekten Ausbruchsplan...User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4.0 / 5

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Wie plant man einen Gefängnisausbruch, ohne je einen Tag hinter Gittern verbracht zu haben? Vor diese schier unlösbare Aufgabe wird John Brennan (Russell Crowe) gestellt, als seine Frau Lara (Elizabeth Banks) aus heiterem Himmel wegen eines Mordes verhaftet wird, den sie nicht begangen haben will. Der College-Dozent versucht verzweifelt, Laras Unschuld zu beweisen und seine Familie zusammenzuhalten. Doch als Lara auch in letzter Instanz verurteilt wird und nur knapp einen Selbstmordversuch überlebt, startet John eine irrwitzige Rettungsaktion: Mit Hilfe eines ehemaligen Gefängnisinsassen (Liam Neeson) und viel Improvisationstalent entwickelt John einen Ausbruchsplan.

Die geschätzten Zuschauer haben nicht immer das feinste Gespür, sonst hätten sie diesen Thriller 2010 nicht so kolossal floppen lassen. Russell Crowe war so etwas wie Kassengift - der Australier hatte es sich durch vermeintlich arrogantes Verhalten mit dem Publikum offenkundig in toto verscherzt. Selbst spannende Filme wie "State of Play" gingen unter, und "The Next Three Days" ging es nicht anders. Vielleicht halfen auch die Trailer von Lionsgate Films nicht besonders, die bereits den ganzen Film erzählten, so dass man sich fragte, wozu man ihn sich eigentlich jetzt noch ansehen sollte.

Schade, denn dann bekam man die phantastischen Leistungen von Crowe und Elizabeth Banks nicht zu sehen. Glaubwürdig ist diese Geschichte, in der ein Ehemann versucht, seine wegen Mordes verurteilte und im Gefängnis sitzende Gattin zu befreien, nicht - aber spannend. Regisseur Paul Haggis ("L.A. Crash") lieferte hier eine Wiederverfilmung des französischen Streifens "Ohne Schuld" von 2008. "Der Film schafft es durch die Plausibilität der Darstellerleistungen und der Inszenierung, die 'Zufälle' und Unwahrscheinlichkeiten der Handlung zu überwinden", befand Kritiker Ben Rawson-Jones für "Digital Spy".

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Besetzung & Crew von "72 Stunden - The Next Three Days"

Land: USA
Jahr: 2010
Genre: Thriller, Drama
Originaltitel: The Next Three Days
Länge: 133 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 20.01.2011
Regie: Paul Haggis
Darsteller: Liam Neeson, Elizabeth Banks, Russell Crowe, Denise Dal Vera, Brian Dennehy
Drehbuch: Fred Cavayé
Kamera: Stéphane Fontaine
Verleih: Kinowelt

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Im Zweifel für den Angeklagten??? Nicht wirklich. In der Geschichte stößt man immer wieder auf Fehlurteile, die durch falsche, teils erzwungene Geständnisse, Fehler in der Ermittlungsarbeit oder gar [...mehr] falsche Beschuldigungen verursacht wurden. Einige davon, etwa der Fall Vera Brühe, wurden später als Filmvorlage genutzt.
In den letzten Jahren wurden dank verbesserter forensischer Methoden etliche Justizirrtümer aufgedeckt. So wurden in den USA etliche unschuldig Verurteile aus Todeszellen befreit - für andere kam der Nachweis ihrer Unschuld zu spät.
Folgend einige Beispiele, die sich seit dem Jahre 1900 ereignet haben:

