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Burnt
Burnt
© The Weinstein Company

Kinostarts USA: Bradley Cooper verbrennt sich die Finger

...denn manchmal hat man nur die Qual

Letztes Wochenende schafften es sage und schreibe fünf Neustarts nicht, auf das Treppchen zu kommen und ermöglichten so "The Martian" die Rückkehr an die Charts-Spitze. Das gleiche Fiasko deutet sich für dieses Wochenende an. Zum Einen gehen alle Filme mit dem Handicap eines auf den Samstag fallenden Halloween-Festes ins Wochenende. Da feiern die Jugendlichen lieber Party, als ins Kino zu gehen. Zum Anderen besitzt aber auch keine der Premieren einen "Wow!"-Faktor oder gute Kritiken, die einen doch dazu verleiten könnten, sich vor eine Leinwand zu setzen. Es sind zwar drei Komödien, aber laut der Rezensenten werden die Zuschauer nichts zu lachen haben - und am Ende damit auch nicht die Kinobesitzer. Analysten erwarten ein mega-schwaches Wochenende und dass "Spectre" in einer Woche mehr Umsatz erwirtschaften wird als alle Top Twelve-Filme dieses Wochenende zusammen.

In "Burnt" ("Im Rausch der Sterne") spielt Bradley Cooper einen ehemaligen Spitzenkoch, der dank Drogen und Divahaftigkeit in Ungnade gefallen ist. In London versucht er mit einem eigenen Restaurant wieder ganz nach oben zu kommen. Klingt wie "Aloha", nur mit Bratpfannen statt Flugzeugen und Sienna Miller statt Emma Stone. Die Kritiken sind besser als beim Cameron Crowe-Desaster im Frühjahr, aber nicht wirklich gut. Die Rezensenten sehen zu viele Klischees im Kochtopf und Cooper's Figur als zu unsympathisch; auch die ersten Publikumsreaktionen sind schlecht. The Weinstein Company bringen die 20 Millionen Dollar teure Komödie von John Wells ("Im August in Osage County") mit 3003 Kopien auf den Markt. Analysten erwarten nur 6 bis 8 Millionen Dollar Umsatz.

Auf 2202 Leinwände schicken Warner Brothers "Die Wahlkämpferin", die Realverfilmung des gleichnamigen Dokumentarfilms von 2005 über zwei rivalisierende US-Wahlkampfmanager (Sandra Bullock und Billy Bob Thornton), die versuchen, ihren jeweiligen Kandidaten für die bolivianische Präsidentschaft an die Macht zu verhelfen. Hier sind die ersten Zuschauerreaktionen alarmierend negativ, auch die Kritiker finden das Ganze trotz der guten Schauspielerleistungen nur mäßig amüsant und vermissen echten satirischen Biss. Für die 28 Millionen Dollar teure Komödie von David Gordon Green ("Your Highness") avisieren Branchenkenner lediglich 6 bis 7 Millionen Dollar.

Bleibt noch der dritte Streifen, der daran erinnert, dass doch Halloween ist. "Scout's Guide to the Zombie Apocalypse" ("Scouts vs. Zombies - Handbuch zur Zombie-Apokalyps") wäre gern eine Mischung aus "Zombieland" und "Superbad", erinnert aber eher an einen amateurhaft zusammengeschusterten Schwachsinn, der anstößig ist, ohne komisch zu sein, und grausig, ohne spannend zu sein. Regisseur Christopher Landon ("Paranormal Activity: Die Gezeichneten") standen 15 Millionen Dollar zur Verfügung, um die Komödie zu drehen, für die nun 2 bis 3 Millionen Dollar zum Debut prognostiziert werden.

Auch deshalb so wenig, da Kinoketten wie in der Vorwoche bei "Paranormal Activity: Ghost Dimension" den Streifen boykottieren, weil Paramount Pictures ihn als Video on Demand anbieten werden, sobald er in weniger als 300 Kinos läuft. Das könnte viel schneller geschehen als einkalkuliert, denn schon jetzt startet der Streifen in lediglich 1509 Filmtheatern. Dass das Werk nur die Altersfreigabe "R" ("Restricted") erhalten hat, die Jugendliche ohne Erwachsenenbegleitung ausschließt, ist in diesem Fall besonders schmerzlich, denn gerade die Jugend ist für diesen Humbug die Zielgruppe.

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