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Die Unglaublichen - The Incredibles
Die Unglaublichen - The Incredibles
© Disney

TV-Tipps für Samstag (17.12.): Die Superhelden-Familie von nebenan

Sat1 zeigt "Die Unglaublichen"

Spielfilmfreunde brauchen am Samstagabend nur einen Fernsehkanal: Sat1. Zunächst läuft dort im Hauptprogramm der großartige Pixar-Streifen "Die Unglaublichen", später im Nachtprogramm dann "Nur 48 Stunden", mit dem Eddie Murphy vor 34 Jahren sein Filmdebut gab.

"Die Unglaublichen", Sat1, 20:15 Uhr
Eine Familie von verdeckt lebenden Superhelden, die versuchen, ein unauffälliges Vorstadtleben zu führen, werden wieder in Aktion gezwungen, um die Welt zu retten.

Die Idee zu "The Incredibles" hatte Regisseur und Drehbuchautor Brad Bird ("Tomorrowland") bereits Mitte der Neunziger. Nach dem kommerziellen Reinfall seines großartigen Warner Brothers-Zeichentrickfilms "The Iron Giant" im Jahr 1999 wandte sich der Filmemacher 2000 mit seinem "Incredibles"-Skript an Pixar-Chef John Lasseter, der von der Idee angetan war und den damals 43-Jährigen zu Pixar holte und ihn sein Ding machen ließ.

Normalerweise war es bei dem Animationsstudio üblich, dass nur Künstler aus den eigenen Reihen an den Regieposten kamen, und das auch nicht alleine, sondern zu zweit oder in Teams. Gleiches galt für das Drehbuchschreiben. "The Incredibles" wurde die erste Ausnahme, obwohl Bird bis dahin noch nicht mal mit Computeranimationen, wie sie bei Pixar üblich waren, sondern nur mit tradtionellem Zeichentrick gearbeitet hatte. Dazu kam, dass bis dahin noch kein Pixar-Film menschliche Charaktere als Hauptfiguren präsentiert hatte, dass kein Streifen bis dahin so viele Handlungsorte konzipieren musste und dass mit 115 Minuten bis dahin noch kein Pixar-Werk so lang gewesen war. Ganz zu schweigen davon, dass hier sogar erstmals Menschen auf der Pixar-Animationsleinwand sterben sollten.

Mitproduzent und Verleiher Walt Disney Pictures waren daher gar nicht wohl und wollten das Ganze lieber als Realfilm produzieren, doch Lasseter setzte sich durch und auf Brad Bird und sein Team. Das Vertrauen zahlte der Filmemacher zurück. Im Stil einer Hommage an die Comics und Spionagefilme der Sechziger, die er als Kind gesehen hatte, brachte er mit viel Witz einen spaßigen Animationsfilm auf die Leinwand, der das Superhelden-Genre zugleich parodiert, ihm an Rasanz aber in nichts nachsteht.

Die 93 Millionen Dollar teure Produktion erhielt nicht nur durchgängig hymnische Besprechungen, sondern wurde auch ein gigantischer Erfolg an den Kinokassen: Mit 633 Millionen Dollar Umsatz weltweit wurde "The Incredibles" der vierterfolgreichste Film des Jahres. Es folgten zwei Oscars für den "Besten Animationsfilm" und den "Besten Tonschnitt" sowie zwei Nominierungen für das Drehbuch und die Tonmischung.

Ein Zuschauer aus Edinburgh meint: "Eine phantastische Geschichte, wunderbar geschrieben und mit der umwerfendsten Animation, die man je gesehen hat, die perfekt abgerundet wird mit viel Action, Lachern und Tränen. Der Film ist einwandfrei ausbalanciert, an keiner Stelle fand ich, dass es zu langsam oder zu überstürzt ging. Man fühlt mit den Figuren mit, als seien es echte Menschen."

Im Original sprechen Craig T. Nelson, Holly Hunter und Sarah Vowell die Hauptfiguren; in der deutschen Synchronisation sind es Markus Maria Profitlich, Katrin Fröhlich und Felicitas Woll.



"Nur 48 Stunden", Sat1, 00:35 Uhr
Ein abgebrühter Polizist (Nick Nolte) tut sich mit einem Sprüche klopfenden Kriminellen (Eddie Murphy) zusammen, um einen Mörder (James Remar) zu fassen.

Ursprünglich war diese Komödie als knallharter Kriminalfilm von Produzent Lawrence Gordon Mitte der Siebziger ersonnen worden und als Projekt für Clint Eastwood gedacht. Als dieser stattdessen 1978 "Escape from Alcatraz" drehte, verschwand "48 Hrs." für zwei Jahre in den Schubladen bei Paramount Pictures. 1980 wurden sie wieder aufgezogen, als Regisseur und Drehbuchautor Walter Hill ("Bullet to the Head") auf die Idee kam, die Geschichte als Komödie um zwei ungleiche Typen aufzuziehen, von denen einer ein Afro-Amerikaner sein sollte. Durch die Erfolge, die Richard Pryor zu jener Zeit feierte, war das Studio dieser Idee gegenüber offen.

Hill entschied sich, Eddie Murphy, der als Komiker bei "Saturday Night Live" im Fernsehen bekannt geworden war, zu seinem Leinwanddebut zu verhelfen. Dieser gab ein viel versprechendes Debut, und es ist gerade die herausragende Chemie zwischen dem damals 20-Jährigen und Nick Nolte, welche die flotte und handwerklich perfekte Komödie sehenswert macht. Murphy erhielt eine Golden Globe-Nominierung als "Bester Nachwuchsdarsteller".

Das Budget der Produktion betrug 12 Millionen Dollar. Hill musste sich während der Dreharbeiten mit den Paramount-Managern herumschlagen, die in ständiger Sorge waren, dass der Streifen nicht witzig genug gerate oder ihn für zu brutal hielten. Tatsächlich wurde "48 Hrs." in den USA und in Deutschland nur für Erwachsene freigegeben. Dessen ungeachtet wurde das Werk 1982 ein Riesenerfolg mit einem Umsatz von alleine in den USA in Höhe von 78 Millionen Dollar, was heute etwa knapp 200 Millionen Dollar entspräche, und begründete das Genre der "Ungleiche Polizisten"-Filme, mit dem Eddie zwei Jahre später bei "Beverly Hills Cop" noch größere Erfolge feiern sollte.

Ein kanadischer Zuschauer lobt: "Viele dieser Filme sind über die Jahre entstanden, aber nur wenige können mit der Vergnüglichkeit dieses Streifens mithalten. Eine derbe, witzige und unglaublich dynamische Action-Komödie. Eddie Murphy strahlt eine unglaubliche Selbstsicherheit aus. Er und Nolte haben eine unglaubliche Chemie, wenn sie ihre gegenseitigen Sticheleien abfeuern. Walter Hill hält das Tempo hoch, es gibt hier keine Füllsel, sondern eine gute und gehaltreiche Geschichte mit einigen wirkungsvollen Brutalitäten und gut gemachten Verfolgungsjagden, alles untermalt von der eingängigen Musik von James Horner."



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