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Poseidon (2006)

Remake von "Höllenfahrt der Poseidon": Ein Kreuzfahrtschiff wird von einer gigantischen Flutwelle erfasst und um 180 Grad gedreht. Die Überlebenden erkämpfen sich den Weg aus dem sinkenden Luxusliner...User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 2.8 / 5

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Silvesterabend mitten im Nordatlantik: Auf dem Kreuzfahrtschiff Poseidon wird gefeiert. Der gewaltige Luxusliner ist so hoch wie ein 20-stöckiges Haus – 800 herrschaftliche Kabinen verteilen sich auf 13 Passagierdecks. Heute Abend sind viele Schiffsgäste im prachtvollen großen Ballsaal zusammengekommen, um das neue Jahr würdig zu begrüßen. Man prostet einander zu, als Kapitän Michael Bradford (ANDRE BRAUGHER) einen Toast auf den Jahreswechsel ausbringt und die Band (allen voran FERGIE von den Black Eyed Peas) ihre Version von "Auld Lang Syne" anstimmt.In diesem Moment merkt der Erste Offizier auf der Brücke, dass etwas nicht stimmt. Als er den Horizont beobachtet, entdeckt er den Grund: Eine Riesenwelle, eine über 50 Meter hohe Wasserwand, rast mit unheimlicher Geschwindigkeit auf das Schiff zu. Vergeblich versucht er das Steuer herumzureißen, um das Schlimmste zu verhindern – es ist bereits zu spät. Die Woge erfasst das Schiff mit unglaublicher Gewalt, so dass es sich gefährlich nach Backbord neigt und sich schließlich überschlägt. Passagiere und Besatzung werden durch die Räume geschleudert, von Trümmern begraben oder von den durch zerborstene Fenster eindringenden Wassermassen ins Meer gespült. Die Aufbauten geben den immensen physikalischen Kräften nach, das Gas aus den zerfetzten Leitungen fängt Feuer, die Stromversorgung bricht weitgehend zusammen – große Teile des Schiffs sind dem Chaos in völliger Dunkelheit ausgesetzt. Im noch intakten Ballsaal haben einige hundert Menschen überlebt – sie befinden sich jetzt unter der Wasserlinie. Der Kapitän besteht darauf, dass sie hier zusammenbleiben, bis Rettungsmannschaften eintreffen.Doch der Profi-Spieler Dylan Johns (JOSH LUCAS) nimmt sein Schicksal lieber selbst in die Hand. Er ignoriert die Anweisungen und will sich allein einen Rettungsweg aus dem Ballsaal suchen. Begleitet wird er von dem neunjährigen Conor (JIMMY BENNETT), der Dylan bittet, ihn und seine Mutter Maggie (JACINDA BARRETT) mitzunehmen. Und auch Robert Ramsey (KURT RUSSELL) schließt sich an – er will unbedingt seine Tochter Jennifer (EMMY ROSSUM) und ihren Verlobten Christian (MIKE VOGEL) suchen. Noch vor einer Stunde hat das junge Paar nicht den Mut aufgebracht, Ramsey von ihrer heimlichen Verlobung zu erzählen – jetzt stehen die beiden vor ungleich größeren Problemen.
Obwohl Dylan die anderen nur als Klotz am Bein empfindet, führt er die kleine Gruppe Überlebender wohl oder übel durch das Innere des Schiffs. Auch andere haben sich entschlossen, lieber mitzugehen als unten auszuharren: die schüchterne Elena (MIA MAESTRO), die sich als blinder Passagier an Bord geschlichen hat, Richard Nelson (RICHARD DREYFUSS), der vor kurzem noch Selbstmord begehen wollte und jetzt neuen Lebensmut findet, und ein junger Kellner (FREDDY RODRIGUEZ), der sich im Innern des Schiffs auskennt.Mit eisernem Willen kämpfen sie sich zur Meeresoberfläche vor, wobei sie sich ihren Weg durch die Trümmer bahnen müssen, während das Schiff langsam sinkt. Sie kommen sich schnell näher bei diesem steilen Aufstieg, der immer wieder in Sackgassen oder vor Abgründen endet. Und sie müssen einander unbedingt vertrauen.

