oder
Bill Cosby
Bill Cosby
© Montgomery County Correctional Facility

Bill Cosby: Ende in Handschellen

Star tritt Gefängnisstrafe an

(28.09.2018) Update
Das ist das vorerst letzte Bild, das die Öffentlichkeit von Bill Cosby gesehen haben wird: Der Schauspieler wurde am Dienstag aus einem Gericht in Norristown im US-Bundesstaat Pennsylvania in Handschellen abgeführt. Richter Steven O'Neill hatte Cosby zuvor als einen "sexuell gewalttätigen Angreifer" zu drei bis zehn Jahren Haft, 25 000 Dollar Geldstrafe und der Übernahme der Klägerkosten verurteilt.

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die Vorwürfe der Universitätsangestellten Andrea Constand zutreffen, dass der Akteur sie im Jahr 2004 in seinem Haus nahe Philadelphia mit Drogen betäubt und sich dann an ihr vergangen habe. O'Neill wies den Antrag der Anwälte des 81-Jährigen zurück, ihn wegen seines hohen Alters und seiner Erblindung für die Zeit der von ihnen gegen das Urteil eingelegten Berufung in Freiheit zu belassen. Bill sei "möglicherweise eine Gefahr für die Gemeinschaft", meinte der Richter. Der Darsteller hatte zuvor keinen Gebrauch von der Möglichkeit gemacht, sich noch mal an das Gericht zu wenden.

Cosby wird die ersten Tage in der Montgomery County Correction Facility verbringen und dann in ein Staatsgefängnis überführt werden. Sein Name wird zukünftig auf der Liste der wegen sexueller Übergriffe verurteilten Straftäter erscheinen, die an Nachbarn und Schulen in seiner jeweiligen Nachbarschaft versendet werden würde.

(18.11.2014) Vorwürfe der Vergewaltigung gegen den US-Comedian
So makaber es klingt: Für Bill Cosby sind Vergewaltigungsvorwürfe nichts Neues. Der Schauspieler ist buchstäblich seit Jahrzehnten immer wieder mit Anklagen wegen Übergriffen gegen Frauen in die Schlagzeilen geraten. So musste sich der 77-Jährige bereits 2005 mit einer Zivilklage einer früheren Angestellten der Temple University, Cosby´s Ausbildungsstätte, auseinandersetzen. Diese Anklage wurde 2006 außergerichtlich beigelegt.

Ausgerechnet jetzt, als der Fernsehsender NBC mit Bill eine Fernsehserie entwickelt und Netflix dem Mimen am 28. November die einstündige Comedy-Show "Bill Cosby 77" widmen möchte, häufen sich die Anwürfe wieder. NBC, Cosby´s Haussender seiner Hit-Show "The Cosby Show" in den 80ern, hat sich noch nicht weiter zu den Plänen für die neue Fernsehserie geäußert - nachdem aber innerhalb einer Woche zwei Frauen Cosby der Vergewaltigung beschuldigt haben, wird dem Projekt wenig Chancen eingeräumt. Der Anwalt des Schauspielers hat betont, dass keine rechtlichen Schritte gegen seinen Mandanten eingeleitet worden und die Vorwürfe haltlos seien. Aber ist der Ruf erst ruiniert...

Am Donnerstag beschuldigte eine Frau aus Arizona den Star, sie 1985 unter Drogen gesetzt und vergewaltigt zu haben. Am Sonntag postete eine ehemalige Schauspielerin im Hollywood Elsewhere-Blog die Anschuldigung, ihr sei Ähnliches 1969 wiederfahren. Im Fernsehen beschuldigte sie Cosby als "Serienvergewaltiger" und "sehr, sehr, sehr kranken Mann". Bill ist in den letzten Monaten durch die Talkshows getingelt und mit seinem Live Comedy Act auf den Bühnen getourt. Noch am Sonntagabend trat er in Erie im US-Bundesstatt Pennsylvania auf. Seinen geplanten Auftritt in der "Late Show with David Letterman" hat er allerdings inzwischen abgesagt.


(19.11.2014) Schauspielerin Janice Dickinson erhebt Vorwürfe
Janice Dickinson hat nun ebenfalls behauptet, dass sie von Bill Cosby vergewaltigt wurde. Das ehemalige Topmodel soll von dem 77 Jahre alten Schauspieler mit einer Tablette und Alkohol gefügig gemacht worden sein. Im Interview mit der US-amerikanischen TV-Show "Entertainment Today" verriet die 59-Jährige nun: "Als ich am nächsten Morgen aufwachte und nicht meinen Schlafanzug trug, wurde mir klar, dass ich von diesem Mann vergewaltigt worden war." Das Letzte, woran sie sich entsinnen konnte, war, wie Cosby über sie herfiel. 1982 soll Bill sie unter dem Vorwand, mit ihr über Berufliches sprechen zu wollen, in eine abgelegene Hütte am Lake Tahoe eingeladen haben. Dort soll es dann zu der angeblichen Vergewaltigung gekommen sein.


(24.11.2014) Ehemaliger NBC-Mitarbeiter: "Ich habe Frauen für ihr Schweigen bezahlt"
In Geschichten wie diesen gibt es keine klaren Linien, keine "Gewinner" oder "Verlierer", keine klar erkennbaren Motivationen. Tatsache ist, dass die ersten neuerlichen Anschuldigungen zweier Frauen, in der Vergangenheit von Bill Cosby vergewaltigt worden zu sein, eine Lawine ausgelöst haben: In den Reaktionen weiterer Frauen, die erklären, von dem heute 77-Jährigen missbraucht worden zu sein, und in der Berichterstattung der Medien darüber.

