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Die Tribute von Panem - Mockingjay Teil 1
Die Tribute von Panem - Mockingjay Teil 1
© Studiocanal

US Box Office (5.- 7.12.): Shoppen statt Kino

"Mockingjay" zum vierten Mal an der Spitze

Seit 2002 "The Last Samurai" mit Tom Cruise als Premiere am Wochenende nach Thanksgiving auf dem ersten Platz einsteigen konnte, ist es keiner neu startenden Produktion mehr gelungen, an diesem Wochenende die Kassenkrone zu erringen. Elf Jahre, elf Titelverteidigungen durch den Thanksgiving-Champ. Letztes Jahr scheiterte Christian Bale mit seinem Thriller "Out of the Furnace". Mehr und mehr meiden die Filmstudios nun dieses Wochenende und geben es von vornherein als verloren auf. Traditionell beginnt jetzt die Weihnachtsfeier- und Weihnachtseinkaufzeit in den USA, und gerade nach dem besucherstarken Thanksgiving-Wochenende haben die Menschen eine Woche später nicht viel mit Kino am Hut. Kein Wunder also, dass an diesem Wochenende überhaupt kein nennenswerter Neustart ins Rennen geschickt wurde. Und kein Wunder ebenfalls, dass dieses Wochenende eines der schwächsten des Jahres wurde.

Wenig überraschend konnte "Die Tribute von Panem - Mockingjay Teil 1" den ersten Platz verteidigen und residierte somit zum vierten Mal auf dem Platz an der Kassensonne. Mit weitem Abstand spielt der Science Fiction-Film noch immer in den meisten Kinos (4054, gefolgt von 3775 Kopien von "Die Pinguine aus Madagascar"), und mit weitem Abstand lief er mit der Goldmedaillie aus dem Wochenende: 21 Millionen Dollar vor dem zweitplatzierten "The Penguins of Madagascar", der 11 Millionen Dollar umsetzte. "Mockingjay" stürzte damit um fiese 62 Prozent gegenüber seinem Ergebnis vor Wochenfrist ab. Insgesamt sind für die Romanverfilmung nun 257 Millionen Dollar verbucht. Damit überquerte die Lionsgate-Produktion die 250 Millionen Dollar-Marke am 16. Tag. Der erste Teil der "Hunger Games"-Reihe hatte dazu elf, der zweite Teil "Catching Fire" gar nur acht Tage benötigt. Das zeigt, dass "Mockingjay" ein voller Erfolg ist - welcher Streifen schafft es heutzutage noch, vier Wochenenden an der Spitze zu verweilen und die 300 Millionen Dollar ins Visier zu nehmen? - aber gemessen an den ersten Teilen hinterherhinkt.

"The Penguins of Madagascar" verloren 56 Prozent ihres Umsatzes verglichen mit ihrem Premierenwochenende, hielten aber am zweiten Wochenende Rang zwei. Der Fox-Animationsfilm hat insgesamt rund 50 Millionen Dollar umgesetzt. Etwas überraschend konnte der mies gestartete "Kill the Boss 2" seine Verluste mit minus 44 Prozent moderat halten, so dass die drei Wochen älteren "Baymax" und "Interstellar" an ihm vorbeirutschten, und die Warner Brothers-Komödie mit 8,6 Millionen Dollar ganz knapp von fünf auf drei hochtaumeln konnte. Mit 36 Millionen Dollar sind zumindest die reinen Produktionskosten von 42 Millionen Dollar in Reichweite.

Als Neuling - allerdings nur auf 589 Leinwänden gestartet - kam der 20th Century Fox-Horrorfilm "The Pyramid" immerhin mit 1,3 Millionen Dollar noch auf den neunten Rang. Das ist ein schlechter Schnitt von rund 2300 Dollar pro Kopie, aber gemessen daran, dass der Streifen des Franzosen Grégory Levasseur bei dessen Regiedebüt keine Stars, eine abgedroschene Story (Fluch der Mumie, gepaart mit "Blair Witch"-found footage-Videomaterial) und miserable Kritiken ("Schwach beleuchtet und geschrieben, amateurhafte Schauspieler, hölzerne Dialoge und verstaubte Angstmacherei") aufweist, eigentlich noch ein Achtungserfolg.

"The Pyramid - Grab des Grauens" verdrängte "St. Vincent" aus den Top Ten. Die Weinstein Company hatte diese Bill Murray-Komödie langsam gestartet und nach und nach die Mundpropaganda wirken lassen. Noch an seinem jetzigen neunten Wochenende hatten Weinstein die Kinosaalzahl für ihre von Publikum und Kritik gleichermaßen geschätzte Produktion erhöht. Insgesamt über 40 Millionen Dollar sind so für "St. Vincent" zusammengekommen. Damit ist diese Produktion die zweiterfolgreichste für das Studio hinter "The Giver", der 45 Millionen Dollar umsetzte.

Die Top Twelve konnten am Nikolaus-Wochenende alles in allem nur 73 Millionen Dollar einspielen; lediglich das erste September-Wochenende war mit 51 Millionen Dollar schwächer. Nächste Woche wird das Kinokarussell aber wieder Fahrt aufnehmen: 20th Century Fox startet das Ridley Scott-Epos "Exodus: Gods and Kings" und Paramount Pictures die Komödie "Top Five" von und mit Chris Rock.

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