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Filmkritik

"Poseidon": Kentern an der Kinokasse Untergang interruptus Wie man am Box-Office die große Welle macht, hat Wolfgang Petersen schon mit "Der Sturm" gezeigt. Mit dem mindestens 160 Millionen Dollar teuren Action-Remake "Poseidon" zog es den Hollywood-Export aus Emden nun schon wieder an die nasse Katastrophenfront. Herausgekommen ist dabei ein handwerklich und technisch einwandfreies Filmspektakel, das auf ausgefeilte Handlungsstränge oder Charaktere konsequent verzichtet. Weniger ist eben manchmal mehr. Die Stars des Films kommen aus dem Computer: der pompöse Luxusdampfer, die turmhohe Riesenwelle, die ihn zum Kentern bringt und schließlich das unfassbare Geschehen im Inneren des Ozeanriesen – all das sind digitale Bildprodukte von verschiedenen Effekteschmieden, die Wolfgang Petersens spektakulärem Action-Film "Poseidon" sein Profil verleihen. Denn abgesehen davon ist der Streifen so banal wie das zum Trash-Kult avancierte Original von 1972, in dem Shelley Winters und Gene Hackman sich und eine Handvoll eingeschlossene Passagiere zwischen Klischees und plumpen Dialogen retten müssen, ehe der kieloben im Wasser treibende Luxusliner endgültig im Ozean versinkt. Wie "Erdbeben" oder "Flammendes Inferno" gilt auch "Die Höllenfahrt der Poseidon" als typischer Katastrophenfilm der Post-Vietnam-Ära – und wie das Original suhlt sich auch Petersens Remake in bildgewaltiger Zerstörungswut und zelebriert die Lust am Untergang. Den dünnen Handlungsfaden steuert wie gehabt ein aus allerlei gesellschaftlichen Schichten rekrutiertes Grüppchen bei, das sich beim abenteuerlichen Kampf ums Überleben in menschlichen Fallstricken verfängt. Klischeefiguren mit geringer Halbwertszeit Regisseur Wolfgang Petersen (65), mit "Das Boot" und "Der Sturm" in maritimer Katastrophenkunde hinreichend bewandert, fiel zu diesem ausgedienten Genre leider überhaupt nichts Neues ein. Der Emdener betrachtete "Poseidon" offenbar als gut dotierte Auftragsarbeit, während die Warner-Studios sich das finanzielle Risiko der Produktion zur Hälfte mit privaten Investoren teilten. Ein kluger Schachzug, hat sich der 160 bis 200 Millionen Dollar teure Streifen doch in Amerika bereits als spektakulärer Flop erwiesen. Petersens oberflächliches Ensemble wird von Kurt Russell alias Robert Ramsey angeführt, einem früheren New Yorker Bürgermeister und Feuerwehrmann. Eskortiert wird er von seiner attraktiven Tochter (Emmy Rossum aus "The Day After Tomorrow") und ihrem sexuell überaktiven Freund (Mike Vogel). Vergleichsweise schillernd: der blauäugige Frauenschwarm Josh Lucas ("Stealth") in der Rolle eines überaus patenten Profizockers, der sich in eine junge Mutter (Jacinda Barret) verguckt, die mit ihrem kleinen Sohn (Jimmy Bennett) als Passagier auf der "Poseidon" ist. Oscarpreisträger Richard Dreyfuss spielt einen schwulen Architekten mit selbstmörderischen Anwandlungen, und Mia Maestro aus "Alias" ist als blinder Passagier mit von der Partie. Außerdem: Matt Dillons jüngerer Bruder Kevin und Freddy Rodriguez ("Six Feet Under") in Rollen mit – wie sagen wir es höflich – eher geringer Halbwertszeit. Weil in Sachen Plot und ausgefeilten Filmfiguren bei "Poseidon" Flaute herrscht, konzentriert sich Petersen mit deutscher Effizienz aufs Wesentliche: atemlose Action, Spannung, Thrills und grandiose Bilder – letztere hat er sich allerdings zum Teil bei Spielbergs "Krieg der Welten" abgeguckt. Die ohnehin banalen Dialoge wurden radikal gekürzt, nach kurzweiligen 90 Filmminuten ist die Katastrophe überstanden. Und ob Sie es nun glauben oder nicht: Das Ganze kann sich durchaus sehen lassen.




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Besetzung & Crew von "Poseidon"

Land: USA
Jahr: 2006
Länge: 98 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 13.07.2006
Regie: Wolfgang Petersen
Darsteller: Josh Lucas, Kurt Russell, Jacinda Barrett, Richard Dreyfuss, Emmy Rossum
Kamera: John Seale
Verleih: Warner Bros.

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