oder

Unter Brüdern (1996)

No Way Home

Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 5.0 / 5

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Nach sechs Jahren wird Joey Larabito aus dem Gefängnis entlassen. Aber er wirkt gar nicht wie der Typ, der ein Verbrechen begangen hat, schon gar nicht einen Mord. Er wirkt kindlich und selbst im grausamen Umfeld und Schmutz von Staten Island erscheint sein Verhalten unschuldig und freundlich.
Als er zurück nach Hause kommt, stellt er fest, daß viele bekannte Gesichter die Nachbarschaft verlassen haben. Seine Mutter ist gestorben, und sein älterer Bruder Tommy, den Joey vergöttert, lebt jetzt mit seiner Frau Lorrain, die er vor vier Jahren geheiratet hat, in dem alten Haus der Familie. Die Nachbarschaft hat sich verändert, das Leben ging weiter, und Joey muß von vorne beginnen. Mit 40 Dollar in der Tasche und keiner anderen Zufluchtsmöglichkeit, hofft Joey bei seinem Bruder unterzukommen, bis er selber wieder auf eigenen Füßen stehen kann. Tommy bietet ihm an, im Keller zu wohnen, aber seine Frau Lorrain willigt nur ungern ein, denn sie hat Angst davor, einen "Knastbruder" in ihrem Haus zu beherbergen. Aber nachdem sie langsam sein freundliches und arbeitswilliges Wesen kennenlernt, erkennt Lorrain, daß in Wirklichkeit alles nicht so ist, wie es auf den ersten Blick erscheint. Ist ihr Ehemann, der ab und an etwas mit Marihuana handelt, um über die Runden zu kommen, wirklich der Mann, den sie zu kennen meint? Und ist Joey, sein Bruder, der leise spricht und bereit ist, für fünf Dollar die Stunde Schaufenster zu putzen, wirklich ein Mörder?

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse / 5

Seinen Abschied vom Knast feiert der kahlrasierte Joey (Tim Roth) mit sichtbar innerer Zufriedenheit. Was wird das Leben "draußen" für ihn bringen? Wird er es schaffen? Vor allem der amerikanische Originaltitel läßt schlimmes befürchten: "No Way Home". Doch Joey ist nicht der Killertyp, als der er hingestellt wird und weswegen er einsaß. Das merkt auch die Frau seines Bruders, die der Heimkehr des Schwagers zunächst eher skeptisch gegenüber steht. Mit der Zeit lernt sie Joey kennen - und erst recht ihren Mann.

Lange hält Regisseur Buddy Giovinazzo mit den Hintergründen für Joeys sechsjährige Haftstrafe hinterm Berg. Ein Mord soll es gewesen sein, aber so recht will man das nicht glauben. Da genügt der Blick in das kindliche Antlitz des eben Entlassenen der als erste Aktion in der Freiheit einen Süßigkeitenladen betritt. Noch mal will er nicht mehr hinter Gitter, ist schon zufrieden mit unterbezahlten Fensterputzerjobs. Trotzdem gerät er immer wieder in Situationen, wo ihm die Faust auszurutschen droht. An seinem Bruder Tommy (James Russo), ein "tough guy" wie er im Buche steht, hängt er wie eine Klette. Der Vergangenheit wegen. Doch die brüderlichen Bande und das Vertrauen beginnen zu bröckeln.

Nach über zehn Jahren Abstinenz ist Buddy Giovinazzo nach einer Reihe von Musikvideos und dem Schreiben von Drehbüchern wieder zum Spielfilm zurückgekehrt. In den USA gilt er als Erbe von Tarantino und Rodriguez. Dem vorliegenden Werk ist das nicht anzusehen, auch wenn zwischendurch ein wenig und am Ende reichlich Blut fließt. Die Staerke von "Unter Brüdern" ist zunächst der undurchschaubare Thrill, der nach und nach gewährte Einblick in die Psyche der drei Hauptfiguren. Deborah Kara Unger (zuletzt in "Crash") als blonder Engel ist eine atemberaubende Wucht, den Engländer Tim Roth im breiten Staten-Island-Slang reden zu hören sowie ihn als schicksalsergebenen Langsamdenker spielen zu sehen ein Genuß.




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Besetzung & Crew von "Unter Brüdern"

Land: USA
Jahr: 1996
Genre: Thriller
Originaltitel: No Way Home
Länge: 97 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 23.01.1997
Regie: Buddy Giovinazzo
Darsteller: James Russo, Bernadette Penotti, Tim Roth
Kamera: Claudia Raschke
Verleih: Kinowelt, TiMe

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