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Doctor Strange
Doctor Strange
© Walt Disney Studios Motion Pictures Germany

Deutsche Filmstarts: Benedict Cumberbatch goes Marvel

"Doctor Strange" gegen das "Girl on the Train"

Diese Woche ist der Ferne Osten Trumpf! Zwei unbedingt sehenswerte Kinofilme spielen für unterschiedliche Altersstufen in dieser Gegend: Mit "Doctor Strange" kommt ein weiterer gelungener Blockbuster aus der Marvel-Werkstatt, während Laika Studios mit "Kubo - Der tapfere Samurai" einen grandiosen Animationsfilm für Jung und Alt geschaffen haben.

"Doctor Strange"

Fantasy
USA
115 Minuten
FSK 12

US-Fantasy-Film, der auf einem Marvel-Comic basiert: Ein ehemaliger Neurochirurg (Benedict Cumberbatch) begibt sich auf eine Reise, um Kranke zu heilen, wird dann aber in die Welt der mystischen Künste hineingezogen. Die DC-Comic-Fans wettern über eine Verschwörung, dass die Marvel-Konkurrenzverfilmungen immer so viel besser bei den Kritikern wegkommen, und diese Walt Disney-Produktion dürfte ihrem Argwohn neue Nahrung geben, denn "Doctor Strange" wird durch die Bank von den Rezensenten gefeiert: Der Streifen von Regisseur und Drehbuchautor Scott Derrickson ("Deliver Us from Evil"), der bisher im Horror-Genre zu Hause gewesen ist, balanciert das überspannte Ausgangsmaterial perfekt mit den Anforderungen eines Blockbusters aus und liefert eine durch und durch unterhaltsame Superheldengeschichte. Unsere Empfehlung: Reingehen!

"Girl on the Train"
Krimi
USA
112 Minuten
FSK 12

US-Kriminalfilm über eine junge Frau (Emily Blunt), die täglich mit dem Zug an einem Haus vorbeifährt und fasziniert dessen Bewohnerin (Haley Bennett) beobachtet – bis deren Verschwinden zum Auslöser dramatischer Ereignisse und Erkenntnisse wird. Tate Taylor ("Get on Up") hat die Adaption des Bestsellers von Paula Hawkins als komplexe Geschichte inszeniert, die aus verschiedenen Perspektiven und auf mehreren Zeitebenen erzählt wird. Erfrischend, dass in einem Hollywood-Film einmal drei weibliche Darstellerinnen im Vordergrund stehen, und besonders Emily Blut bietet eine außerordentliche Leistung. Allerdings reicht das nicht aus, um das schneckenhafte Tempo und das Abgleiten in ein reißerisches Melodrama wettzumachen. Die Kritiken für die Constantin-Produktion sind gemischt, die Zuschauerreaktionen mau. Unser Rezensent Christopher Diekhaus meint: "Ordentliche Thriller-Kost und eine stark aufspielende Hauptdarstellerin. Nicht mehr und nicht weniger."

"Störche - Abenteuer im Anflug"
Animation
USA
87 Minuten
FSK 0

US-Animationsfilm über einen jungen Storch (Stimme von Nora Tschirner), der gemeinsam mit seinem menschlichen besten Freund ein Baby zu einer Familie bringen muss. Dabei geraten die beiden in so manche Abenteuer. Drehbuchautor und Regisseur Nicholas Stoller ("Bad Neighbors 2") hat einen bunten Spaß geschaffen, der sich teilweise in witzige Höhen schwingt, aber die wahllosen Gags und die wirre, hyperaktiv abgespulte Handlung lässt die Warner Brothers-Produktion immer wieder abstürzen. Kritiken und Zuschauermeinungen sind insgesamt freundlich, unserer Kollegin Bianka Piringer hat es mit Einschränkungen auch gut gefallen: "Die visuelle Gestaltung und die actionreichen Verwicklungen haben ihren Reiz, aber die Atmosphäre wirkt etwas merkwürdig."