Bill´s Anwälte haben die sich nun häufenden Vorwürfe in Bausch und Bogen als "lächerlich" verdammt. Der Star selbst äußert sich weiterhin nicht zu den Anschuldigungen. Sein Auftritt im Rahmen seiner Stand Up Comedy-Tournee am Freitag in Melbourne im US-Bundesstaat Florida war ausverkauft. Cosby machte in seinem 90-minütigen Programm keinerlei Anspielungen auf die aktuellen Enwicklungen. Obwohl ein Radiosender 1000 Dollar geboten hatte, wenn es jemand aus dem Publikum wagen sollte, Bill mit einem Zwischenruf bezüglich der Vergewaltigungsanwürfe zu unterbrechen, gab es keinerlei Störungen. Im Gegenteil kamen zweimal die Zwischenrufe "Wir lieben dich, Bill Cosby!" und stehende Ovationen zum Schluss. Einige der 30 Termine der bis Mai 2015 andauernden Tournee sind allerdings inzwischen abgesagt worden.

Hinsichtlich Cosby´s moralischem Verhalten in der Vergangenheit hat der ehemalige NBC-Angestellte Frank Scotti nun mit einem Interview Öl ins Feuer gegossen. Scotti arbeitete bei dem Fernsehsender, als dieser die Erfolgs-Comedy-Show "The Cosby Show" von 1984 bis 1992 produzierte. Er offenbarte nun, dass er regelmäßig Frauen 2000 Dollar auszahlte, die er zuvor dem Schauspieler in dessen Garderobe gebracht hatte. "Mir taten die Frauen leid", so Scotti. 1989 und 1990 habe er im Monat bis zu acht Frauen bezahlt.


(03.12.2014) 55-Jährige reicht Klage ein
Nun wird der Fall dorch gerichtsaktenkundig: Die 55 Jahre alte Judy Huth hat gestern beim Gericht in Los Angeles eine Klage gegen Bill Cosby eingereicht, in welcher sie den heute 77-Jährigen beschuldigt, sie 1974 in der Playboy Mansion sexuell belästigt zu haben. Damals war Huth 15 Jahre alt.

Laut der Klageschrift hatten Judy und ihre ein Jahre ältere Freundin den Schauspieler in einem Filmstudio kennen gelernt und waren von ihm eine Woche später ein einen Tennisclub eingeladen worden. Dort habe Cosby darauf bestanden, dass - immer wenn er beim Pool ein Spiel gewann - die Beiden Alkohol trinken sollten. Dann habe er die beiden Mädchen mit zur Playboy Mansion genommen, wo er Huth sexuell belästigte, indem er versuchte, seine Hand in ihre Hose zu schieben, dann ihre Hand in seine nahm, um sich damit selbst zu befriedigen. Die Klage lautet nun auf "schwerwiegendes und extremes emotionales Leiden". Ms Huth verlangt eine Entschädigung in unbekannter Höhe.

Cosby´s Anwalt Martin Singer kommentiert: "Wir haben diese unbegründeten Geschichten wieder und wieder widerlegt, nur um wieder eine neue unbestätigte Geschichte aus den Büschen hochsteigen zu sehen. Wann wird das enden? Es ist schon lange überfällig, dass diese Medienvorverurteilung von Mr Cosby aufhören muss."

Am Montag hatte sich Bill Cosby aus dem Kuratorium der Temple University zurückgezogen. "Ich habe immer das tun wollen, was im besten Interesse der Universität und ihrer Studenten lag", formulierte er in der Stellungnahme.

(04.12.2014) Mutmaßliche Vergewaltigungsopfer wollen 100 Millionen Dollar
Bill Cosby
hat gestern sein Schweigen gebrochen und in zwei kurzen Tweets Whoopi Goldberg und der Sängerin Jill Scott mit zwei "Thank you!" gedankt. Die Schauspielerin hatte vergangenen Monat in der Talkshow "The View" skeptisch gefragt, warum Barbara Bowman, eine der Klägerinnen, nichts direkt nach dem Vorfall vor vielen Jahrzehnten gemeldet habe: "Vielleicht hätte die Polizei Ihnen geglaubt oder das Krankenhaus. Veranlassen die nicht eine sofortige medizinische Untersuchung, wenn jemand erklärt, sie sei vergewaltigt worden?" Whoopi ergänzte, sie hoffe, jemand werde all dies aufklären, aber sie werde sich mit ihrem Urteil zurückhalten, weil sie noch viele Fragen habe.

Jill Scott hatte sich am Montag per Tweet kritisch zu der Rücktrittsforderung eines Ehemaligen der Temple University geäußert, dessen Kuratorium Cosby angehörte: "Ach, haben sie die angeblichen Vorwürfe bewiesen? Das wusste ich gar nicht. Werden sie ihm auch die Millionen zurückzahlen, die er gespendet hat?" Sie stelle sich damit nicht an die Seite Cosbys, sondern an die Seite "fundierter Beweise, wenn Medien und Gesellschaft dabei sind, ein großartiges Vermächtnis zu zerstören".

Drei weitere Frauen, die Cosby des sexuellen Missbrauchs beschuldigen, sind gestern bei einer Pressekonferenz in Los Angeles zusammen mit der prominenten Anwältin Goria Allred aufgetreten. Die Drei forderten in einer Stellungnahme von dem 77-Jährigen, entweder auf den Schutz der Verjährungsfrist zu verzichten und sich vor Gericht zu verantworten oder 100 Millionen Dollar in einen Fonds für mögliche Opferentschädigungen einzuzahlen. Beth Ferrier, eine Dame aus dem Trio, erklärte zu der Frage des jahrzehntelangen Schweigens nach den bei ihr Mitte der achtziger Jahre zugetragenen mutmaßlichen Straftaten: "Ich habe jahrelang aus Angst niemanden davon erzählt, was er mir angetan hat. Ich fühlte mich bedroht von ihm, dachte aber, dass mir das niemand glauben würde."


(5.12.2014) Gegenklage gegen Anklägerin: "Erpressung"
Nun bringt Bill Cosby seinen Anwalt in Stellung: Am gestrigen Donnerstag reichte Martin Singer Rechtseinwand gegen die Klage von Judy Huth ein, welche den Star Anfang der Woche auf Entschädigung wegen erlittener psychischer Belastungen im Nachgang einer sexuellen Belästigung verklagt hatte. Sie behauptet in der Klage, von Cosby missbraucht worden zu sein, als sie 15 Jahre alt war - also vor rund 40 Jahren. Im Rechtseinwand machen Bill und sein Anwalt deutlich, dass ihre Klage abgewiesen werden müsse, weil sie nicht rechtmäßig eingereicht worden sei. Zudem beklagen sie, dass Huth vor der Klage 250.000 Dollar durch Erpressung von Cosby zu erhalten versucht habe.

