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Big Game mit Samuel L Jackson
Big Game mit Samuel L Jackson
© Ascot © 24 Bilder

Kinostarts Deutschland: No shit! Samuel L Jackson als US-Präsident

Thriller "Big Game" kommt aus Finnland

Kunterbunt geht es in dieser Woche in unseren Kinos zu: Eine finnische Produktion auf Englisch mit internationalen Stars, ein britischer Film, der in Brasilien gedreht wurde, und eine deutsche Produktion mit polnischen Künstlern. Und nicht zu vergessen: Der empfehlenswerte deutsche Thriller "Die Lügen der Sieger".
Was läuft, was lohnt, was nicht?

"Big Game"


Abenteuerfilm
Finnland
90 Minuten
FSK 12

Abenteuerfilm über einen finnischen Jungen (Onni Tommila), der zum Beschützer des US-Präsidenten (Samuel L Jackson) wird, als dessen Flugzeug über der Wildnis abgeschossen wird und Terroristen Jagd auf ihn machen. Wann gibt es schon mal einen Film aus Finnland zu sehen? Und dann auch noch mit Jackson als Action-Präsidenten? Die auf Englisch gedrehte finnische Produktion, geschrieben und inszeniert von Jalmari Helander ("Rare Exports"), ist geradlinig und actionreich, aber auch humorvoll erzählt. Ernst nehmen kann man das Ganze unmöglich, aber wer sich mit guter Stimmung darauf einlässt, wird seinen Spaß mit den gut inszenierten, aber zunehmend unrealistischer werdenden Action-Szenen haben, wie auch unser Kritiker Björn Schneider findet.

"Trash"

Abenteuerfilm
Großbritannien
113 Minuten
FSK 12

Britischer Abenteuerfilm von Stephen Daldry ("Extrem laut und unglaublich nah") über drei brasilianische Straßenjungen, die eine mysteriöse Geldbörse finden und dadurch mit der korrupten Polizei ihrer Stadt in Konflikt geraten. Der auf portugiesisch und auf englisch gedrehte Film wurde vor Ort in Rio de Janeiro gefilmt und ist weniger ein Sozialdrama als ein modernes Märchen vor realistischer Kulisse, in diesem Fall den Favelas und Müllbergen der brasilianischen Metropole. Das Werk basiert auf dem gleichnamigen Roman von Andy Mulligan aus dem Jahr 2010. Neben den brasilianischen Darstellern sind mit Rooney Mara und Martin Sheen auch zwei bekannte Hollywood-Gesichter zu sehen. Unser Kritiker Gregor Torinus empfiehlt "Trash" als ein "spannendes Jugendabenteuer vor einer bunten und zugleich oftmals bedrückenden exotischen Kulisse".

"City of McFarland"

Drama
USA
129 Minuten
FSK 0

Drama über einen Lehrer (Kevin Costner), der sich an einer neuen Schule zunächst schwer tut, bis er das Läufertalent einiger seiner Schüler erkennt. Behutsam baut er mit ihnen ein erstaunlich erfolgreiches Cross-Country-Team auf. Kevin Costner hat lange keinen Hit mehr landen können, dafür eine nicht enden wollende Kette von Misserfolgen aneinander gereiht, doch mit "McFarland, USA" ist dem Star mal wieder so wenigstens etwas wie ein Achtungserfolg gelungen. Die Disney-Produktion erhielt gute Kritiken und arbeitete sich beharrlich zu 44 Millionen Dollar Umsatz hoch (bei Kosten von 17 Millionen Dollar). Die neuseeländische Regisseurin Niki Caro ("Der Engel mit den dunklen Flügeln") erzählt die Geschichte ruhig und konzentriert sich auf die sympathischen Figuren, wobei die sozialen Hintergründe und Probleme der gezeigten Latino-Familien gut nachvollziehbar geschildert werden. Nichts davon ist besonders überraschend, aber dennoch wirkt die Geschichte - nicht zuletzt wegen Costner. Für unsere Kritikerin Bianka Pieringer ist der Film "wunderbar und beglückend" und sie gibt die Höchstwertung: Fünf von fünf Sternen. Eine absolute Empfehlung also!

"Die Lügen der Sieger"

Thriller
Deutschland
112 Minuten
FSK 12

Ein Journalist (Florian David Fitz) aus Berlin kommt politischen Intrigen und einer weitreichenden Korruptionsaffäre auf die Spur. Christian Hochhäusler ("Unter dir die Stadt") hat das Drehbuch dieses Polit-Thrillers geschrieben und diesen auch inszeniert und einen Volltreffer erzielt. Die deutschen Rezensenten loben sein Werk als "packend" ("Tagesspiegel") und als einen Film, der "das Wort Polit-Thriller auch wirklich verdient" ("Der Spiegel") beziehungsweise als "besten deutschen Polit-Thriller seit Jahren" (wobei einem da auch nicht so viele einfallen - "Der blinde Fleck" von 2013 vielleicht). Für unseren Kritiker Carsten Moll ist der Streifen darüber hinaus noch "eine spannende Reflexion über Erzählweisen des Genre-Films". Auch hier eine klare Empfehlung!

"Agnieszka"

Drama
Deutschland
93 Minuten
FSK 16

Drama über eine junge polnische Frau (Karolina Gorczyca), die nach langem Gefängnisaufenthalt ganz neu anfangen will. Bei einem Escort Service beginnt sie in München als Domina zu arbeiten - anfangs erfolgreich, doch dann führt ihre Beziehung zu einem jüngeren Mann (Lorenzo Nedis) zu Konflikten. Regisseur und Drehbuchautor Tomasz Emil Rudzik ("Desparados on the Block") erzählt den auf deutsch und polnisch gedrehten Film überwiegend ruhig und konzentriert sich dabei - immer mit der Handkamera nah dran - auf seine sehr ambivalent gezeichnete Protagonistin, die von der polnischen Fernsehserien-Darstellerin Gorczyca vielschichtig gespielt wird. Für unseren Kritiker Carsten Moll ist Agnieszka eine "Heldin wie aus einem Luc-Besson-Film"; der trockene Humor und Hildegard Schmahl als faszinierende Schurkin sorgten für eigenwillige Unterhaltung, wo man doch eher ein ernstes Sozialdrama erwartet hatte.

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