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TV-Tipps für Samstag (8.4.): Sandra Bullock hilft einem Obdachlosen

Sat1 zeigt "Blind Side - Die große Chance"

Keine Frage, welchen der Kinofilme man sich am Samstagabend ansehen sollte. Mit weitem Qualitätsabstand thront "Blind Side", den Sat1 im Hauptprogramm ausstrahlt und für den Sandra Bullock den Oscar gewann, über der Konkurrenz. Für jüngere Zuschauer empfiehlt sich parallel der Animationsstreifen "Madagascar 2" auf Vox.

"Blind Side - Die große Chance", Sat1, 20:15 Uhr

Michael Oher (Quinton Aaron), ein obdachloser und traumatisierter Jugendlicher, entwickelt sich dank der Hilfe einer fürsorglichen Frau (Sandra Bullock) und ihrer Familie zu einem der besten Football-Spieler der USA, der am Draft Day der National Football League gleich in der ersten Runde von einem Profiverein gewählt wird.

Vom Tellerwäscher zum Millionär - Amerika liebt diese Geschichten, und "The Blind Side" hat den Vorzug, eine wahre zu erzählen. Michael Oher wurde 2004 von Leigh Anne and Sean Tuohy bei sich aufgenommen und schließlich adoptiert. 2009 verpflichteten ihn die Baltimore Ravens; aktuell spielt Oher bei den Carolina Panthers.

2006 hatte der Journalist Michael Lewis die außergewöhnliche Jugend des Sportlers in dem Sachbuch "The Blind Side - Evolution of a Game" geschildert, das Regisseur und Drehbuchautor John Lee Hancock ("Saving Mr. Banks") zur Grundlage seines Dramas machte, das er für 29 Millionen Dollar im US-Bundesstaat Georgia drehte.

Im Film wirken einige ehemalige und damals aktuelle Football-Trainer mit. Für die Hauptrolle wollten Warner Brothers Julia Roberts, die aber ablehnte. Stattdessen nahm Sandra Bullock den Part an, verzichtete dafür sogar auf einen Teil ihrer sonst üblichen Gage und akzeptierte statt dessen eine Gewinnbeteiligung. Das sollte sich für die Schauspielerin mehr als bezahlt machen.

"The Blind Side" schaffte dank hervorragender Mundpropaganda das seltene Kunststück, in seiner dritten Woche an die Charts-Spitze der US-Top Ten zu kommen. Erstmals überschritt ein Film, der nur mit dem Namen einer Darstellerin beworben wurde, die 200 Millionen Dollar-Marke in den USA und wurde mit insgesamt 256 Millionen Dollar 2009 ein riesiger Erfolg in den amerikanischen Kinos. Im Ausland kamen nochmal bescheidene 53 Millionen Dollar hinzu. Dazu gewann Bullock den "Oscar" und den Golden Globe als "Beste Hauptdarstellerin"; der Film selbst war als bester des Jahres für den Academy Award nominiert.

Die Kritiken waren freundlich, aber nicht so enthusiastisch wie die der Zuschauer. Manche Rezensenten monierten, dass hier wieder einmal Weiße einen Afro-Amerikaner retteten, was als rassistisch empfunden wurde. Doch die Filmemacher konnten zu Recht darauf verweisen, dass die starke Geschichte sich wirklich so zugetragen hatte. Die überragende Leistung von Sandra tat dann noch ihr Übriges zum Erfolg.

Kritiker Matt Neal schrieb in "The Standard": "Eine zuckersüße Geschichte, der es an echter Spannung oder Dramatik fehlt und die wiederholt in kitischige Gefilde abzugleiten droht, es aber irgendwie, einfach durch ihre tollkühne Herzensgüte schafft, durchgängig unterhaltsam zu sein."



"Madagascar 2", Vox, 20:15 Uhr
Alex der Löwe (Stimme von Jan Josef Liefers), Marty das Zebra (Rick Kavanian), Melman die Giraffe (Bastian Pastewka) und Gloria das Nilpferd (Claudia Urbschat-Mingues) versuchen zurück nach New York City zu fliegen, stürzen aber in der afrikanischen Wildnis ab, wo Alex seine Eltern (Engelbert von Nordhausen und Almut Zydra) wieder trifft.

Nach dem Riesenerfolg von "Madagascar", der 2005 weltweit 533 Millionen Dollar eingebracht hatte, musste bei DreamWorks Animation und deren neuer Muttergesellschaft Paramount Pictures nicht lange überlegt werden: Mit dem gleichen Team um die Regisseure Eric Darnell und Tim McGrath, den Stimmen von Ben Stiller, Chris Rock, David Schwimmer und Jada Pinkett und einem von 75 auf 150 Millionen Dollar schlankweg verdoppelten Budget machte man sich an die Arbeit.

Und es gelang das, was so selten in der Filmwelt passiert: Die Fortsetzung wurde besser als das Original. Die Figuren sind dreidimensionaler charakterisiert, die Animation ist spritziger und der Humor einheitlicher. Alles in allem kam so 2008 ein unterhaltsamer Animationsstreifen voller gewitzter Einfälle in die Lichtspielhäuser, der den Beifall der Kritiker fand. Mit weltweit 604 Millionen Dollar Umsatz wurde "Madagascar: Escape 2 Africa" ebenfalls ein großer Erfolg, der den des Originals noch übertraf.

Kritiker Jim Schembri schrieb in "The Age": "Der Film treibt seine Hauptthemen Freundschaft, Zusammenhalt und Familie inmitten eines hyperaktiven Wirbels von Witzen, musikalischen Einlagen und physikalischen Gags voran."



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