In dem Rechtseinwand heißt es: "Die Klägerin Judy Huth reichte eine wertlose und durch nichts belegte 40 Jahre alte Behauptung gegen Bill Cosby ein, angeblich Jahrzehnte zurückliegenden sexuellen Missbrauch beklagend, nachdem Mr Cosby die ungeheuerliche Forderung der Klägerin nach Geld, um ihre Anschuldigungen nicht öffentlich zu machen, zurückgewiesen hatte. Als sie erkannten, dass sie Erpressung begangen hatten und erhebliche Konsequenzen für ihre Handlung zu gewärtigen hatten, eilte Marc Strecker, der Anwalt der Klägerin, zum Gericht, um für seine Klientin diese Klage einzureichen."

Des weiterein hätten Huth und ihr Anwalt kalifornisches Gesetz verletzt, indem sie ohne die Erlaubnis des Gerichts Cosby´s Namen in der Klage genannt hätten. Außerdem fehlten benötigte medizinische Dokumente. "Unter kalifornischem Gesetz kann ein mutmaßliches Opfer von sexuellen Missbrauchs in der Kindheit ein andernfalls verjährtes Vergehen nur zur Anklage bringen, wenn die psychologischen Verletzungen oder Erkrankungen unterdrückt und erst innerhalb der letzten drei Jahre entdeckt worden sind. Ohne dass sie irgendwelche konkreten Behauptungen vorbringt oder die geforderte Bescheinigung eines professionellen Psychologen, um ihre Klage zu untermauern, behauptet die Klägerin nun, dass sie ihrer psychologischen Verletzungen und Erkrankungen 'innerhalb der letzten drei Jahre vor Klageeinreichung' gewahr geworden sei. Auffällig verschwiegen wird in ihrer Klage allerdings die von ihrem Anwalt bestätigte Tatsache, dass die Klägerin bereits vor fast einem Jahrzehnt erfolglos versucht hatte, ihre Geschichte der Klatschpresse zu verkaufen." Cosby verlangt nun seinerseits 33 000 Dollar von Judy Huth und ihrem Anwalt.

Charlie Beck, Chef der Los Angeles Police erklärte gestern, die Beamten würden jedem berichteten Missbrauchsfall nachgehen, selbst verjährten Fällen. Bis jetzt wird allerdings nicht gegen Cosby ermittelt. Derweil hat die US Navy erklärt, dass sie dem 77-Jährigen seinen 2011 verliehen Ehrenoffizierstitel wegen der Anschuldigungswelle wieder aberkennen würden. Cosby hatte vier Jahre lang in der Marine gedient.


(09.12.2014) Bill Cosby's Stern auf dem Hollywood Walk of Fame beschmiert
Bill Cosby's Stern auf dem Hollywood Walk of Fame ist beschmiert worden. Ein Unbekannter hatte mit lila Marker mehrfach das Wort "Vergewaltiger" über den Stern geschrieben. Die Hollywood Chamber of Commerce, welche die Sterne vergibt, hat dem Branchenblatt "Variety" erklärt: "Der Hollywood Walk of Fame ist eine Institution, welche die positiven Beiträge der hier Geehrten feiert. Wenn Menschen mit einem unserer Geehrten unzufrieden sind, hoffen wir, dass sie ihren Ärger in konstruktiverer Weise zeigen, als ein Wahrzeichen des Staates Kalifornien zu zerstören. Der Stern wird derzeit gesäubert."

Während die Los Angeles Police nun offiziell die Ermittlungen in dem Fall Cosby aufgenommen hat, der von inzwischen insgesamt 15 Frauen der Vergewaltigung und sexuellen Nötigung seit den siebziger Jahren beschuldigt wird, springt Hugh Hefner dem Beschuldigten zur Seite. Immerhin behauptet eine der Frauen, dass sie 1974 in Hefner´s Playboy Mansion von Bill sexuell belästigt worden sei. Der "Playboy"-Gründer erklärte in einer dem "Hollywood Reporter" zugegangenen schriftlichen Stellungnahme: "Bill Cosby ist ein guter Freund seit vielen Jahren, und der bloße Gedanke an diese Anschuldigungen ist wirklich betrüblich. Ich würde solches Verhalten niemals dulden - egal, wer darin verwickelt ist."

Derweil behauptete PJ Masten, ein ehemaliges Playboy-Bunny, am Freitag auf CNN, dass der Schauspieler sie 1972 in einem Chicagoer Hotel unter Drogen gesetzt und dann vergewaltigt habe. Dies sei kein Einzelfall gewesen. "Ich weiß von zwölf ehemaligen Bunnies, die sich schämen zu äußern, die Angst haben, sich zu äußern, die verheiratet mit Familie sind und nicht ins Rampenlicht treten wollen. Sie wurden auch von Bill Cosby betäubt und vergewaltigt."


(17.12.2014) Keine Anklage gegen Bill Cosby
Die Staatsanwaltschaft von Los Angeles wird keine Klage gegen Bill Cosby wegen der mutmaßlichen sexuellen Belästigung eines Kindes erheben. Zehn Tage, nachdem Judy Huth sich mit Polizeiinspektoren getroffen hatte, um ihre Klage gegen den Schauspieler einzureichen, erklärte die Anwaltschaft nun, die sich 1974 möglicherweise zugetragenen Vorkommnisse seien verjährt. Der stellvertretende Bezirksstaatsanwalt Victor Rodriguez präzisierte, auch 1974 habe bereits gegolten, dass derlei Vorwürfe eine Verjährungsfrist von drei Jahren hätten. Huth war 15 Jahre alt, als sie von Cosby in der Playboy Mansion sexuell missbraucht worden sein will.

Derweil hat Bill's Gattin Camille am Montagabend auf CBS ihren Gatten verteidigt und die Berichterstattung in den Medien kritisiert: "Er ist der Mann, den sie zu kennen glauben. Er ist ein freundlicher Mensch, ein großzüger Mensch, ein witziger Mensch und ein wunderbarer Ehemann, Vater und Freund."
Camille und Bill sind seit 1964 verheiratet und haben fünf Kinder.


