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Fans am Roten Teppich vor dem Berlinale-Palast
Fans am Roten Teppich vor dem Berlinale-Palast
© Berlinale

Heute Abend Verleihung der Berliner Bären

Aki Kaurismäki Favorit auf den Hauptpreis

Heute Abend ist es so weit: Am zehnten Tag der 67. Internationalen Filmfestspiele von Berlin werden im Rahmen einer Gala im Berlinale Palast am Potsdamer Platz die Entscheidungen der Jury unter ihrem Vorsitzenden Paul Verhoeven bekannt gegeben, wer den Goldenen Bären für den "Besten Film" sowie die Silbernen Bären für die Darsteller, das Drehbuch und weitere herausragende Leistungen erhalten wird.

Haushoher Favorit, glaubt man der Presse, ist der finnische Beitrag "Toivon tuolla puolen" von Aki Kaurismäki. Die tragikomische Geschichte um einen syrischen Flüchtling, den es nach Helsinki verschlagen hat, steht bei eigentlich allen Kritikern ganz oben auf dem Zettel. Unserer Meinung nach zurecht, auch wenn unser Herz für die traumhafte ungarische Liebesgeschichte "A Teströl es Lélekröl" (Auf Körper und Seele) schlägt.

Bei den deutschen Rezensenten rangieren noch die britische Komödie "The Party", die aber zu leichtgewichtig erscheint, und das rumänische Drama "Ana, mon amour" ganz oben, das Silberne Bären für seine beiden Darsteller Mircea Postelnicu und Diana Cavallioti verdient hätte. Die internationalen Journalisten befinden das chilenischen Drama "Una mujer fantástica" als preiswürdig; hier sieht unsere Kollegin Julia Nieder einen Silbernen Bären für Hauptdarstellerin Daniela Vega als gerechtfertigt an. Auch hoch im Kurs steht international das koreanische Drama "Bamui haebyun-eoseo honja" (Am Strand des Nachts allein), für das als "Beste Darstellerin" auch immer wieder Min-hee Kim genannt wird. Für sonderpreiswürdig hält Julia des weiteren Kameramann Kôichi Furuya für dessen gloriose Photographie des japanischen Thrillers "Ryu san" ("Mr. Long").

Und das deutsche Kino? Die deutschen Kritiker waren mit Volker Schlöndorff's "Return to Montauk" gnädig, aber international ist er durchgefallen, was nach den Erfahrungen der letztjährigen Konstellation mit "24 Wochen" nicht dafür spricht, dass er einen Blumentopf, geschweige denn einen Bären gewinnen wird. "Helle Nächte" von Thomas Arslan fand gar keine Fürsprecher. Am besten kam noch der Dokumentarfilm "Beuys" von Andreas Veiel weg, aber er ragt nicht so heraus, dass man sich hier einen Goldenen Bären angesichts der Spielfilmkonkurrenz vorstellen mag.


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