1903 - George Edalji
Ein Fall, der heute fast nicht mehr vorstellbar ist, ereignete sich 1903 in Staffordshire / England: Der Rechtsanwalt George Edalji wurde wegen der Tötung und Verstümmelung von Pferden zu einer Freiheitsstrafe von sieben Jahren verurteilt. Edalji, der Sohn eines asiatisch-stämmigen Vaters und einer englischen Mutter, fiel vor allem Vorurteilen zum Opfer. Nach dem Fund der Pferde machte sich die Polizei direkt auf den Weg zu seinem Haus, ohne jegliche weiteren Ermittlungen. Er wurde beschuldigt, die Pferde zur Huldigung fremder Götter geopfert zu haben.
1906 wurde Edalji auf Betreiben von R.D. Yelverton freige- lassen, aber nicht begnadigt. Aus diesem Anlass schaltete sich Arthur Conan Doyle ("Sherlock Holmes") in den Fall ein. Durch eigene Untersuchungen bewies er, dass Edalji nicht schuldig sein konnte. Seine Ermittlungen führten zu einer Wiederaufnahme des Falls und Edalji wurde vom Vorwurf der Tierverstümmelung freigesprochen. Für die drei Jahre, die er unschuldig im Gefängnis saß, wurde er nie entschädigt. Zum Schluss bleibt noch anzumerken, dass während seiner Inhaftierung in Staffordshire weiterhin verstümmelte Pferdeleichen gefunden wurden.

1926 - Josef Jakubowski
Einer der bedeutendsten Justizmorde in der deutschen Rechtsgeschichte ist sicherlich der Fall Josef Jakubowski. Der russische Kriegsgefangene ließ sich nach dem ersten Weltkrieg in Mecklenburg nieder. Seine Lebensgefährtin, die ortsansässige Ida Nodgens, starb kurz vor der Hochzeit. Sie hinterließ zwei uneheliche Kinder. Kurz nach dem Tod der Mutter fand man den Sohn erdrosselt auf. Der Verdacht fiel direkt auf Josef Jakubowski, der in einem Indizienprozess schnell zum Tode durch Enthauptung verurteilt wurde. Trotz eines fast lückenlosen Alibis � allein eine halbe Stunde konnte der Angeklagte nicht belegen, die aber kaum für den Mord ausgereicht hätte � kam es zur Verurteilung und Vollstreckung des Urteils. Während des Prozesses wurde dem Angeklagten, der sich nur schwer in Deutsch verständ- lich machen konnte, ein russischer Dolmetscher verweigert. Zwei Jahre später konnte ein Kriminalbeamter die Unschuld Jakubowskis beweisen und die Großmutter und die Onkels des toten Jungen als Täter überführen.

1945 - Maria Popescu
Maria Popescu wurde 1945 in der Schweiz wegen des Giftmordes an ihrer Schwiegermutter und deren Hausmädchen, sowie des versuch- ten Mordes an ihrem Schwiegervater angeklagt. Obwohl man ihr keines der drei Verbrechen je nachweisen konnte, wurde sie zu lebenslanger Haft verurteilt. 1956 wurde sie begnadigt.

1953 - Derek Bentley
Derek Bentley wurde wegen eines Verbrechens hingerichtet, das nachweislich sein Komplize Christopher Craig begangen hatte. Die beiden Teenager waren zusammen in ein englisches Warenhaus eingebrochen und erwischt worden. Als Craig auf einen Polizis- ten schoss und diesen tötete, war Bentley bereits seit einer viertel Stunde in Haft. Trotzdem wurde die Tat als Gemein- schaftstat eingestuft und abgehandelt. Während der damals vierzehnjährige Christopher Craig wegen Strafunmündigkeit eine Haftstrafe von zehn Jahren erhielt, wurde Derek Bentley gehängt. 1998 wurde er posthum begnadigt. Sein Fall zählt zu einem der bedeutendsten Justizmorde in der englischen Rechts- geschichte und beschäftigte die englische Justiz über 45 Jahre.