(19.12.2014) Neue Anschuldigungen fallen nicht unter Verjährungsfrist
Wegen der Verjährungsfrist eines möglichen sexuellen Missbrauchs oder einer Vergewaltigung ist bislang kein Verfahren gegen Bill Cosby eröffnet worden. Zwar haben inzwischen rund 20 Frauen in den Medien berichtet, der heute 77-Jährigen habe sie belästigt - aber die vorgeblichen Vorfälle liegen teilweise 40 Jahre zurück.

Nun könnte die Rechtsmaschinerie doch noch in Bewegung kommen: Eine Dame namens Chloe Goins hat der englischen Zeitung "Daily Mail" erzählt, sie sei 2008 von Cosby während einer Party in der Playboy Mansion in Los Angeles sexuell missbraucht worden. Als damals 18-Jährige habe der Akteur ihr einen Drink spendiert, nach welchen "alles etwas unscharf wurde". Als sie wieder erwacht sei, habe sie nackt in einem Schlafzimmer gelegen, Bill an ihren Zehen genuckelt und dabei masturbiert. Als sie ihn gefragt habe, was hier vor sich gehe, habe er seine Hosen hochgezogen und sei aus dem Raum gestürmt.

Die Stripperin hat bisher keine rechtlichen Schritte eingeleitet, kündigte per Zeitung nun aber an, sich bald mit dem Los Angeles Police Department treffen zu wollen. Dies könnte dann in eine Anklage münden, denn in Kalifornien verjährt sexueller Missbrauch nicht nach sechs Jahren.


(09.01.2015) Bill Cosby bekommt Unterstützung von Serien-Ehefrau Phylicia Rashad
Phylicia Rashad hat sich zu den Vorwürfen gegen ihren ehemaligen Serien-Ehemann Bill Cosby geäußert. In der "Bill Cosby Show" spielte sie acht Jahre lang Clair Huxtable. Der Newsseite showbiz411.com sagte die 66-Jährige: "Was wir sehen, ist die Zerstörung einer Legende. Und ich denke, es ist alles gesteuert. Ich weiß nicht, warum oder wer es macht, aber es geht um die Legende. Und es ist die Legende, die so bedeutend für eine Kultur ist." Sie glaubt an eine Art Verschwörung: "Jemand ist entschlossen, Bill Cosby aus dem TV zu kicken. Und es funktioniert. All seine Verträge wurden gecancelt. Diese Show repräsentierte Amerika dem Rest der Welt. Das war die amerikanische Familie. Und jetzt sehen wir sie zerstört. Warum?" Als sie auf das angebliche Opfer Janice Dickinson angesprochen wird, sagt Rashad nur: "Oh, bitte...".

Gestern Abend trat Cosby in Kanada in einem Theater in Kitchener (Ontario) wieder auf die Bühne. Der Auftritt verlief ohne Zwischenfälle, es gab sogar Standing Ovations für den 77-Jährigen, wie der kanadische Sender CBC berichtet. Vor den Türen allerdings standen einige Protestler, die die Gäste auf dem Weg hinein anpöbelten. In einem Nachtklub in der Nähe gab es eine Art Gegenveranstaltung, die ein Zentrum für Opfer sexueller Gewalt organisiert hatte.

(15.01.2015) Doch noch Anklage gegen Bill Cosby?
Das Model Chloe Goins hat Bill Cosby am Mittwoch bei der Polizei in Los Angeles angezeigt. Sie verließ das Polizeirevier mit ihrem Anwalt Spencer Kuvin, berichtet die Promi-Seite "TMZ". Ihr Fall ist sieben Jahre her und im Gegensatz zu den anderen Anschuldigungen nicht verjährt. Chloe Goins gab laut der britischen Zeitung "Daily Mail" an, vor sechs Jahren ebenfalls auf einer der legendären Sommerpartys von Playboy-Chef Hugh Hefner von Cosby missbraucht worden zu sein. Die 24-Jährige habe sich nach einem Drink schläfrig gefühlt, Cosby soll ihr ein Schlafzimmer gezeigt haben, und als sie wieder aufwachte, soll er sich selbst befriedigt haben, während er an ihren Zehen leckte. Sollte der Fernseh-Star nun doch angeklagt und für schuldig gesprochen werden, erwarten ihn bis zu 48 Monate Gefängnis und eine mögliche Geldstrafe über 10.000 Dollar.

Mehr als 20 Frauen sind bislang an die Öffentlichkeit gegangen und beschuldigen den 77-Jährigen wegen angeblicher sexueller Vergehen. Über seine Anwälte bestreitet Cosby die Vorwürfe. Der Schauspieler stand zuletzt in Kanada wieder auf der Bühne, während vor den Theatern protestiert wurde. Seine ehemalige Kollegin Phylicia Rashad nahm ihn letzte Woche in Schutz und sprach von einer Verschwörung. Bei den Golden Globes hatten die Moderatorinnen Amy Poehler und Tina Fey derbe Witze über die Missbrauchsvorwürfe gemacht.

(06.05.2015) Janice Dickinson klagt
Wegen der möglichen sexuellen Verbrechen kann Janice Dickinson Bill Cosby nicht mehr belangen, da die in Frage stehenden mutmaßlichen Ereignisse im Jahr 1982 längst verjährt sind. Aber einfach davonkommen lassen will das Ex-Model den Schauspieler auch nicht.

Gestern reichte sie im Gericht von Los Angeles Klage gegen den 77-Jährigen ein, weil sie persönlich und professionell unter der Anschuldigung seines Anwalts gelitten habe, als der sie im November 2014 öffentlich eine Lügnerin genannt habe. "Der Beklagte Cosby weiß, dass er Ms Dickinson unter Drogen gesetzt und vergewaltigt hat. Er weiß, dass das Bezeichnen ihrer Enthüllung dieses Vorgangs als Lüge eine falsche Aussage gewesen ist", heißt es in der Klageschrift. Durch das Brandmarken der 60-Jährigen als Lügnerin habe diese emotionales Leid erfahren, ihr Ruf sei beschädigt worden und ihr seien dadurch Geschäfte entgangen. Dafür verlangt Dickinson nun Entschädigung.

