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Buffy kommt ins Kino

Ohne Joss Whedon

Warner Bros. bringt "Buffy" in die Kinos, ohne den Schöpfer des Serienhits einzubeziehen

Warner Bros. bringt Buffy in die Kinos - und zwar ohne Joss Whedon. Das Studio sicherte sich die Rechte vom Regisseur und der Produktionsfirma der ersten Filmversion (Buffy, der Vampirkiller) von 1992. Der Newcomer Whit Anderson schreibt das Drehbuch, die Produktion übernehmen Charles Roven (u.a. "Batman Begins", "The Dark Knight") und Steve Alexander mit Doug Davison und Roy Lee von Vertigo Entertainment. "Whit ist mit einer aufregenden neuen Idee, wie man Buffy updaten kann, zu uns gekommen," gab Roven gestern in einem Statement kund. "Es gibt eine aktive Fanbase, die sehnsüchtig darauf wartet, dass der Charakter auf die große Leinwand zurückkehrt. Wir freuen uns darauf, uns mit Doug und Roy für eine Neuerfindung von Buffy und der Welt, in der sie lebt, zusammen zu tun. [...] Sie wird genau so witzig, tough und sexy sein, wie wir sie alle in Erinnerung haben."

Problematisch ist die Tatsache, dass die genannte "aktive Fanbase" keinesfalls die Filmversion, sondern die Serie von Whedon (deutscher Titel: Buffy im Bann der Dämonen) feiert - welche von 1997 bis 2003 lief, Sarah Michelle Gellar zum Star machte, das ebenfalls erfolgreiche Spin Off "Angel" nach sich zog und inzwischen als Comicreihe fortgesetzt wird.

Whedon reagierte inzwischen mit einer Email an Kristin Dos Santos von eonline.com auf die Nachricht:
"Es ist eine traurige, traurige Reflektion unserer Zeit, wenn die Leute sich von den Leichen der Lieblingsgeschichten ihrer Jugend ernähren müssen - nur weil sie sich keine eigene originelle Idee ausdenken können, so wie ich mit meiner Avengers-Idee, dich ich ganz alleine hatte.
Offensichtlich habe ich starke, gemischte Gefühle dazu. Meine erste Reaktion, als ich hörte, wer das schreibt, war 'Whit Stillman UND Wes Anderson? Das wird der sardonisch-liebenswerteste Film ALLER ZEITEN.' Offenbar war ich falsch informiert. Dann dachte ich: 'Ich werde ein Vermögen verdienen! Dies ist mehr wert als alle meine Tantiemen von Toy Story zusammen!' Augenscheinlich werde ich selten über irgendetwas informiert. Und außerdem etwas langsam. Aber im Ernst, sind Vampire überhaupt noch populär?

Ich habe immer gehofft, dass Buffy auch nach meinem Tod noch weiterleben würde. Und zwar DANACH. Ich mag die Vorstellung meiner Kreation in fremden Händen nicht, aber ich bin mir auch bewusst, das viel mehr Hände als meine daran beteiligt waren, die Serie zu dem zu machen, was sie war. Und es gibt keine legale Basis, um irgendetwas anderes zu tun, als laut zu seufzen. Ich kann Leuten, die eine Leidenschaft für meinen kleinen Mythos hegen, nichts Böses wünschen. Jedoch kann ich diesen Moment nutzen, um anzukündigen, dass ich einen Batman Film drehen werden. Weil das eine Reihe ist, die wirklich ein Update braucht. Also haltet die Augen offen für The Dark Knight Rises Way Earlier Than That Other One And Also More Cheaply And In Toronto, der in ein Kino in ihrer Nähe rebooten wird.
Überlasst mich meinem Schmerz!
Freundliche Grüße, Joss Whedon."

Einige Stars der Serie - unter anderem Amber Benson (Tara), Emma Caulfield (Anya), Eliza Dushku (Faith) und Juliet Landau (Drusilla) - reagierten inzwischen via Twitter auf die Nachricht. Was sie davon halten, seht Ihr mit einem Click auf die jeweilige Verknüpfung.




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