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FBW-Bewertung: Ella und das große Rennen (2012)

Prädikat besonders wertvoll

Jurybegründung: Nach dem gleichnamigen Roman ist nun auch ein Film entstanden, in dem uns die kleine Ella durch das turbulente Geschehen führt und in dessen Verlauf sie und ihre Freunde alle Schwierigkeiten gemeinsam meistern. Zunächst bittet der Lehrer das Mädchen, einen Aufsatz zu schreiben. Sie beschreibt darin den Alltag eines Zoowärters. Doch das Dokument geht direkt zur Schulbehörde, der der Lehrer eigentlich nur einen Streich spielen wollte. Daraufhin wird der Lehrer von der Polizei abgeholt, denn man vermutet, die Kinder würden ?wie Tiere? behandelt. Ella ist sehr betroffen und die Kinder wollen den Lehrer befreien. Und dann soll auch noch die kleine Schule selbst geschlossen und abgerissen werden. Die Schülersollen ab sofort die große Schule in der Stadt besuchen. Mit dieser Geschichte folgt der Film übrigens einer tatsächlichen Entwicklung in Finnland, die äußerst umstritten ist. Das muss natürlich verhindert werden und so machen sich Ella und ihre Freunde auf in die Stadt, wo sie Anna treffen,die Tochter des reichen Herrn Yksi, der nichts anderes im Sinn hat, als für seinen Sohn Kimi eine Rennstrecke zu bauen. Kimi soll Formel-1-Pilot werden. Nun beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, denn die Schule soll eben jener Rennstrecke weichen.
Wie Ella und ihre Freunde sich in der Erwachsenenwelt durchsetzen, wird originell und kindgerecht inszeniert: Wenn die Kinder als Präsidenten verkleidet mit Bärten und künstlichen Zöpfen bei der Polizei vorsprechen und dort scheinbar ganz ernst genommen werden mit ihrem Anliegen, dann bringt das Jung und Alt zum Schmunzeln.
Komische Momente bietet auch die Bildsprache, wenn Batman zitiert oder die Allgewalt der Erwachsenen in Frage gestellt wird, wie etwa bei der Befreiung des Lehrers, der in Ketten am Baum gefesselt ist und es nicht schafft, sich selbst zu befreien. Eine Jagd durch das riesig dimensionierte Schulhaus in der Stadt wird mit Slapstickelementen ebenfalls überzeugend in Szene gesetzt.
Schließlich kommt es zum großen Showdown, dem Rennen, das selbstverständlich Kimi gewinnt, denn die Freunde verfügen nur über einen alten VW-Bully ohne Motor. Den sollen zwar die Hunde Ole und Pole ersetzen, aber leider reißt die Leine in dem Moment, als das Rennen startet. Am Ende schließen die Kinder und Herr Yksi einen Kompromiss und Kimi wird in ihren Kreis aufgenommen. Ella, die sich vom ersten Moment an in Kimi im roten Rennanzug verliebt hatte, ist nun besonders glücklich. Das gute Ende wird besiegelt, nicht jedoch ohne einen ökologischen Appell, weniger Auto zu fahren.
Ein großer Spaß für Kinder, der mit Tempo und viel Witz kindgerecht inszeniert ist. Besonders sehenswert sind dabei die Jungdarsteller, die mit angemessenem Ernst die Geschichte vorantreiben.



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