
Kritik: The Deep End - Trügerische Stille (2000)
Wem dieser Plot bekannt vorkommt, hat Recht: "The Deep End" ist nach dem Roman "The Blank Wall" von Elisabeth Sanxay Holding entstanden, den Max Ophüls bereits 1949 mit James Mason und Joan Bennett auf die Leinwand brachte. Die Filmemacher Scott McGehee und David Siegel sorgten allerdings für eine zeitgemäße Aktualisierung dieses Melodrams um Mutterliebe und Familie, und so entstand eine Art Film Noir im Sonntagskleid: "The Deep End" ist das Gegenteil von einem Action-Thriller - den beiden Regisseuren, die außerdem auch das Drehbuch schrieben, ging es vielmehr um die Zwischentöne eines Dramas, dessen Heldin die Kontrolle zu verlieren droht. "Wir sind selber Kontrollfreaks", sagen Siegel und McGehee über ihre Art des Filmemachens - kein Wunder, dass sie sich gerade diesen Stoff zueigen machten.
Rico Pfirstinger