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Brad Pitt und Angelina Jolie
Brad Pitt und Angelina Jolie
© BANG Showbiz

Brad Pitt und Seth Rogen kritisieren Medien in der Hacker-Affäre

"Machen genau das, was die Kriminellen wollen"

Die Medien zitieren teilweise genüsslich aus den von den Guardians of Peace-Hackern veröffentlichten internen Korrespondenzen im Hause Sony. So konnten die Leser bereits erfahren, wie viel Produzent Scott Rudin von Angelina Jolie hält (nicht viel), wie sauer Seth Rogen darüber ist, seine Komödie "The Interview" auf Geheiß des Sony-Bosses schneiden zu müssen (sehr), und wie viel unterbezahlter Jennifer Lawrence gegenüber ihren männlichen Mitspielern in "American Hustle" war (ein bisschen).

Gestern nahm Brad Pitt auf der Premiere des von seiner Frau inszenierten Films "Unbroken" in Los Angeles Stellung: "Ich kann keinen Unterschied darin erkennen, ob die News Corporation Telephonanrufe hackt oder ob e-mails gehackt werden. Ich finde, dass eine Unterhaltung - ob per e-mail oder persönlich - privat bleiben muss. Wir sollten uns nicht darauf einlassen, und die Seiten, welche diese gehackten e-mails verbreiten, sollten aufhören. Was sie nicht tun werden. Und wir sollten aufhören, sie zu lesen. Was wir nicht tun werden. Ich glaube, dass ist mehr eine Anklage gegen uns selbst."

Seth Rogen ist derweil weniger philosophisch gestimmt. In einem Interview erklärte er: "Jeder macht genau das, was diese Kriminellen wollen. Das sind gestohlene Informationen, von denen die Nachrichtenmagazine direkt profitieren."

Drehbuchautor Aaron Sorkin ("Moneyball"), selbst betroffen durch die Veröffentlichung von e-mails über sein Skript für die Steve-Jobs-Biographie, schreibt in der "New York Times" ähnlich kritisch: "Die Medien sind die Helfershelfer dieser Kriminellen. Die kleineren Beleidigungen, die nun veröffentlicht wurden, sind Kleinkram gegenüber der Tatsache, dass sie veröffentlicht worden sind. Nicht von den Hackern, sondern von den amerikanischen Journalisten, die ihnen helfen."

Währenddessen fordert die Rechtsanwaltskanzlei von Sony die Medien auf, "die gestohlenen Informationen zu zerstören und nichts mehr davon zu veröffentlichen". Doch das könnte einem Kampf gegen Windmühlen gleichkommen, denn Guadians of Peace haben bereits angedroht, als ein "Weihnachtsgeschenk" eine weitere Ladung von gehackter Korrespondenz zu veröffentlichen. Laut des Branchenblatts "Variety" hat Sony Entertainment-Chefin Amy Pascal bereits vorsorglich mehrere prominente Figuren wie den Produzenten Harvey Weinstein kontaktiert, um sich vorauseilend für möglicherweise abschätzige Bemerkungen, die so ans Licht der Öffentlichkeit kommen könnten, zu entschuldigen.


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