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Teenage Mutant Ninja Turtles
Teenage Mutant Ninja Turtles
© Paramount Pictures Germany

Deutsche Filmstarts: Schildkröten und ein Amnesie-Agent

"Ninja Turtles" und "Jason Bourne" sind zurück

Wieder mal bringt Hollywood Fortsetzungen, die diesmal so lala geraten sind. Weder die "Teenage Mutant Ninja Turtles" noch "Jason Bourne" schreien nach dem Erwerb einer Kinokarte. Auch die europäischen Beiträge aus Großbritannien, Frankreich und Deutschland sind okay, aber keine echten Empfehlungen wert.

"Teenage Mutant Ninja Turtles: Out of the Shadows"

Fantasy-Film
USA
112 Minuten
FSK 12

US-Fantasy Film um die vier Teenage Mutant Ninja Turtles, die gegen einen alten Erzfeind kämpfen und zugleich ihre Stadt vor einem kriegerischen Alien-Monster retten müssen. Zwei Jahre nach dem erfolgreichen ersten Reboot der Comic-Verfilmung, kommt aus dem Hause Michael Bay dieser zweite, diesmal von Dave Green ("Earth to Echo") rasant inszenierte Paramount Pictures-Streifen, der eine leichte Verbesserung gegenüber dem Vorgänger darstellt, dem es aber immer noch an Witz und der anarchischen Energie der Comics mangelt.

In den USA spielte "Out of the Shadows" bei schlechten Kritiken und ablehnenden Zuschauermeinungen nicht mal mehr die Hälfte des Vorgängers ein. Unser Kritiker Carsten Moll kommt zu einem ausgewogenen Urteil: "Das Sequel zum misslungenen Film aus dem Jahr 2014 gibt sich leichtfüßiger und humorvoller. Dank gelungener Effekte sowie neuer Bösewichte und rasant inszenierter Action-Sequenzen sorgt der Streifen für einen kurzweiligen, wenn auch nicht sonderlich bemerkenswerten Kinobesuch."

"Jason Bourne"
Thriller
USA
123 Minuten
FSK 16

US-Agenten-Actionthriller über den Agenten Jason Bourne (Matt Damon), der zehn Jahre im Untergrund gelebt hat und nun erneut versucht, weitere Informationen über seine mysteriöse Herkunft zu bekommen. Dabei wird er jedoch von Killern des CIA gejagt. Neun Jahre, nachdem der englische Regisseur Paul Greengrass das letzte Mal Matt Damon als Amnesie-Agenten durch die Gegend scheuchte, ist das explosive Duo zurück. Mit "The Bourne Ultimatum" war die Trilogie perfekt auserzählt - haben die Künstler wirklich noch etwas Bemerkenswertes hinzuzufügen?

So halbwegs. Fans der Reihe werden hier aufgrund der hohen handwerklichen Qualität wieder auf ihre Kosten kommen, aber wirklich überraschend oder gar bahnbrechend, wie es diese Universal Pictures-Produktionen in den nuller Jahren mal gewesen sind, ist dieses Werk sicherlich nicht. Gemischte Kritiken, gemixte Publikumsreaktionen - mit den Vorgängern kann "Jason Bourne" nicht mithalten. Findet auch unsere Rezensentin Sonja Hartl: "Ein allzu langer und konventioneller Action-Film, der aus seinen interessanten Anlagen leider zu wenig herausholt."

"Genius - Die tausend Seiten einer Freundschaft"
Drama
Großbritannien
104 Minuten
FSK 6

Britisches Drama über einen Lektor (Colin Firth) im New York der 1920er Jahre und den exzentrischen Schriftsteller Thomas Wolfe (Jude Law), ihre Arbeitsbeziehung sowie Freundschaft, die immer wieder von Konflikten geprägt ist. Der englische Schauspieler und Theaterregisseur Michael Grandage gibt mit dieser Wild Bunch-Produktion sein Kinodebut. Der renommierte Drehbuchautor John Logan ("Spectre") hat das Sachbuch "Max Perkins: Editor of Genius" von Andrew Scott Berg aus dem Jahr 1978 adaptiert. Der auf der Leinwand beschriebene Genius überträgt sich dabei leider nicht auf den Film mit seinen theaterhaft überzeichneten Darstellungen, was auch die gemischten Kritiken und lauwarmen Publikumsreaktionen widerspiegeln. Unser Kollege Gregor Torinus befindet: "Ein solides Biopic. Wahres Genie geht diesem braven Film jedoch leider komplett ab."


"Willkommen im Hotel Mama"
Komödie
Frankreich
90 Minuten
FSK 0

Französische Komödie über eine Witwe (Josiane Balasko), die seit Jahren heimlich einen Freund hat. Als überraschend ihre arbeitslose Tochter (Alexandra Lamy) bei ihr einzieht, will die Witwe ihren drei erwachsenen Kindern (Mathilde Seigner und Philippe Lefebvre) endlich ihren Freund vorstellen, aber bei dem Familientreffen kommt es zu allerlei Streitigkeiten. Nach "Frühstück bei Monsieur Henri" heißt es nun "Retour chez ma mère" (Zurück zu meiner Mutter) - ein heiterer und liebevoller Alamode-Film von Eric Lavaine ("Nix zu verhaften"), der in unserem Nachbarland bei Presse und Publikum nur gemischte Gefühle ausgelöst hat, aber mit über 2 Millionen Zuschauern ein riesiger Erfolg an den Kinokassen geworden ist. Unsere Kritikerin Bianka Piringer kann nur halbwegs verstehen, warum: "Gegen den oberflächlichen Verlauf des reizvoll konflikthaften Settings können die guten Darsteller, die auch mit Fehlzündungen beim Dialogwitz zu kämpfen haben, wenig ausrichten."

"Schweinskopf al dente"
Komödie
Deutschland
95 Minuten
FSK 12

Deutsche Krimikomödie über einen bayerischen Provinzpolizisten (Sebastian Bezzel), der eine skurrile Mordserie aufklären muss, die offenbar von einem rachsüchtigen Verbrecher (Gregor Bloéb) begangen wurde. Parallel dazu muss der Polizist versuchen, sich mit seiner Freundin (Lisa Maria Potthoff) zu versöhnen. Nach "Dampfnudelblues" von 2013 und "Winterkartoffelknödel" von 2014 der dritte Bayern-Krimi, der auf dem gleichnamigen Roman von Rita Falk aus dem Jahr 2011 basiert. Die Kritiken für die Constantin-Produktion von Ed Herzog, der auch die ersten beiden Franz Eberhofer-Werke in Szene gesetzt hat, sind gemixt - Tenor: Vergnüglich, aber an die ersten beiden kommt der dritte Part nicht heran. Unsere Kollegin Bianka Piringer gefiel es indes sehr gut: "Das Drehbuch von Stefan Betz und die Regie von Ed Herzog lassen die bewährte Darstellerriege in dieser köstlichen Provinzkomödie mit ihren tendenziell inkompatiblen Charakteren zur Hochform auflaufen."

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