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Money Monster Poster
Money Monster Poster
© Sony Pictures

US-Filmstarts: Jodie Foster wird politisch

"Money Monster" mit Julia Roberts und George Clooney

Vor fünf Jahren kam Jodie Foster's dritte Regiearbeit "The Beaver" fürchterlich unter die Räder: Nur 168 Kinos wollten ihr Drama zeigen, das dann nicht mal 1 Million Dollar erreichen konnte. Dabei waren die Kritiken gut - aber die Zuschauer waren nicht zu bewegen, Mel Gibson sehen zu wollen. Der war frisch mit seinen alkoholbedingten Ausfällen in den Schlagzeilen, und die Stimmung komplett gegen den Australier. Quasi als Kollateralschaden ging Foster's Film unter.

In den vergangenen Jahren hat sich die 53-Jährige mit der Arbeit an Episoden der Fernsehserien "House of Cards" und "Orange Is the New Black" regietechnisch in Form gehalten und kehrt mit "Money Monster" auf die große Leinwand zurück. Auf dem Papier sind die Aussichten nicht schlecht: Mit Julia Roberts und George Clooney stehen große Star-Namen über dem Titel; die Thematik einer betrügenden Finanzindustrie ist immer noch aktuell, die Werbekampagne war kompetent, und die Kritiken sind freundlich.

Dennoch rechnet selbst das Studio TriStar Pictures nur mit 10 Millionen Dollar zum Start; die Analysten erwarten höchstens 13 Millionen Dollar. Denn die erste Mundpropaganda fällt eher mau aus, die Premiere gestern in Cannes sorgte für nur lauen Rückenwind, und der Großteil der Zuschauer wird wohl (erneut) dem gigantisch gestarteten "Captain America: Civil War" einen Besuch abstatten. Und auch wenn George Clooney und Julia Roberts bekannte Namen sind, garantieren sie noch lange keinen Erfolg, wie Roberts gerade mit "Mother's Day" und "The Secret in Their Eyes" und Clooney mit "Hail, Caesar!" erfahren mussten. Die 27 Millionen Dollar teure Produktion, die mit 3104 Kopien startet, wird wohl auf das Ausland zählen müssen, um profitabel zu werden.

Heute ist Freitag, der 13. - und High Top Releasing finden, dass dies nach einem Horrorfilm verlangt. Den sie aber den Kritikern vorher nicht zeigen mochten, was beim neutralen Zuschauer die Alarmglocken schrillen lassen muss. Bereits der Trailer zu "The Darkness" ist so lahm, dass der harte Kern der Horrorfans, der hier angesprochen werden soll, sich nicht bemüßigt fühlen wird, eine Kinokarte zu kaufen.

Wie im letzten Jahr mit "The Green Inferno" verfolgt die auf 5 Millionen Dollar teure beziehungsweise billige Horrorfilme spezialisierte Poduktionsgesellschaft Blumhouse Pictures die von ihnen behauptete Taktik, ihren Streifen mit Radha Mitchell und Kevin Bacon in 1755 sozusagen handverlesene Lichtspielhäuser zu bringen, die angeblich besonders stark von Horrorfilm-Fans aufgesucht werden. Das hat schon bei "The Green Inferno", der mit bloß 3,5 Millionen Dollar sein Debut feiern musste, nicht funktioniert, und für "The Darkness" von Greg McLean ("Wolf Creek") erwarten Branchenkenner ebenfalls nur 4 Millionen Dollar. Gruselig ist da nur der Blick auf das Blumhouse-Bankkonto.

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