Cosby's Anwalt Marty Singer hatte am 19. November eine Erklärung veröffentlicht, mit der er auf die Aussagen des Ex-Models reagierte, die sie in "Entertainment Tonight" gemacht hatte. "Janice Dickinson's Story ist eine Lüge", stellte Singer damals fest. "Es besteht ein klaffender Widerspruch zwischen dem, was sie nun zum ersten Mal behauptet und was sie in ihrem Buch geschrieben und den Medien 2002 erzählt hat. Damals behauptete sie bloß, sie habe sich geweigert, mit Mr Cosby zu schlafen und er habe sie stehen lassen. Ms Dickinson's eigene Worte zeigen, dass ihre neue Geschichte über etwas, von dem sie behauptet, dass es 1982 passiert sein soll, eine erfundene Lüge ist."

Janice erklärt diesen Widerspruch damit, dass ihr Verleger bei HarperCollins ihr davon abgeraten habe, diesen Vorfall in ihrer Autobiographie 2002 so zu schildern, aus Angst, dann verklagt zu werden. Sie habe die Vergewaltigung aber sehr wohl schon 2006 in einem Radiointerview mit Howard Stern erwähnt. Sie habe die Rücknahme des Lügenvorwurfs von Cosby's Anwälten gefordert. Da man dies dort ablehnte, habe sie nun den Weg über das Gericht einschlagen müssen.

(09.07.2015) Disney Studios holen Bill Cosby vom Sockel
Jetzt wird es offensichtlich auch den Walt Disney Studios zu viel. Das Studio entfernt eine Statue von Bill Cosby aus seinem Hollywood Studios-Freizeitpark. Nach den neuesten Enthüllungen im Skandal um die Vergewaltigungsvorwürfe gegen den Akteur ist es wohl auch dem Konzern nicht länger opportun, einen milde lächelnden Cosby im Park stehen zu haben, gegen den hässliche Anschuldigungen von über zwei Dutzend Frauen erhoben werden, und an denen - nicht nur wegen der hohen Zahl der Beschuldigerinnen - offensichtlich etwas dran ist, auch wenn der 77-Jährige die Anklagen zurückgewiesen hat.

Am Montag hatte Associated Press Gerichtsdokumente aus einer außergerichtlichen Einigung von 2006 veröffentlicht, aus denen hervorgeht, dass Bill im Verhör zugab, Drogen erworben zu haben, um sie einer Frau zu verabreichen, mit der er Sex haben wollte. Nachdem dies bekannt geworden war, fackelten Disney nicht lange und ließen die Cosby-Statue auf dem Academy of Television Arts and Sciences Hall of Fame Plaza über Nacht entfernen.

Nicht nur dort verschwindet der Darsteller. Die Fernsehsender Broadcasters Bounce und Centric TV haben angekündigt, keine Serien mehr mit Cosby wiederholen zu wollen.

(13.08.2015) Weitere Anklägerinnen
Drei weitere Frauen werfen Bill Cosby sexuellen Missbrauch vor. Diese gingen gestern mit ihrer Anwältin an die Öffentlichkeit, wie unter anderem das "People"-Magazin berichtet. Unter den angeblichen weiteren Opfern will eine ehemalige Flugbegleiterin sein, die in den 70er-Jahren offenbar von dem Entertainer in dessen Hotelzimmer unter Drogen gesetzt und missbraucht wurde. Auch eine Schauspielerin hat sich gemeldet, die 1989 eine kleine Rolle in der "Cosby Show" hatte; sie beschuldigt den 78-Jährigen ebenfalls des sexuellen Missbrauchs. Genau wie eine weitere Mitarbeiterin des Stars.

Insgesamt erheben über 40 Frauen Vorwürfe gegen Cosby, sie sexuell missbraucht zu haben. Viele der angeblichen Missbräuche sind nach amerikanischem Recht allerdings verjährt, weil sie Jahrzehnte zurückliegen. Der Comedy-Star hat diese Vorwürfe stets bestritten. In einigen Fällen, die nicht verjährt waren, konnte sich Cosby außergerichtlich einigen. Einen Prozess gab es bislang nicht. Am 9. Oktober soll er aber in einem der Fälle unter Eid vor Gericht aussagen.

(12.10. 2015) Richter gibt Verleumdungsklage von drei Frauen statt
Bill Cosby
hat versucht, eine Verleumdungsklage gegen sich zu verhindern, ist damit aber gescheitert. Ein Bundesrichter hat am Freitag in Massachusetts, dem Heimat-Bundesstaats des Mimen, entschieden, dass die Klage von drei Frauen nicht abgewiesen wird.

Das Damentrio behauptet in seiner Verleumdungsklage, dass Cosby ihrem Ruf geschadet habe, indem er ihre Behauptungen, sie seien von ihm sexuell missbraucht worden, als "lächerlich" und "absurde Erfindungen" bezeichnet hatte. Bei einer der drei Frauen hatten die Anwälte des 78-Jährigen zusätzlich darauf hingewiesen, dass diese vorbestraft und damit wenig glaubwürdig sei: "Wie ein altes Sprichwort sagt: Man muss wissen, von wem es kommt."

Bill beruft sich auf sein Grundrecht auf Freie Meinungsäußerung im First Amendment und wollte auf diesem Wege die Verleumdungsklage abweisen lassen, bevor sie vor Gericht verhandelt worden wäre. Doch US-Bezirksrichter Mark Mastroianni wies dies nun ab: "Das Gericht weiß, dass einige Gerichtsstände eine Version des Selbstschutz-Privilegs zulassen, das es Individuen in bestimmten Umständen erlaubt, verleumderische Aussagen zu machen, um ihren Ruf zu schützen. Aber solch ein Privileg erlaubt es einem Beklagten wie Mr. Cosby nicht, öffentlich falsche Darstellungen der Tatsachen zu behaupten."

