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Star Wars: Episode VI - Die Rückkehr der Jedi-Ritter
Star Wars: Episode VI - Die Rückkehr der Jedi-Ritter
© Lucasfilm

TV-Tips für Freitag (7.10.): Die Ewoks kommen!

Pro7 zeigt Meisterwerk "Die Rückkehr der Jedi-Ritter"

Für Spielfilmfreunde lohnt heute Abend das Einschalten von Pro7. Im Hauptprogramm läuft dort mit dem Meisterwerk "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" der dritte Teil der Original-"Star Wars"-Trilogie. Im Spätprogramm folgt die sehenswerte Comic-Verfilmung "Watchman".

"Star Wars: Episode VI - Die Rückkehr der Jedi-Ritter", Pro7, 20:15 Uhr
Nachdem sie Han Solo (Harrison Ford) aus dem Palast von Jabba the Hutt gerettet haben, versuchen die Rebellen den zweiten Todesstern zu zerstören, während Luke Skywalker (Mark Hamill) darum kämpft, Darth Vader von der Dunklen Seite der Macht zurückzuholen.

Aller guten Dinge sind drei, und nach dem Riesenerfolg von "The Empire Strikes Back" drei Jahre zuvor war es keine Frage, dass "Star Wars" als Trilogie enden würde, zumal der Vorgänger ja vollkommen offen geendet hatte und die Fans erwarteten, dass alle losen Handlungsfäden noch zusammengeführt werden würden. Wie bei "The Empire Strikes Back" schrieb Lawrence Kasdan das Drehbuch, diesmal zusammen mit Produzent und "Star Wars"-Vater George Lucas. Dieser finanzierte diesen Science Fiction-Film wieder selbst, jetzt mit einem nochmals wesentlichen höheren Budget von 32 Millionen Dollar nach 18 Millionen Dollar für den Vorgänger.

Für die Regie hatte Lucas interessante Künstler im Auge: Doch weder David Lynch, der stattdessen "Dune" drehte, noch David Cronenberg, der stattdessen "Videodrome" inszenierte, sagten zu. So kam der relativ unbekannte Waliser Richard Marquand, der zwei Jahre zuvor den britischen Thriller "Die Nadel" mit Donald Sutherland in die Kinos gebracht hatte, zum Job. Es war aber kein Geheimnis, dass sich Lucas als "Zweit-Regisseur" ständig am Drehort aufhielt und großen Einfluss auf die Dreharbeiten nahm. "Es ist, als ob man 'Hamlet' verfilmt, mit Shakespeare nebenan", meinte Marquand zu der Konstellation.

Erstmals liefen die Dreharbeiten, die wieder in den Londoner Elstree-Studios, dazu noch in Arizona und Kalifornien stattfanden, zu einem "Star Wars"-Film ohne größere Probleme, und wenn am Ende auch das Niveau der ersten beiden Teile nicht erreicht wurde, so bleibt "Return of the Jedi" doch ein unterhaltsames Abenteuer und ein angemessener Abschluss der Trilogie.

Wieder lieferten Industrial Light and Magic mit den insgesamt 900 hervorragenden Spezialeffekten meisterhafte Arbeit ab, die erneut mit einem Spezial-"Oscar" gewürdigt wurde. Dazu gab es Nominierungen für Ausstattung, Ton, Toneffekte-Schnitt und Musik.

Wie die beiden ersten Teile wurde auch "Episode VI" der erfolgreichste Film des Jahres und spielte weltweit 475 Millionen Dollar ein und übertraf die Zuschauerzahlen von "The Empire Strikes Back". Die Kritiken waren bei Filmstart überwiegend positiv; die Kritik am "Puppentheater" und den Ewoks wurde erst über die Jahre lauter.

Ein amerikanischer Zuschauer findet: "Die Gefühle werden vielleicht nicht so aufgerührt wie im Vorgänger, aber dieser Film ist so voller toller Charaktere und Action-Sequenzen, dass er immer noch überzeugt. Die verschiedenen Elemente werden so gut zusammengeführt, dass man Spaß hat und es schwer ist, für dieses Abschlusskapitel keine Sympathie zu hegen."



"Im Tal von Elah", 3sat, 22:35 Uhr
Ein Militärdetektiv im Ruhestand (Tommy Lee Jones) versucht zusammen mit einer Polizistin (Charlize Theron) die Wahrheit hinter dem Verschwinden seines Sohns nach dessen Rückkehr als Soldat aus dem Irak-Krieg herauszufinden.

2003 wurde die Leiche des US-Soldaten Richard Davis zerstückelt und verkohlt bei Columbus im US-Bundesstaat aufgefunden; die Überreste wiesen die Spuren von mindestens 32 Messerstichen auf. Der Journalist Mark Boal bereitete die Geschichte ein Jahr später im "Playboy" auf, wo sie die Aufmerksamkeit des Regisseurs und Drehbuchautoren Paul Haggis ("Dritte Person") fand.

Haggis schrieb ein Skript für Clint Eastwood, der jedoch ablehnte; stattdessen kam Tommy Lee Jones zum Zug, was für das Drama ein Glücksfall war, denn Jones zeigt hier in einer seiner besten Leistungen eine faszinierende Darstellung und wurde für den "Oscar" als "Bester Hauptdarsteller" nominiert.