1962 - Vera Brühne
Einer der bekanntesten Fälle in der deutschen Nachkriegs- geschichte ist der Fall Vera Brühne. Bis heute ist noch immer nicht erwiesen, ob es sich bei der Verurteilung wirklich um einen Justizirrtum gehandelt hat. Vera Brühne und ihr Freund Johann Ferbach wurden von einem Münchner Schwurgericht wegen des Mordes an dem Arzt Otto Praun und seiner Haushälterin Elfriede Kloo zu lebenslanger Haftstrafe verurteilt � trotz schwacher Indizienlage. Ende der sechziger Jahre kamen neue Erkenntnisse über Otto Praun ans Tageslicht: Er sollte in einen Schmiergeldskandal in der Rüstungsbranche verwickelt gewesen sein. Trotz Zweifel und neuer Erkenntnissen wurde der Fall nicht noch einmal neu verhandelt. 1979 wurde Vera Brühne vom bayerischen Minister- präsidenten Franz-Joseph Strauß begnadigt. Bis zu ihrem Tod 2001 bestritt sie mit dem Mord etwas zu tun gehabt zu haben. Johann Ferbach verstarb bereits 1970 im Gefängnis.

1974 - The Birmingham Six
Sechs Männer machten sich nach einem Pub-Besuch per Bahn auf den Weg nach Belfast, um an der Beerdigung eines verstorbenen IRA-Folksängers teilzunehmen. Da ein zeitgleich in Birmingham verübter Bombenanschlag, bei dem 21 Menschen starben und 162 zum Teil schwer verletzt wurden, der IRA zugeschrieben wurde, verhaftete man die sechs Männer. Vier der Männer unterschrieben nach drei Tagen umfangreiche Geständnisse, welche sie jedoch später widerriefen, da sie unter Zwang abgegeben worden sein sollen. Vor Gericht stellte sich heraus, dass Geständnisse und Ermittlungserkenntnisse in der Tat Widersprüche aufwiesen; die sechs Männer wurden im August 1975 jedoch trotzdem zu 21-mal lebenslänglich verurteilt. Erst 1990 kam es nach jahrelangen Protesten zu einem Wiederaufnahme-Verfahren, im Jahr 1991 wurden alle sechs freigesprochen. Dieser und der ähnlich gelagerte Fall der �Tottenham Three� von 1985 führten dazu, dass heutzutage alle polizeilichen Vernehmungen auf Tonband mitgeschnitten werden müssen.

1980 - Lindy Chamberlain-Creighton
Ein besonderer Fall beschäftigte Anfang der Achtzigerjahre die australische Justiz: Bei einem Campingausflug zum Ayers Rock mit der ganzen Familie verschwand die kleine Azaria Chamberlain. Nach Aussage der Mutter wurde das Mädchen von Dingos entführt. Da jedoch in der Nähe des Zeltplatzes der blutbefleckte Babystrampler und im Auto der Mutter weitere Blutspuren gefunden wurden, beschuldigte man die dreifache Mutter des Mordes an ihrer Tochter und verurteilte sie zu lebenslanger Haft. Ihr Mann erhielt wegen Beihilfe eine acht- zehnmonatige Haftstrafe.
Vier Jahre nach der Verurteilung fand man am Ayers Rock in der Nähe eines Dingo-Baus ein blutverschmiertes Babyjäckchen. Durch neue Untersuchungen wurde die Aussage von Chamberlain-Creighton untermauert und sie und ihr Mann wurden freigesprochen.

1997 - Harry Wörz
Aktuell sorgte der Fall Harry Wörz in Deutschland für Aufsehen. Der Polizeibeamte Wörz wurde des versuchten Mordes an seiner Ehefrau beschuldigt und auf Grund der Faktenlage zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt. Nach dreizehn Jahren und elf Verhandlungen wurde er im Dezember 2010 in letzter Instanz vom Bundesgerichtshof freigesprochen. Im Rahmen der gericht- lichen Schmerzensgeldverhandlungen, die der Vater des Opfers angestrengt hatte, kamen Ungereimtheiten zum Tathergang zu Tage, Ermittlungsfehler der Polizei wurden erkennbar. Vermut- lich hatten die damals Ermittelnden versucht, den Geliebten von Wörz' Ehefrau zu decken, der ebenfalls Polizeibeamter ist. Aufgrund der neuen Erkenntnisse wurde Wörz nun letztinstanzlich freigesprochen.

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