"31"
Horror
USA
102 Minuten
FSK 18

US-Horrorfilm über fünf Kirmesarbeiter, die entführt und in ein verlassenes, höllengleiches Lager gesperrt werden. Dort zwingt man sie in einem brutalen Spiel mitzumachen: Das Ziel ist es, zwölf Stunden gegen eine Bande von sadistischen Clowns zu überleben. Als hätte die deutsche Polizei derzeit nicht schon genug zu tun mit den Horror-Clowns, kommt nun diese Tiberius-Produktion von Regisseur und Drehbuchautor Rob Zombie ("The Lords of Salem") daher.

Mit diesem Werk predigt der Horror-Experte den Konvertierten: Die werden mit den mit Schmackes servierten Blut und Eingeweide-Szenen zufrieden sein, aber anderen Zuschauern dürften das Fehler neuer Ideen und sympathischer Charaktere sauer aufstoßen. Die Kritiken sind gemischt, während das Publikum mehrheitlich unzufrieden ist. Unsere Rezensentin Bianka Piringer ist ganz auf dieser gemischten Wellenlänge, wenn sie die "visuelle Gestaltung, die tief im Gedächtnis der Popkultur nach Bildern der Angst und des Bösen zu wühlen scheint", lobt, aber ansonsten die Handlung, die sich "weitgehend im tödlichen Nahkampf von Figuren erschöpft", kritisiert.

"Kubo - Der tapfere Samurai"

Animation
USA
102 Minuten
FSK 6

US-Animationsfilm über einen Jungen im Japan längst vergangener Zeiten, der aus Versehen einen Geist zum Leben erweckt und nun in einer Vielzahl von Abenteuern dessen Rachefeldzug verhindern muss – unterstützt von einer weisen Affendame und einer menschengroßen Schabe. Die Universal Pictures-Produktion kombiniert japanische Mythen mit moderner Fantasy und zahlreichen Actionszenen, wobei die StopMotion-Animation den Künstlern des Laika-Studios so großartig geraten ist, dass viele Zuschauer vermuteten, sie hätten einen computeranimierten Zeichentrickfilm gesehen.

Regiedebutant Travis Knight hat als Animationskünstler bereits an den vorherigen Laika-Perlen "ParaNorman", "The Boxtrolls" und "Coraline" mitgewirkt und ein meisterhaftes Werk geschaffen, das von Kritik und Publikum gleichermaßen gepriesen wird. Die unglaubliche Animation wird durch die packende und tapfer melancholische Geschichte ergänzt, die allen Altersstufen etwas zu bieten hat. Das findet auch unser Kritiker Carsten Moll: "Dieser Film verbindet alle Stärken der bisherigen Werke des Animationsstudios Laika zu einem faszinierenden StopMotion-Abenteuer. Eine stimmige Coming of Age-Story, die melancholische Atmosphäre sowie tolle Tricktechnik vereinen sich zu einem erstaunlich komplexen Kinderfilm, dessen Energie mitreißt." Er vergibt die Höchstwertung: Fünf von fünf Sternen! Unsere Empfehlung: Reingehen!

"Die Wildente"
Drama
Australien
96 Minuten
FSK 0

Australisches Drama über einen in seine Heimat zurückkehrenden Mann (Paul Schneider), der ein lang vergrabenes Familiengeheimnis entdeckt und dessen Versuche, die Dinge wieder gerade zu rücken, das Leben derjenigen gefährdet, die er Jahre zuvor zu Hause zurückließ. Der australische Schauspieler Simon Stone hat mit der Verfilmung von Henrik Ibsen's Theaterstück "Die Wildente" aus dem Jahr 1884 ein beeindruckendes Regiedebut vorgelegt, das nicht mit großen Namen spart: Miranda Otto, Geoffrey Rush und Sam Neill wirken mit.

Die von guten Kritiken begleitete Arsenal-Produktion ist gerade mit zehn Nominierungen für den Australischen Filmpreis bedacht worden. Unser Kollege Björn Schneider hebt den Daumen: "Fast allgegenwärtig ist die beklemmende Stimmung, die wie ein Damoklesschwert auf dem Gezeigten zu lasten scheint. Die Bilder sind ästhetisch und fein aufeinander abgestimmt, die Schauspieler agieren mit viel Hingabe."

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