Gedreht wurde die 23 Millionen Dollar teure Warner Brothers-Produktion in Marokko, das als Irak einstand, in Albuquerque im US-Bundesstaat New Mexico und in Whiteville im US-Bundesstaat Tennessee. Vordergründig ein packender Kriminalfilm im Militärmilieu, vermittelt Haggis engagiert, aber manchmal allzu plump eine Anti-Kriegs-Botschaft. Mit weltweit rund 30 Millionen Dollar Umsatz floppte der Streifen trotz guter Kritiken.

Kritiker Frank Wilkins schrieb in "Reel Talk": "Unabhängig davon, welche politische Einstellung man hat, kann niemand die Kraft des Films verneinen, und die starken schauspielerischen Leistungen müssen gewürdigt werden."



"Watchmen", Pro7, 22:55 Uhr
In einem anderen 1985, in dem Ex-Superhelden existieren, untersucht der noch aktive Selbstjustiz verübende Rorschach (Jackie Earle Haley) den Mord an einem Kollegen. Seine ausgedehnte Untersuchung deckt etwas auf, was den Lauf der Geschichte völlig verändern könnte.

Alan Moore, der britische Autor der "Watchmen"-Comics, hielt sein Werk für "unverfilmbar". Und jahrzehntelang sah es auch so aus, als sollte er damit recht behalten. Die Versuche der Filmindustrie, die graphic novel auf die Leinwand zu bringen, setzten direkt nach der Veröffentlichung 1986 an und blieben sämtlich folgenlos. Zwei Komponenten sprachen gegen eine Kinoversion: Die komplexe Handlung der Comics und die Kosten, deren Fantasy-Welt zum Leben zu erwecken.

Das Projekt flipperte über die kommenden 20 Jahre von einem Studio zum anderen: 20th Century Fox, Warner Brothers, Revolution Studios, Universal Pictures, Paramount Pictures, erneut Fox und dann schließlich erneut Warner und Paramount - immer wieder wurde die Produktion auf die Agenda gesetzt und dann aus Kostengründen gestrichen. Als Regisseure waren dabei Terry Gilliam, Darren Aronofsky, Paul Greengrass, Tim Burton und Michael Bay vorgesehen.

2006 schließlich entschieden sich Warner Brothers und Paramount Pictures, den Fantasy-Film gemeinsam zu realisieren. Zum Einen brachten Comic-Verfilmung seit dem erfolgreichen "X-Men"-Start 2000 inzwischen recht zuverlässig Geld, zum Anderen glaubte man, mit Zack Snyder - Anfang dieses Jahres mit "Batman vs. Superman: Dawn of Justice" in den Lichtspielhäusern - den richtigen Regisseur gefunden zu haben. Sein Abenteuerfilm "300" hatte sich als visuell wegweisend und vor allem mega-erfolgreich erwiesen.

Snyder gelang es weiterhin nicht, Alan Moore für die Produktion zu gewinnen, aber Zeichner Dave Gibbons arbeitete als Berater mit. Zack wollte sich so eng wie möglich an die DC Comic-Vorlage halten und nahm die Comic-Bilder teilweise als Bild-für-Bild-Vorlage. Dennoch änderte er die Geschichte an einigen Stellen.

Im Gegensatz zu "300" entschied sich der Filmemacher, diesmal nicht alles vor Green Screen-Hintergrund zu drehen und die Filmbilder abseits der Schauspieler dann am Computer zu produzieren, sondern bei dem 130 Millionen Dollar teuren Streifen mit echten Kulissen zu arbeiten, die im kanadischen Vancouver entstanden. Zehn Firmen arbeiteten an den 1100 Spezialeffekten.

Snyder machte keine Kompromisse in der Darstellung von Gewalt und Sex, so dass sein Werk nur die Altersfreigabe "R" erhielt und somit Jugendliche unter 17 Jahren ohne Erwachsenenbegleitung ausschloss. Als künstlerische Integrität musste man ihm dies zugute halten in einer Zeit, in der die meisten Studios bis heute versuchen, die Wischiwaschi-Altersfreigabe "PG-13" zu erhalten, indem sie Gewaltszenen gewalt- und blutlos aussehen lassen. Der dieses Jahr gigantische Erfolg von "Deadpool", der auch bewusst auf ein "R" gesetzt hat, mag diesen Trend vielleicht brechen.

Auf jeden Fall war "Watchmen" ein knallharter und visuell bemerkenswerter Film, dem aber seine Treue zur Vorlage insofern nicht zum Vorteil gereichte, weil viele Zuschauer, die mit den Comics nicht bekannt waren, nur schwerlich durch die komplexe Erzählstruktur fanden. Die Kritiken und die Zuschauerreaktionen waren bei der Premiere 2009 total polarisiert.

Mit einem weltweiten Einspiel von 185 Millionen Dollar wurde der Film ein solider Erfolg, angesichts der hohen Produktionskosten aber ein Verlustgeschäft, weshalb es keinen weiteren Versuch gab, die Watchmen auf die Leinwand zu bringen.

Kritiker Brian Johnson lobte in "Maclean's Magazine": "Dieses epische Spektakel wird nicht durch viel Wirrwarr beschwert. Seine intellektuelle Komplexität ist wohlverdient und nicht aufgepfropft. Dazu ist er auch noch visuell erstaunlich."



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