
Kritik: Rugrats in Paris (2000)
Ihr zweites Kinoabenteuer führt die Krawallbabies in die Alte Welt. Mitten in Paris, der Welthauptstadt der Liebe, landen sie mitsamt ihren beschränkten Eltern. Und das kommt so: Vater Stu erreicht ein Hilferuf aus Frankreich. Im dortigen Euro-Vergnügungspark ist die von ihm konstruierte elektronische Riesenechse Reptar kaputt gegangen. Samt plärrendem Anhang macht sich der fidele Bastler auf den Weg über den großen Teich. Mit dabei sind neben Sohnemann Thommy, Phil und Lil Deville, Angelica und Thommys kleiner Bruder Dylan. Und natürlich der stets etwas ängstliche Chuckie, der sich nichts sehnlicher wünscht, als in Paris eine neue Mutter zu finden.
Eine mögliche Kandidatin scheint auch schnell ausgemacht. Die extravagante Leiterin des Vergnügungsparks, Coco La Bouche, sucht aus Karrieregründen dringend einen Mann samt Kind. Nur mit familiärem Anhang winkt der Job als alleinige Herrscherin über Euro-Reptar-Land.
Aber ganz so einfach lässt sich die Liebe natürlich nicht erschwindeln. Unter den misstrauischen Augen der Rugrats wird der abscheuliche Plan von Coco bald entlarvt. Doch die fiese Dame denkt gar nicht daran aufzugeben. Und so kommt es, dass plötzlich das Roboter-Monster Reptar durch die Straßen von Paris stampft, eine breite Schneise der Verwüstung hinter sich lassend, den Eiffelturm im Visier.
Anstatt also Charme im Kleinen zu suchen, flüchtet sich der Film in monstermäßige Action, die den Rahmen der reduzierten Machart der Serie geradezu grotesk sprengt. Irritierend auch, dass "Rugrats in Paris" sich in langen Anspielungen auf Filmklassiker („Der Pate“) ergeht, die Kinder beim besten Willen nicht verstehen können. Und für Erwachsene, wenn sie nicht gerade das geistige Niveau der Rugrats-Eltern teilen, ist das schliche Filmchen entschieden zu albern.
Thomas Lawetzky