Joseph Cammarata, Anwalt der drei Frauen, zeigte sich erfreut über die richterliche Entscheidung: "Wir wir erwartet und gehofft haben, hat der Richter jeden der Versuche von Mr. Cosby, den Fall abzuwürgen, zurückgewiesen und zugelassen, dass die Sache weiter verfolgt werden kann. Wir werden Mr. Cosby's Aussage unter Eid zum frühestmöglichen Zeitpunkt ersuchen. Meine Klientinnen sind froh, dass der Fall weitergeht und ihre guten Namen und Reputationen wiederhergestellt werden können."

(15.12.2015) Gegenklage! Bill Cosby schlägt zurück
Nun ist Bill Cosby an der Reihe. Gestern hat der Schauspieler beim Bundesgericht in Massachusetts eine Klage gegen sieben Frauen, die ihn wegen sexuellen Angriffen und Verleumdung angegklagt haben, seinerseits wegen Verleumdung beschuldigt. Cosby's Klage bezieht sich auf die Sammelklage der sieben Damen und bezichtigt diese der "heimtückischen, opportunistischen und moralisch abscheulichen Anklagen sexuellen Fehlverhaltens". In seiner Gegenklage verlangt der Darsteller Schadensersatz für die entstandenen Gewinneinbußen durch die "Kampagne Mr. Cosby's Ruf und Charakter zu beschädigen".

Monique Pressley, Anwältin des 78-Jährigen, erklärte, dass Verhalten der Klägerinnen sei "unglaublich und moralisch abstoßend". Ihr Mandant "stellt klar, dass er die Beschuldigten weder unter Drogen gesetzt noch sexuell angegriffen hat und dass jede der Beschuldigten bösartig und wissend mehrere falsche Aussagen und Anschuldigungen seit dem Herbst 2014 bis zum heutigen Tage gemacht hat." Dies seien "Jahrzehnte alte, falsche, unbestätigte, opportunistische Anschuldigungen".

Insgesamt zehn Frauen haben Bill wegen Verleumdung in vier verschiedenen Verfahren beschuldigt, nachdem sie von seinen Anwälten als Lügnerinnen dargestellt worden waren. Die Damen konnten den Akteur nicht direkt wegen sexueller Delikte beschuldigen, da diese Taten verjährt sind. Ob Cosby auch die anderen Frauen mit Gegenklagen überziehen wird, ließ seine Anwältin offen.

Die Gegenseite zeigt sich unbeindruckt. Joseph Cammarata, Anwalt von sieben der Klägerinnen, erklärte: "Niemand sollte von den Aktionen Cosbys überrascht sein. Er hat aus der Gebrauchsanweisung für Verteidiger eine Seite herausgenommen, um den Schwerpunkt dieser legitimen Untersuchung zu verlagern." Anwälting Gloria Allred, der weitere Damen vertritt, sprach von einem "Krieg gegen Frauen, die ihn in Massachusetts verklagt haben". Diese Taktik werde aber "tapfere Frauen" nicht davon abhalten, weiterhin den Kampf gegen den Mimen zu führen.

(31.12.2015) Schauspieler muss nun doch vor Gericht
Bill Cosby
muss sich nun doch vor Gericht verantworten. Dem Schauspieler ist von über 50 Frauen vorgeworfen worden, sie unter Drogen gesetzt und vergewaltigt zu haben. Diese Vorfälle sind allerdings bereits verjährt, und der 78-Jährige muss nicht befürchten, sich dafür noch verantworten zu müssen.

Anders sieht die Lage jedoch bei Andrea Constand, einer ehemaligen Universitäts-Mitarbeiterin, aus. Diese wirft Cosby vor, sie 2004 in seinem Haus in Cheltenham im US-Bundesstaat Pennsylvania missbraucht zu haben. Angeblich habe Cosby sie gezwungen, drei blaue Tabletten mit Wein einzunehmen. Anschließend habe er sie auf seiner Couch vergewaltigt. Dieser Fall ist noch nicht verjährt.

Constand wollte den Darsteller bereits 2004 anzeigen, allerdings wurde ihre Klage vom Richter damals nicht zugelassen. Dies hat sich nun geändert: Bill wird am 6. Januar 2016 vor einem Gericht in Pennsylvania erscheinen und sich zu den Vorwürfen äußern müssen. Sollte er für schuldig befunden werden, könnte er bis zu zehn Jahre Freiheitsentzug bekommen. Die Anwälte der Klägerin wollten sich zu dem Fall nicht öffentlich äußern.

(04.02.2016) Richter lässt Klage zu - zehn Jahre Haft drohen
Für Bill Cosby könnte es nun eng werden. Trotz der Anträge seiner Verteidiger, eine Anklage wegen sexueller Nötigung im Jahr 2004 nicht zuzulassen, hat gestern das zuständige Gericht in Norristown im US-Bundesstaat Pennsylvania nach einer zweitägigen Anhörung entschieden, dass der Staatsanwalt den Fall weiter verfolgen kann.

Im Dezember hatte der Stellvertretende Bezirksanwalt Kevin Steele den Schauspieler angeklagt. Bill's Anwälte warfen ihm daraufhin ein "illegales, unangemessenes und unethisches" Vorgehen vor und beantragten, ihn von dem Fall abzuziehen. Nach der Zeugenbefragung verkündete der Richter nun aber, dass er diesem Gesuch nicht nachkommen werde, sondern die Klage der Staatsanwaltschaft weiter stehe. Am 8. März soll eine erste Anhörung folgen.

Die Klage bezieht sich auf einen mutmaßlichen Vorfall im Jahr 2004: Cosby soll laut der Aussage von Andrea Constand, einer ehemaligen Angestellten der Temple University, diese in sein Haus in Pennsylvania eingeladen haben, sie dort unter Drogen gesetzt und dann sexuell angegriffen haben.

2005 hatte der Akteur in einer nicht öffentlichen gerichtlichen Anhörung bereits zugegeben, Constand eine Substanz verabreicht zu haben, dass der Sex aber im Einvernehmen erfolgte. Das Dokument der Aussage wurde letztes Jahr der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der ehemalige Staatsanwalt erklärte nun, damals habe es "Glaubwürdigkeitsprobleme" mit der Zeugin gegeben, weshalb er den Fall nicht weiter verfolgt habe.

