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True Grit mit Jeff Bridges und Hailee Steinfeld
True Grit mit Jeff Bridges und Hailee Steinfeld
© Paramount Pictures Germany

TV-Tipp für Mittwoch (11.10.): Hailee Steinfeld spannt Jeff Bridges ein

Kabel1 zeigt "True Grit"

"True Grit", Kabel1, 20:15 Uhr
Ein kerniger U.S. Marshal (Jeff Bridges) hilft einem hartnäckigen Mädchen (Hailee Steinfeld), die Mörder ihres Vaters zu finden.

Wem sich eine leichte Skepsis bemächtigte, als Ethan und Joel Coen ankündigten, sie würden den Western "Der Marshal" von 1969 wiederverfilmen, musste sich nicht schämen. Zu schmerzlich war noch die Erinnerung an die Neuverfilmung des Brüderpaars von "Ladykillers", das sicherlich nicht zu ihren Perlen gehört. Die Coens beeilten sich denn auch zu betonen, dass es sich um kein Remake des John Wayne-Westerns handele, sondern um eine ganz neue Verfilmung des gleichnamigen Romans - "True Grit" heißt so im Übrigen so viel wie "Echter Schneid" - von Charles Portis aus dem Jahr 1968, die sich enger an die Buchvorlage hält als die Wayne-Version.

Für Ethan Coen war eines klar: "Wenn wir nicht das passende Mädchen finden, haben wir keinen Film." Also überließen Paramount Pictures nichts dem Zufall und riefen zu einem offenen Casting für die Rolle der Mattie Ross auf, die im Roman 14 Jahre alt ist. Rund 15 000 Mädchen machten sich in zwei Monaten am Jahresende 2009 Hoffnung auf die Hollywood-Karriere, nur eine kam durch: Die damals 13-jährige Hailee Steinfeld, die bis dahin nur in ein paar Fernsehfolgen mitgewirkt hatte und sich nun Schwergewichten wie Bridges, Matt Damon, Josh Brolin und Barry Pepper gegenüber sah. Sie hatten ihr Mädchen, und sie hatten ihren Film.

Als der Streifen im Dezember 2010 in die US-Kinos kam und zwei Monate später die Berlinale eröffnete, konnten die Skeptiker erleichtert durchatmen - die Coens hatten eines ihrer am feinsten austarierten, ungekünstelten Werke geschaffen, das dem Roman wirklich gerecht wird. Und dabei halfen auch die starken schauspielerischen Leistungen von Bridges, Damon und nicht zuletzt von Steinfeld. Der in New Mexico und Texas für 38 Millionen Dollar produzierte Western wurde der mit weitem Abstand vor "No Country for Old Man" erfolgreichste Film der Coen Brothers: Weltweit lösten Kinobesucher Karten im Wert von 252 Millionen Dollar.

Die Kritiker waren einhellig begeistert und feierten das Werk, das dann auch von Presse und Filmindustrie reichlich mit Preisen bedacht wurde. So gewann unter anderem Roger Deakins den Britischen Filmpreis für die "Beste Kamera". Bei den Academy Awards war "True Grit" dann für zehn Oscars nominiert - als "Bester Film", für Regie, Drehbuch, Jeff Bridges als "Bester Hauptdarsteller" und Steinfeld als "Beste Nebendarstellerin", Kamera, Ausstattung, Kostüme, Tonschnitt und Tonmischung, konnte aber keinen einzigen gewinnen - es dominierte "The King's Speech".

Kritiker Jeff Beck schrieb im "Examiner": "Der Film mag nicht zu den allerbesten Werken der Coen Brothers zählen, aber ihre neue Adaption des Portis-Romans ist fesselnd, wunderschön gefilmt und sehr sehenswert wegen seiner faszinierenden Charaktere."



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