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Drop Out - Nippelsuse schlägt zurück
Drop Out - Nippelsuse schlägt zurück
© Drop-Out Cinema eG © Forgotten Film Entertainment

Drop Out - Nippelsuse schlägt zurück (1998)

Drop Out

German Trash: Beatrice Manowskis Chaoskomödie kommt in restaurierter Fassung und als Director's Cut wieder in die Kinos.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 1 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 2.7 / 5

Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 3 Besucher eine Bewertung abgegeben.


Marion Niplowski (Beatrice Manowski), die zu Schulzeiten den Spitznamen "Nippelsuse" verpasst bekam, trennt sich von ihrem nichtsnutzigen, versoffenen Freund Micky (Robert Viktor Minich) und steht danach ohne Wohnung da. Um mitten im Hamburger Winter an eine neue Unterkunft zu kommen, zeigt sie sich erfinderisch. Sie gibt sich als Privatdetektivin aus und zieht in ein dafür angemietetes Büro. Dummerweise flattern nun aber Aufträge ins Haus und Marion versucht sich tatsächlich als Spürnase.

Direkt bei ihrem ersten Job wird die von Marion beschattete Fahrradkurierin Ann Katrin (Barbara Philipp) ermordet und Marion gerät unter Verdacht. Ihre weiteren Ermittlungen führen sie in die Nachtklub- und Drogenszene um Klubbesitzer Louis (Axel Pape). Bald mischen auch die Politikerin Karin Semmelrogge (Martina Schießer) und ein Kriminalpolizist (Erdal Yildiz) in dem undurchsichtigen Spiel mit.

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse1 / 5

Auf der Homepage des Verleihs wird "Drop Out – Nippelsuse schlägt zurück" als "90er-Jahre-Underground-Chaos-Komödie" beschrieben und das trifft es ziemlich genau. Selten sah ein Film so sehr nach den 1990ern und nach Underground aus. Leider ist er stets mehr Chaos als Komödie – und mit einer Laufzeit von satten 110 Minuten (im Director's Cut) mindestens eine halbe Stunde zu lang. Denn eine Geschichte hat "Drop Out" nicht zu erzählen, zumindest keine erkennbare.

Das Highlight dieses Films ist fraglos Beatrice Manowski. Die 1968 geborene Schauspielerin, Sängerin, Autorin und Filmemacherin war schon vor "Drop Out" keine Unbekannte im deutschen Underground. In Jörg Buttgereits "Nekromantik" (1988) spielte sie die weibliche Hauptrolle (und auch in dessen Fortsetzung war sie mit von der Partie). Zehn Jahre später führte sie dann selbst Regie, schrieb am Drehbuch mit und übernahm die Titelrolle der "Nippelsuse". Als frei von der Leber labernde Pseudo-Privatdetektivin weiß Manowski denn auch zu überzeugen. Es ist ihre Leinwandpräsenz, die diesen Film, der immer weiter auseinanderfällt, je länger er dauert, zumindest ansatzweise zusammenhält.

Das ungeordnete Chaos dieses Films ist sein größtes Problem. Manowskis Figur erzählt die Geschichte in einer langen Rückblende, aus der heraus sie die Handlung immer wieder unterbricht und kommentiert. Diese Unterbrechungen, die in einem anderen Film als störend empfunden werden würden, dienen bei Manowski als ordnendes Element. Denn ohne sie würde man die Handlung überhaupt nicht kapieren. Doch selbst mit den Erklärungen kann man der Geschichte kaum folgen. Nun ließe sich argumentieren, dass die Geschichte in einem Trashfilm sowieso keine Rolle spiele oder dass ausgerechnet diese Art des Erzählens den Charme des Films ausmache. Das Problem ist jedoch, dass unter seiner Form auch der ganze Rest leidet.

Die Pointen zum Beispiel, die durch das ständige Hin und Her und die forcierte Sprunghaftigkeit immer wieder verpuffen. Den Humor muss man schon mit der Lupe suchen. Mehr als ein paar billige Penis-Witzchen sind nicht drin. Und auch der Feminismus, der in Rezensionen dieses Films so gern herausgekehrt wird, hält sich doch arg in Grenzen. Klar setzte Beatrice Manowski mit "Drop Out" eine Art weibliches Gegenstück zu den für die 1990er typischen Slacker-Komödien, wie es auf der Homepage des Verleihs zu lesen ist. Bemerkenswert ist auch, wie selbstverständlich und selbstbewusst ihre Figur ihre Sexualität lebt. (Am schönsten und die mit Abstand beste Szene des Films ist hier eine Replik auf Tom Tykwers "Lola rennt", halb nackt und mit einem Umschnalldildo.) Und ja, "Nippelsuse" teilt ordentlich gegen Männer aus, es wird in Eier getreten und kastriert. Dem "male gaze" des Kinos kann sich aber auch Manowskis Film nicht entziehen. Zur Schau gestellt wird vornehmlich ihr Körper. Und ganz am Ende verfällt ihre Figur dann doch in die Rolle der Jungfrau in Nöten, die vom Macho-Polizisten errettet werden muss. Aus heutiger Sicht ist das doch eher altbacken.

Fazit: Humor hat bekanntlich, wer trotzdem lacht. Das gilt auch für Beatrice Manowskis "Drop Out – Nippelsuse schlägt zurück". Der Mix aus Krimikomödie und Sexklamotte, in dem das Chaos regiert, ist ausgesprochen schlecht gealtert. Ende der 1990er-Jahre mag das Publikum sich vor Lachen gebogen haben, heute reicht es allenfalls für ein müdes Lächeln. Eine restaurierte Fassung hätte es nicht gebraucht. Hardcorefans und Filmhistoriker wird es aber freuen, dass auch dieses Kuriosum nun digitalisiert und in 2k vorliegt.




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Besetzung & Crew von "Drop Out - Nippelsuse schlägt zurück"

Land: Deutschland
Jahr: 1998
Genre: Komödie
Originaltitel: Drop Out
Länge: 98 Minuten
FSK: 18
Kinostart: 06.10.2022
Regie: Beatrice Manowski, Wolfgang Büld
Darsteller: Beatrice Manowski als Marion Niplowski [Nippelsuse], Erdal Yildiz als Bulle, Axel Pape als Louis, Martina Schießer als Karin Semmelrogge, Robert Viktor Minich als Micky
Kamera: Uwe Bohrer
Verleih: Drop-Out Cinema eG, Forgotten Film Entertainment

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