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FBW-Bewertung: Endless Love (2013)

Prädikat wertvoll

Jurybegründung: Der Traum von der wahren unendlichen, großen Liebe gelingt wohl nur beim ersten Mal. Diese Botschaft von ENDLESS LOVE ist eingebunden in eine kleine Geschichte mit vielen Verwicklungen und Hindernissen. Jade, die wunderhübsche reiche Tochter, und der schüchterne, ebenfalls gut aussehende David, Sohn eines Garagenbesitzers, fühlen sichinniglich miteinander verbunden. Für ihre Liebe müssen sie gegen viele Widerstände kämpfen. Beispielsweise gegen die Vorurteile und wohlmeinenden Repressionen eines beschützenden Übervaters, der für seine Tochter nur das Beste will.

Der Vater kann die für ihn neue Situation einer selbständiger werdenden Tochter nicht akzeptieren und schwankt zwischen Zugeständnissen und Widerstand mit autoritären Verboten und Erpressungen. Doch auch mit rüderen Mitteln gegen den Emporkömmling von außen hat er gegenüber der Macht der jungen ersten Liebe keine Chance, das für ihn ungleichePaar zu trennen,.

Ein Teenagerfilm mit Coming-of-Age Zutaten, angesiedelt in der Übergangszeit von Highschool-Abschluss und dem Start in die College-Zeit. Im Film wirken die Liebenden auf die Jury leider etwas älter als 17 Jahre, da jedoch alles in sich schlüssig erzählt und glaubwürdig in die Lovestory eingebettet ist, kann man dies durchaus im Filmkontext akzeptieren.

Der Stoff der filmischen Erzählung differenziert sich durch eine Reihe von Handlungsmotiven, wie hauptsächlich dem Tod des älteren Bruders, der wie ein Mühlstein auf der wohlhabenden Familie lastet. Ersteht für die unerfüllten Projektionen und den verengten Blick des Vaters nicht nur seiner Tochter gegenüber, sondern auch gegenüber seinem zweiten jüngeren Sohn in einem Nebenstrang der Geschichte. Dafür jedoch wird er am Ende des Films abgestraft und steht alleine da.

Obwohl der Film routiniert mit Bildern und einer Geschichte arbeitet, wie man sie aus Hollywoods Filmindustrie kennt, gewinnt er seinen Charme gerade durch den Verzicht auf Überdramatisierung und durch die nachvollziehbaren Handlungsweisen der Protagonisten und Nebenfiguren. Durchaus ist ENDLESS LOVE ein typischer Mainstream-Film, wirkt aber bildlich gut eingefangen und dadurch vergleichsweise originell. Der Traum einer uramerikanischen Familie wird gebrochen, der Käfig sogar manchmal in Bildern von trennenden Gittern und Zäunen sinnbildlich in die Szene eingeflochten. Der absolute, durch nichts aufzuhaltende melodramatische Siegeszug einer ersten intensiven Liebe mit entsprechender musikalischer Unter- und Übermalung steht für das romantische Ideal und dem Zauber, der diesem innewohnen könnte, wenn man daran glauben will. Weil es die erste Liebe ist im Hier und Jetzt. Es sind intensive starke Gefühle, die ausgelebt werden wollen ? allen Widerständen zum Trotz.

Das gezeigte Glück wird im Film am Anfang und Ende etwas gebrochen. Es bleibt dem Zuschauer, wohl eher den gleichaltrigen Zuschauerinnen als Hauptzielgruppe, überlassen, die Klammer dieses märchenhaften Traums zu verstehen.



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