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Süden (1988)

Sur

In diesem argentinischen Drama kehrt ein Mann nach fünf Jahren Haft und Folter nach Ende der Militärdiktatur in seine Heimat zurück. Mit fesselnden Bildern versucht der Film von 1988, eine Metapher auf Argentiniens jüngere Vergangenheit zu sein...Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4.0 / 5

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Ein Mann kehrt zurück: Fünf Jahre lang war Floreal als politischer Häftling in Gefängnissen und Lagern im Süden, in Patagonien. Es ist 1983, das Ende der Militärdiktatur in Argentinien. Floreal wandert ruhelos durch das nächtliche Buenos Aires. Die lange Nacht, die der Film beschreibt, ist das Resumée eines ganzen Lebens: Eine Rückkehr in eine veränderte Stadt, in einen politischen Umbruch, eine frühere Liebesgeschichte, das alte Viertel, die Lokale, Gesichter, Geräusche, der Klang des Bandoneons. Jede Straßenecke erinnert Floreal an Szenen aus der Vergangenheit.

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse / 5

Zu Recht seinerzeit in Cannes mit dem Regiepreis ausgestattet erfährt Solanas Meisterwerk über die Verarbeitung der argentinischen Militärdiktatur eine Wiederaufführung. In der Geschichte des nach fünfjähriger Folterhaft entlassenen Floral, welcher durch die Nacht von seinem toten Freund begleitet wird, sucht Regisseur Solanas die großen Bilder. Ein fließendes Crescendo voller vielschichtiger Metaphern führt den Zuschauer in eine Welt aus persönlichen Gefühlen, verdrängten Ängsten und der Möglichkeit von Vergebung. Dabei erweist sich Solanas als humanistischer Optimist, der an eine Überwindung der Wunden aus der Zeit der Militärdiktatur glaubt. Durch die melancholische Musik im Verbund mit den gewaltigen Bilden entwickelt „Süden“ eine einzigartige Intensität, die sich zu einem flammenden Appell an die Kraft des Einzelnen verdichtet. Trotz der Vielzahl an Sünden und Verbrechen, welche im Namen der Militärs begangen wurden, muss man Wege für einen Neuanfang finden. Diese Grundaussage versucht „Süden“ über das geschickte Zusammenspiel seiner Elemente zu überhöhen, um so zu einer allgemeinen Aussage über den Umgang mit Unrechtsregimen zu kommen. „Süden“ ist ein Gesamtkunstwerk, dessen gelungenes Ineinandergreifen aller Einzelteile ein überzeugendes humanistisches Bedeutungsgeflecht ergibt.




Besetzung & Crew von "Süden"

Land: Argentinien, Frankreich
Jahr: 1988
Genre: Drama
Originaltitel: Sur
Länge: 127 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 05.07.2001
Regie: Fernando E. Solanas
Darsteller: Ulises Dumont, Susu Pecoraro, Miguel Ángel Solá, Lito Cruz, Philippe Léotard
Kamera: Félix Monti
Verleih: Kairos Film



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