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The Lego Ninjago Movie
The Lego Ninjago Movie
© Warner Bros.

US-Filmstarts: "Ninjago" und "Kingsman" fordern "Es" heraus

Simon Verhoeven's "Unfriend" startet landesweit

"It" ("Es") ist fast alleine dafür verantwortlich, dass der September auf Rekordumsatzkurs ist - und das nach dem schlechtesten August seit 20 Jahren und dem umsatzschwächsten US-Kinosommer seit zehn Jahren. Es zeigt, wie ein einzelner Film den Unterschied machen kann, was natürlich für die Produzenten, Verleiher und Kinobesitzer immer in eine beunruhigende "Alles oder nichts"-Lage birgt. War es über weite Strecken des Sommers viel "nichts", gibt es jetzt viel "alles" dank des New Line Cinema-Horrorfilms, der bereits 232 Millionen Dollar eingespielt hat.

Mit der heute beginnenden neuen Kinowoche verteilen sich die Gewinnaussichten gesünder auf mehrere Produktionen, so dass es gut und gerne zu einem Dreikampf zwischen dem Titelverteidiger und seinen zwei großen neuen Herausforderern kommen dürfte. Die Analysten gehen davon aus, dass "It" der Hattrick verwehrt bleiben dürfte; doch ob es "The LEGO Ninjago Movie" oder "Kingsman: The Golden Circle" ganz nach oben schaffen werden, ist offen.

Für "The LEGO Ninjago Movie" spricht zunächst einmal die Zahl seiner Einsätze: Der Animationsstreifen wird in 4047 Lichtspielhäusern sein Debut geben und löst damit "It" schon einmal als meistgespielten Streifen Kanadas und der USA ab. Für den nach "The LEGO Batman Movie" zweiten Ableger von "The LEGO Movie" sind keine Budgetzahlen von Warner Brothers bekannt gegeben worden; "The LEGO Batman Movie" hat 80 Millionen Dollar gekostet. Mit Dave Franco, Jackie Chan - der auch in einer Nebenrolle in der Rahmenhandlung auftritt - Michael Pena und Justin Theroux konnten bekannte Stimmen verpflichtet werden. Mit Charlie Bean, Paul Fisher and Bob Logan haben Warner das Projekt drei Regiedebutanten verantwortet, die hier ihr eigenes Skript in Szene gesetzt haben.

Was gegen einen so erfolgreichen Start wie von "The LEGO Movie" mit 69 Millionen Dollar im Jahr 2014 und von "The LEGO Batman Movie" mit 53 Millionen Dollar Anfang dieses Jahres spricht, sind die lediglich mit "Ja, ist ganz okay" umschreibenden Kritiken und die weniger bekannte Marke gegenüber "Batman". Branchenkenner erwarten zum Start diesmal bloß 35 bis 37 Millionen Dollar, was vielleicht zur Spitze reichen könnte, aber vor allem einen klaren Abwärtstrend in Sachen LEGO-Abenteuer weist.

"Kingsman: The Golden Circle" zirkuliert in 4003 Spielorten. Der Thriller des englischen Regisseurs und Drehbuchautors Matthew Vaughn, der bereits das erfolgreiche Original von 2014 inszeniert hatte, das damals mit 36 Millionen Dollar startete, muss sich ähnlich wie "The LEGO Ninjago Movie" mit lauwarmen Besprechungen begnügen. Die Besetzungsliste liest sich wie ein Who's Who in Hollywood - unter anderem wirken der neu zum Leben erweckte Colin Firth, Taron Egerton, Mark Strong, Julianne Moore, Halle Berry, Channing Tatum und Jeff Bridges mit. Die Voraussagen für die Erfolgsaussichten der 104 Millionen Dollar teuren 20th Century Fox-Produktion liegen weiter auseinander zwischen 35 und 45 Millionen Dollar.

Wie das möglich ist, müsste noch zu klären sein, aber eine deutsche Produktion startet landesweit in den US-Kinos! Indes eine, die auf Englisch in Südafrika gedreht worden ist. Aber immerhin. "Friend Request" ist der internationale Titel des Horrorfilms von Simon Verhoeven, der letztes Jahr in Deutschland als "Unfriend" lief und mit 264 000 Besuchern ein mäßiger Erfolg wurde. Jetzt bringen Entertainment Studios den umgerechnet 10 Millionen Dollar teuren Streifen ohne namhafte Stars in 2569 Filmtheater. In Großbritannien wollte den Film niemand sehen, und auch für Übersee sind die Aussichten laut Analysten mit 3 Millionen Dollar mau. Solch ein Debut würde aber immerhin für die Top Ten reichen und wäre ein Achtungserfolg für die Münchener Produktionsgesellschaft Wiedemann & Berg Filmproduktion, die auch hinter "Willkommen bei den Hartmanns" steht.

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