Cosby's Anwälte behaupten, es habe eine Zusicherung der Staatsanwaltschaft gegeben, dass es niemals zu einer Anklage im Strafprozess kommen werde, wenn der Darsteller bei der Zivilklage kooperiere. Die damalige Zivilklage wurde nach Zahlung einer Geldsumme geregelt. Man habe den Schauspieler die Aussage einzig und allein wegen der Vereinbarung machen lassen, behaupten die Anwälte jetzt. Ihr Problem: Sie haben nichts Schriftliches in der Hand, dass den angeblichen Deal beweist. Das Motiv des Eingeständnisses spielt daher vor Gericht keine Rolle, aber die schriftlich vorliegende Aussage kehrt sich nun in jedem Fall gegen Bill.

Monique Pressley, Cosby's Anwältin, erklärte gegenüber "ABC News", dass man Berufung gegen die Entscheidung einlegen werde. Bei einem Gerichtsverfahren drohen dem 78-Jährigen bis zu zehn Jahren Haft.

Aber es gibt auch eine gute Nachricht für Bill: In Los Angeles County ist eine Klage wegen sexueller Nötigung nicht zugelassen worden, als sich herausgestellt hat, dass sich der Mime an dem betreffenden Abend, an dem er 2008 angeblich eine Frau in der Playboy Mansion in Los Angeles angegriffen haben sollte, in New York City aufhielt.

(19.02.2016) Anzeige gegen Andrea Constand
Bill Cosby hat Anzeige gegen Andrea Constand und deren Mutter erstattet. Der Komiker wirft den beiden Frauen vor, eine Vertraulichkeitserklärung verletzt zu haben. Das Model hatte den Amerikaner 2005 der Vergewaltigung bezichtigt. Der damalige Richter klagte Cosby wegen der Vorwürfe zwar nicht an, allerdings einigte sich der heute 78-Jährige damals außergerichtlich mit dem mutmaßlichen Opfer. Dafür musste sie jedoch auch einen Vertrag unterschreiben, der von ihr verlangte, über das Anliegen Stillschweigen zu bewahren. Diesen Vertrag habe sie nun gebrochen, indem sie mit den Behörden zusammengearbeitet habe. Constand hatte der Polizei ihre Kooperation zugesichert, als Cosby in den vergangenen Monaten von über 50 Frauen der Vergewaltigung beschuldigt worden war.

Der Entertainer verlangt nun von der Frau, sie solle ihm das Geld zurückzahlen, das sie damals in der außergerichtlichen Einigung von ihm bekommen habe, wie das amerikanische People-Magazin berichtet. Dabei dürfte Cosby derzeit ganz andere Sorgen haben, denn auf den 78-Jährigen warten eine Reihe von Anhörungen, nachdem herauskam, dass einige Vergewaltigungen, mit denen er belastet wird, noch nicht verjährt sind...

(25.5.2016) Star muss heute erstmals vor Gericht erscheinen
Bill Cosby
muss heute zu einer Anhörung vor einem Gericht in Norristown im US-Bundesstaat Pennsylvania erscheinen. Seinem Antrag, die Beweisaufnahme im Fall des Sittlichkeitsvergehens aufzuschieben, wurde gestern vom Gericht nicht stattgegeben. Cosby's Anwälte hatten versucht, die Anklage als "illegal, unangemessen und unethisch" abzuwehren.

Nun kann es zur ersten Konfrontation zwischen dem Schauspieler und seiner Klägerin Andrea Constand kommen, einer ehemaligen Angestellten der Temple University in Philadelphia, die 2005 ausgesagt hatte, Bill habe ihr ein Jahr zuvor in seinem Haus Tabletten und Wein gegeben und sie dann sexuell angegriffen. Der heute 78-Jährige sagte damals unter Eid aus, er habe in der Vergangenheit Frauen Tabletten gegeben, aber der Sex mit Constand sei einvernehmlich gewesen. Es kam nie zu einer Gerichtsverhandlung; die beiden Parteien einigten sich außergerichtlich.

Im Zuge der wieder aufgekommenen Vorwürfe von inzwischen über 50 Frauen hat das mutmaßliche Opfer letztes Klage dann aber doch Klage erhoben, über die nun das Gericht zu befinden hat. Bei Verurteilung drohen Cosby bis zu 30 Jahre Haft.

(25.05.2016) - Star muss sich erstmals vor Gericht verantworten
Eine Richterin am Montgomery County Courthouse in Norristown im US-Bundesstaat Pennsylvania hält die Vorwürfe gegen Bill Cosby wegen sexueller Übergriffe für stichhaltig genug, um ein Gerichtsverfahren gegen den Schauspieler einzuleiten. Wann dieses beginnt, ist noch unklar.

Gestern musste sich Cosby vor Gericht einfinden, wo er allerdings keine Aussagen machte. Er sieht sich der Anklage von Andrea Constand gegenüber, die ihm vorwirft, sie 2004 in seinem Haus mit Tabletten und Wein gefügig gemacht und dann sexuell angegriffen zu haben.

Bill's Anwalt Brian McMonagle kritisierte nach der Anhörung die Entscheidung, den 78-Jährigen anzuklagen. "Die Beweise heute haben nichts bewiesen. Die Gegenseite hatte zwölf Jahre Zeit, eine Klage einzureichen, und haben es nicht getan. Die Widersprüchlichkeiten, die diese Untersuchung von Beginn an heimgesucht haben, gingen heute weiter. Dieser Fall sollte sofort enden."

Cosby wurde am Arm seines Sprechers Andrew Wyatt ins Gerichtsgebäude geführt und schien während der Verhandlung aufmerksam zuzuhören. Andrea Constand war nicht erschienen, sondern ließ nur eine Erklärung verlesen. Ein gefundenes Fressen für den Star-Anwalt McMonagle: "Nachdem wir diese schwachen, wiedersprüchlichen und unglaubwürdigen Beweise vorgelegt bekommen haben, ist klar, warum die Anklage es vorzog, die Zeugin nicht sprechen zu lassen und nicht dem Mann gegenüber zu treten, den sie beschuldigt. Statt dessen verlassen sie sich auf eine elf Jahre alte Aussage vom Hörensagen."

