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Homesick (2015)

Eine junge Frau erlebt in Jakob M. Erwas Psychothriller den Horror der Nachbarschaft.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3.0 / 5

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Endlich eine eigene Wohnung! Für Jessica und Lorenz geht ein Traum in Erfüllung, als sie einen hübschen Berliner Altbau entdecken und zusammenziehen – ein kleines Kätzchen soll das Idyll schließlich perfekt machen. Doch für Jessica, eine ehrgeizige Cellistin, die such auf einen anstehenden Wettbewerb vorbereiten muss, wendet sich das Blatt, als sie der neuen Nachbarin Frau Domweber begegnet. Die harmlos wirkende ältere Dame mischt sich nicht nur in Jessicas Angelegenheiten ein und beobachtet sich heimlich, sondern beginnt die junge Frau zu terrorisieren, um sie aus dem Haus zu vertreiben. Lorenz mag all das nicht recht glauben, er erklärt sich den Verfolgungswahn seiner Freundin mit dem immensen Druck, unter dem sie steht. Jessica wiederum fühlt sich missverstanden und sieht ihre düsteren Vorahnungen bestätigt, als eines Tages ihre Katze spurlos verschwindet.

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HomesickHomesick - Das Misstrauen schleicht sich auch in die...IER).Homesick - Jessica (ESTHER MARIA PIETSCH) fühlt sich...nsam.Homesick - Regisseur/Autor/Produzent Jakob M. ErwaHomesick - Esther Maria PietschHomesick - Regisseur/Autor/Produzent Jakob M. Erwa

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse3 / 5

Eine verwirrt wirkende, vor sich hin murmelnde Frau stapft im Morgenmantel durch ein gespenstisch graues Berlin – die erste Szene aus "Homesick" ist ein unheilvoller Vorgriff auf das, was noch kommen soll. Dabei beginnt Jakob M. Erwas Thriller recht beschaulich mit dem Einzug eines jungen Paares in die erste gemeinsame Wohnung. Nüchtern und um Authentizität bemüht inszeniert der Regisseur und Drehbuchautor seinen Film, beinahe kühl und analytisch blickt die Kamera aus der Ferne auf die Protagonisten und ihr alltägliches Treiben. Jessica und Lorenz, das sind ganz normale Menschen, die durch das improvisiert wirkende Spiel der beiden Hauptdarsteller Esther Maria Pietsch und Matthias Lier weniger wie ausformulierte Figuren aus einem Spielfilm erscheinen denn als Leute, denen man täglich begegnet, auf der Straße, im Büro oder im Treppenhaus.

Aber nicht nur ein Rückblick auf die Filmgeschichte, besonders auf Roman Polánskis "Rosemaries Baby" (1968) oder "Der Mieter" (1976), lässt Böses erahnen, wenn etwa die undurchsichtige Nachbarin Frau Domweber in Erscheinung tritt. Von Anfang an sorgt vor allem die Tonspur mit dunklen, bisweilen an den Nerven zerrenden Sounds für ein Unbehagen, das die Routinen und Floskeln des Alltags in einem anderen Licht erscheinen lässt. Die Freundlichkeit der älteren Nachbarin hat da plötzlich etwas Kaltes an sich, unter dem Deckmantel der guten Manieren schwingt immer die Bedrohung mit.

Vor allem im ersten Drittel gelingt es Erwa mit subtilen Mitteln und bloßen Andeutungen eine finstere Atmosphäre zu erzeugen und diese nach und nach noch zu steigern. Der Fokus auf eine weibliche Figur sowie deren schmerzhafter Vollziehung eines künstlerischen Prozesses und das Ineinanderlaufen von Wahn und Wirklichkeit erinnern dabei oftmals an Darren Aronofskys "Black Swan" (2010), wenngleich "Homesick" auf grelle Effekte verzichtet und ästhetisch eher auf Reduktion setzt.

Später schwächelt der Psychothriller jedoch deutlich, die Zuspitzung misslingt. Das liegt zum einen an einigen unnötigen Klischees, aber in erster Linie an der Protagonistin, der man nie wirklich nahe kommt und auf ihrem Höllentrip in die eigene Seele daher nur mit mäßigem Interesse folgt. Das Finale wartet zudem mit einem Twist auf, der durchaus Wirkung zeigt, aber letztlich für einen simplen Schock doch die Glaubwürdigkeit des Films verrät.

Fazit: Vor allem zu Beginn kann Jakob M. Erwas Psychothriller mit seiner finsteren Atmosphäre fesseln. Die Zuspitzung misslingt jedoch und mit dem finalen Twist gibt "Homesick" seine zuvor subtil erzeugte Glaubwürdigkeit vollkommen auf.




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Besetzung & Crew von "Homesick"

Land: Deutschland
Jahr: 2015
Genre: Drama, Psychothriller
Länge: 100 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 15.10.2015
Regie: Jakob M. Erwa
Darsteller: Esther Maria Pietsch, Matthias Lier, Tatja Seibt, Hermann Beyer, Eric Bouwer
Kamera: Christian Trieloff
Verleih: Daredo Media GmbH

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