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Die Zeit der trunkenen Pferde (2000)

Zamani baraye masti asbha

Arme Waisengeschwister versuchen, Geld aufzutreiben, um eine Operation für ihren Bruder zu bezahlen. Preisgekröntes, packendes iranisches Drama mit Laiendarstellern und dokumentarischem Charakter. In Persisch mit Untertiteln...Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 5.0 / 5

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Fünf Geschwister im iranischen Kurdistan müssen sich nach dem Tod ihres Vaters alleine behaupten und durchs Leben schlagen. In bitterer Armut wohnen sie im iranisch-irakischen Grenzgebiet, dort wo auch der Vater durch eine Mine getötet wurde. Rojin möchte ihrem kleinwüchsigenBruder Madi eine wichtige Operation finanzieren, die ihm als einziges das Leben retten kann. Deshalb vermählt sie sich mit einem Iraker, weil dieser ihr anbietet, die Operation zu bezahlen. Kurz nach der Heirat zieht er sein Versprechen aber zurück und weist den Jungen an der Grenze zurück. Verzweifelt beginnt nun Bruder Ayoub, wie sein Vater Autoreifen zu schmuggeln. Dabei muss er sich jedoch im Grenzgebiet und vor allem in dem verminten Gebirge bewegen. Es ist Winter, und die Zeit läuft ihm davon ...

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse / 5

Fast 50 Minuten dauert es in „Die Zeit der trunkenen Pferde“ bis der Geschichte ein weiterer Aspekt hinzugefügt wird. Bis dahin begnügt sich der Regisseur, den einen Satz „Das Leben ist hart für kurdische Kinder im iranisch-irakischen Grenzgebiet“ zu bebildern. Leider fällt ihm dafür nicht mehr ein als die karge Landschaft - mal steinig, mal schneebedeckt – in Szene zu setzen.

Die bemerkenswerte Aktionslosigkeit, welche virtuos in die Länge gezogen wird und die vermutlich zum 10millionensten mal irgendwelche Rezensenten davon schwärmen lassen wird, mit welch beindruckend dokumentarischem Stil der Film doch inszeniert sei, erweist sich schließlich als Falle. Da wird jeder noch so belanglose Handgriff gezeigt, die Schmuggelzüge über die Grenze minutenlang abgefilmt, ohne das eine Inszenierung erfolgen würde oder durch die Nichtinszenierung etwas wichtiges erzählt würde. Vielmehr ist „Die Zeit der trunkenen Pferde“ ein Film, bei dem man bereits nach 5 Minuten verstanden hat worum es geht.

Der oben erwähnte Satz, dass das Leben hart ist, findet keine komplexe Auffächerung, weil es das Drehbuch versäumt irgendwelche Zusammenhänge deutlich zu machen. Es begnügt sich statt dessen damit zu erwähnen, dass geschmuggelt wird und dann sieht man das über 50 Minuten lang in mehreren Zügen. Welche Auswirkungen das Schmuggelgeschäft hat; wer die Menschen sind, die das organisieren; wer die Hinterhalte legt; ob das die einzige wirtschaftliche Chance für die Dorfbewohner ist oder ähnliche Fragen behandelt der Film nicht. Auch handelt es sich nicht um eine Studie der fünf Geschwister und welche Auswirkungen das karge Dasein auf sie hat. Insofern besitzt „Die Zeit der trunkenen Pferde“ weder den Charakter eines dramatischen Werkes, da es dafür an einem Spannungsbogen mangelt, noch den Charakter einer bedrückenden Alltagsstudie, da dafür die Zusammenhänge fehlen. Statt dessen „weiß“ man nach 79 Minuten, dass das Land an der iranisch-irakischen Grenze vermint ist, es vaterlose Kinder nicht leicht haben, familiäre Regeln (der nach 50 Minuten hinzugefügte Aspekt) manchmal unangenehm sind und dass die iranischen Kurden liebe Menschen sind, die es einfach nur ungerecht getroffen hat. 4 bis 5 Sätze auf einem Notizzettel hätten dafür auch gereicht.





Besetzung & Crew von "Die Zeit der trunkenen Pferde"

Land: Iran
Jahr: 2000
Genre: Drama
Originaltitel: Zamani baraye masti asbha
Länge: 79 Minuten
Kinostart: 25.10.2001
Regie: Bahman Ghobadi
Darsteller: Ayoub Ahmadi, Amaneh Ekhtiar-Dini, Jouvin Younessi, Madi Ekhtiar-Dini, Nezhad Ekhtiar-Dini
Kamera: Saed Nikzat
Verleih: Kool Filmdistribution



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