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Curtis Hanson mit Eminem bei den Dreharbeiten zu 8 Mile
Curtis Hanson mit Eminem bei den Dreharbeiten zu 8 Mile
© Universal Pictures

Curtis Hanson gestorben

"Oscar"-Gewinner für "L.A. Confidential"

Seit einigen Jahren hatte sich der Regisseur, Drehbuchautor und Produzent Curtis Hanson aus der Öffentlichkeit zurückgezogen, weil er laut "Variety" an Alzheimer litt. Gestern ist der Filmemacher nun im Alter von 71 Jahren friedlich in seinem Haus in Los Angeles für immer eingeschlafen.

Auch wenn sein Name einer breiten Öffentlichkeit nicht so präsent sein dürfte wie der eines Steven Spielberg oder James Cameron, stehen die Chancen nicht schlecht, dass jeder schon einmal einen seiner Filme gesehen hat. Denn Hanson, der sich auf kein Genre festlegen ließ, feierte mit einigen seiner Werke wie "The Hand That Rocks the Cradle" ("Die Hand an der Wiege"), "L.A. Confidential" oder "8 Mile" große Erfolge. Für "L.A. Confidental" erhielt er den Academy Award für sein Adaptiertes Drehbuch.

Curtis Hanson wurde am 24. März 1945 in Reno im US-Bundesstaat Nevada als Sohn einer Maklerin und eines Lehrers geboren. Er wuchs im San Fernando Valley in Los Angeles auf und schmiss die Schule, um als Photograph zu arbeiten. Anfang der Siebziger begann er als Regisseur und Drehbuchautor, schrieb 1970 sein erstes Skript für den Horrorfilm "The Dunwich Horror" ("Voodoo Child") und inszenierte zwei Jahre später sein eigenes Drehbuch beim Horrorfilm "Sweet Kill".

1983 drehte er mit der Komödie "Losin' It" ("Die Aufreisser von der High School") einen der ersten Tom Cruise-Filme, in dem auch ein junger Jackie Earle Haley mitwirkte. Vier Jahre später folgte der Thriller "The Bedroom Window" ("Das Schlafzimmerfenster") mit Steve Guttenberg und Isabelle Huppert. 1990 inszenierte Curtis den Thriller "Bad Influence" mit Rob Lowe und James Spader.

Seinen ersten großen Erfolg feierte Hanson 1992 mit dem Thriller "The Hand That Rocks the Cradle" mit Rebecca DeMornay als rachsüchtigem Kindermädchen. Für seinen kommenden Streifen, den Thriller "The River Wild" ("Am wilden Fluss") konnte der Regisseur dann 1994 mit einer Star-Besetzung arbeiten: Meryl Streep, David Strathairn und Kevin Bacon. Letzterer twitterte heute Morgen: "So traurig, das von Curtis Hanson zu hören. Großartiger Regisseur. Großartiger Mann. Mit ihm auf diesem Fluss zu fahren, war einer der besten Jobs meines Lebens."

Der Karrierehöhepunkt für Hanson folgte 1997, als ihm mit dem Kriminalfilm "L.A. Confidential" ein Meisterwerk gelang. Der Film startete die Hollywood-Karriere von Russell Crowe und brachte den Roman von James Ellroy kongenial auf die Leinwand. Curtis erhielt drei "Oscar"-Nominierungen als Produzent des "Besten Films", als Regisseur und Drehbuchautor und gewann, wie eingangs erwähnt, für Letzteres. Insgesamt war "L.A. Confidential" für neun Academy Awards nominiert; Kim Basinger siegte als "Beste Nebendarstellerin".

Auf den großen Erfolg ließ Curtis 2000 die Komödie "Wonder Boys" mit Michael Douglas und Tobey Maguire folgen. 2002 kam dann sein kommerziell erfolgreichster Streifen in die Kinos: In dem Drama "8 Mile" brachte Hanson den Rapper Eminem auf die große Leinwand.

Seinen letzten drei Werken war ein solcher Erfolg nicht vergönnt - sie floppten allesamt. Die Komödie "In Her Shoes" ("In den Schuhen meiner Schwester") mit Cameron Diaz und Toni Collette von 2004, das Drama "Lucky You" ("Glück im Spiel") mit Drew Barrymore und Eric Bana von 2007 sowie das Drama "Chasing Mavericks" mit Gerald Butler aus dem Jahr 2012, der sein letzter Film sein sollte, fanden immer weniger Zuschauer.


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