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Exodus: Götter und Könige
Exodus: Götter und Könige
© 20th Century Fox

US Box Office (12. - 14.12.): Nicht göttlich, kaum königlich

"Exodus" mit mäßigem Start

Die Amerikaner ließen sich am Wochenende nicht groß vom Geschenkekaufen oder von Weihnachtsfeiern abhalten - und die Kinosessel blieben größtenteils unbesetzt. Zwei Zahlen verdeutlichen das: Am entsprechenden Wochenende des Vorjahres kamen 140 Millionen Umsatz zusammen, in diesem Jahr gerade mal etwas über die Hälfte dieser Summe: 77 Millionen Dollar. Das liegt auch daran, dass "Exodus" wahrlich kein "Hobbit" ist (Letzterer startet übermorgen in den USA).

Die Schriftzeichen waren bereits an der Wand für Ridley Scott´s Abenteuerfilm "Exodus: Götter und Könige". Die Kritiken mies, die erste Mundpropaganda ebenfalls. Da sind die mäßigen knapp 25 Millionen Dollar wahrscheinlich noch das obere Ende dessen, was 20th Century Fox zu erwarten hatten. Das reichte locker zum Einstieg auf dem ersten Platz, aber auch nur einem Schnitt von rund 7000 Dollar vor den 3503 Leinwänden. Schon am Mittwoch wird die dritte "Hobbit"-Verfilmung "Exodus" von der Spitze verdrängen - und es ist fraglich, ob das 140 Millionen Dollar teure Bibelepos mit Christian Bale und Joel Edgerton so langlebig sein wird, überhaupt noch die 100 Millionen Dollar-Grenze bis Jahresende zu kreuzen. Definitiv kein "Gladiator", eher ein "Kingdom of Heaven".

Nach vier Wochen unangefochtener Regentschaft in den Lichtspielhäusern Nordamerikas wurde "Die Tribute von Panem - Mockingjay Teil 1" auf den zweiten Rang gedrängt. 13 Millionen Dollar kamen in den 3731 Kinos hinzu, so dass der Teil nun bei 277 Millionen Dollar steht. Mit einem Zuschauerverlust von 40 Prozent im Vergleich zum vorherigen Wochenende sinkt "Mockingjay" jetzt langsamer, so dass die 300 Millionen Dollar-Linie von dem Lionsgate-Science-Fiction-Film noch locker gequert werden wird. Dies Ergebnis würde aber weit hinter den ersten beiden "Hunger Games"-Verfilmungen zurückbleiben, die jeweils über 400 Millionen Dollar eingespielt hatten.

Bronze geht an die "Die Pinguine aus Madagascar", die durch den Neueinsteiger "Exodus" ebenfalls einen Rang runtergedrängt wurden. Ein guter Publikumsverlust von lediglich 33 Prozent sorgte für 7 Millionen Dollar in 3667 Kinos. Der Animationsfilm steht aktuell bei 59 Millionen Dollar. Fox hatten mit sicherlich mehr gerechnet, wie das Budget von 132 Millionen Dollar signalisiert. Man hofft nun noch auf einen Weihnachtsferien-Aufschwung, wenn viele Familien ins Kino gehen werden.

Chris Rock´s gefeierte Komödie "Top Five", die mit nur 979 Kopien gestartet ist, schaffte es mit ebenfalls 7 Millionen Dollar auf Platz 4, ganz knapp hinter den drei Wochen alten "Penguins of Madagascar". Das entspricht einem "Exodus"-mäßigen Schnitt von mittelprächtigen 7000 Dollar pro Kinosaal. Paramount Pictures müssen auf gute Mundpropaganda hoffen. Es bleibt abzuwarten, ob das Studio "Top Five" mit noch höherem Einsatz in den Kinos unter die Arme helfen kann - oder ob Rock auch unter der "Hobbit"-Lawine begraben werden wird. Immerhin ist der Streifen seinem Namen aber schon gerecht geworden und unter die ersten Fünf gekommen.

Zwei Fox-Produktionen haben sich aus den Top Ten verabschieden müssen, höchst unterschiedliche Filme mit höchst unterschiedlichen Ergebnissen: Wie erwartet wollte den mit nur wenigen Kopien gestarteten Horrorfilm "The Pyramid" kaum jemand sehen - nach nur einer Woche flog die verlachte Produktion wieder aus den Top Ten. Mit gerade mal 2 Millionen Dollar. Ganz anders "Gone Girl" - die Bestseller-Verfilmung hatte sich zehn Wochenenden unter den besten Zehn gehalten und verschwand erst jetzt an ihrem elften. 164 Millionen Dollar hat der 61 Millionen Dollar teure Kriminalfilm eingenommen und ist damit David Fincher´s erfolgreichster Film.

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