(08.07.2016) Erste Niederlage vor Gericht!
Bill Cosby
musste vor Gericht eine Niederlage einstecken. Der Schauspieler wird sich wegen drei Vergewaltigungsvorwürfen vor einem Richter verantworten müssen. Dies war das Urteil, das nun vor einem Gericht in Pennsylvania gefällt wurde. Der Komiker hatte versucht, die Verfahren abzuwenden - erfolglos. Seine Anwälte hatten laut Berichten von "Page Six" bemängelt, dass die Beweislage aufgrund der polizeilichen Ermittlungen im Falle Andrea Constand nicht ausreichend seien. Der Hauptvorwurf der Anwälte war, dass der Richter Stephen T. O'Neill die Klägerin nicht für die Anwälte im bevorstehenden Verfahren zum Kreuzverhör freigeben will. Er bleibt auch dabei, um Constand nicht weiterhin zu traumatisieren. Sollte Cosby Pech haben, könnte der 78-Jährige zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt werden.

(17.11.2016) Star scheitert vor Gericht
Vor zwei Wochen hörte Steven O'Neill, der Richter in Norristown im US-Bundesstaat Pennsylvania, die Argumente der Verteidiger von Bill Cosby, der wegen sexueller Übergriffe auf Andrea Constand, einer ehemaligen Angestellten der Temple University angeklagt ist, das Verfahren einzustellen. Gestern zeigte sich, dass die Einlassungen offenbar nicht überzeugt haben. Das Gericht hat entschieden, dass die Einsprüche abgewiesen werden und das Verfahren gegen den Schauspieler wie geplant im Juni 2017 beginnen wird. Dazu werden am 13. und 14. Dezember weitere vorbereitende Anhörungen stattfinden, zu denen auch Cosby geladen ist.

Der 79-Jährige versucht seit seiner Verhaftung am 30. Dezember 2016, aus der er gegen Kaution von 1 Million Dollar freikam, die Anklage mit wechselnden Anwälten abzuwenden. Bisher ohne Erfolg. Immerhin hat der Richter noch nicht entschieden, ob die Aussagen von Bill aus dem Jahr 2005 im Rahmen einer Zivilklage von Andrea Constand, vor Gericht verwendet werden dürfen. Damals gab der Angeklagte zu, Drogen zu besitzen, um Frauen gefügig zu machen, damit er Sex mit ihnen haben konnte.

(18.06.2017) Prozess gegen Bill Cosby geplatzt!
Der Prozess gegen Bill Cosby ist gestern geplatzt. Das Verfahren in Norristown im US-Bundesstaat Pennsylvania geht ohne Urteilsspruch zu Ende, weil sich auch nach sechs Tagen und insgesamt 52 Stunden Debattierens die Geschworenen auf kein einstimmiges Urteil einigen konnten.

Bezirksstaatsanwalt Kevin Steele kündigte umgehend an, ein zweites Verfahren anzustreben. Die Hauptbelastungszeugin Andrea Constand, die Cosby vorwirft, sie 2004 vergewaltigt zu haben, trage diese Entscheidung mit. Bill's Gattin Camille kritisierte derweil die Staatsanwaltschaft, den Fall überhaupt vor Gericht gebracht haben. Steele sei "abscheulich und ausbeuterisch ehrgeizig" und Richter Steven O'Neill - der die Jury am Donnerstag nochmal in die Beratung geschickt hatte, um doch noch zu einem einstimmigen Urteil zu kommen - "über die Maßen arrogant", feuerte sie in Tweets ab.


Der Beklagte selbst hielt es wie während der gesamten Gerichtsverhandlung: Er schwieg.


(27.04.2018) Bill Cosby schuldig gesprochen
Im Wiederaufnahmeverfahren hat gestern eine Jury im Montgomery County Courthouse Bill Cosby für schuldig befunden, die Klägerin Andrea Constand vor 14 Jahren unter Drogen gesetzt und dann sexuell missbraucht zu haben. Dem 80-Jährigen drohen jetzt bis zu 30 Jahre Haft. Bis zur Urteilsverkündung bleibt der Schauspieler gegen 1 Million Dollar auf freiem Fuß - gegen den Willen des Staatsanwalts, der vor Gericht argumentierte, nachdem Cosby nun eines schweren Verbrechens für schuldig befunden sei, könne er mit seinem Flugzeug zu fliehen versuchen. Daraufhin rief Bill wütend: "Er hat kein Flugzeug, Du Arschloch!"

Im Juni letzten Jahres hatten sich die Geschworenen nach sechs Beratungstagen auf keinen Urteilsspruch einigen können, so dass das Verfahren geplatzt war und neu aufgerollt werden musste. Diesmal benötigte die Jury zwei Tage bis zu ihrem Schuldspruch, den Bill ungerührt zur Kenntnis nahm. Auch beim Verlassen des Gerichtes in Norristown im US-Bundesstaat Pennsylvania gab der Akteur keine Stellungnahme ab. Während des Prozesses hatte er ebenfalls geschwiegen und lediglich seine Anwälte argumentieren lassen, dass der Sex zwischen ihm und Andrea Constand einvernehmlich gewesen wäre und es der Klägerin nur um Geld gehe.

Insgesamt rund 50 Frauen haben ähnliche Anschuldigungen gegen Cosby erhoben wie Constand, aber nur in diesem Fall ist es bisher zu einer gerichtlichen Klärung gekommen. Viele Fälle sind juristisch auch bereits verjährt. Im Fall von Andrea hatte der Darsteller bereits 2006 außergerichtlich 3,3 Millionen Dollar gezahlt. Dies und die Tatsache, dass vor Gericht fünf weitere Frauen aussagten, deren Erzählungen sexueller Übergriffe durch Cosby der von Constand glichen, gaben wohl den Ausschlag für die Entscheidung der Geschworenen.

Die Anwälte von Bill haben erklärt, gegen das Urteil in Berufung zu gehen.


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