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Harvey Weinstein
Harvey Weinstein
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Richter untersagt Harvey Weinstein Europa-Reise

Produzent darf vor Prozess USA nicht verlassen

(08.08.2019) Update
Ein Richter in New York City hat Harvey Weinstein, der sich am 9. September vor Gericht wegen einer Anklage wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung verantworten muss, gestern untersagt, das Land zu verlassen. Eigentlich wollte Weinstein vom 12. bis 22. August nach Italien und Spanien reisen, um eine Bühnenproduktion von "Cinema Paradiso", dem italienischen Drama aus dem Jahr 1988, den er unter dem Miramax-Banner einst in den USA verliehen hatte, zu beraten.

Weinstein's Anwalt hatte bei Gericht um die Erlaubnis einer Reise nachgesucht, weil der Produzent den Komponisten Ennio Morricone, "der über 90 Jahre alt ist und nicht reisen kann", Regisseur Guiseppe Tornatore, Designer, Regisseure und Investoren treffen wolle.

Harvey besitzt momentan keinen Reisepass, nachdem er diesen als Bedingung für seine Freilassung auf Kaution bei Gericht hinterlegen musste.

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(25.05.2018) Harvey Weinstein festgenommen
Harvey Weinstein ist heute in New York City festgenommen worden. Der Produzent war freiwillig um 7.30 Uhr Ortszeit unter dem Blitzlichtgewitter von Journalisten zu einer Polizeidienststelle gekommen, um sich zu stellen, und verließ diese nach über einer Stunde in Handschellen. Die Staatsanwaltschaft in Manhattan wirft Weinstein vor, Frauen vergewaltigt und missbraucht zu haben und stützt sich dabei auf die Aussage von zwei Frauen: Lucia Evans, einer ehemaligen Schauspielerin, und einer bislang unbekannten Dame.

Im weiteren Tagesverlauf soll die Anhörung vor dem Haftrichter folgen. Es wird spekuliert, dass der 60-Jährige für eine Kaution in Höhe von 2 Millionen Dollar freikommen wird, aber seinen Pass abgeben und eine Fußfessel tragen muss.

Insgesamt haben seit Herbst letzten Jahres über 80 Frauen öffentlich gemacht, dass sie Harvey sexuell belästigt oder vergewaltigt haben soll. Dies war in Hollywood ein offenes Geheimnis, aber der Studioboss konnte sich durch geheime Zahlungen und auch Drohungen gegen die Frauen, die von ihm beruflich abhängig waren, der juristischen Verfolgung jahrzehntelang entziehen. Das Schweigen wurde schließlich gebrochen, als "The New York Times" in einem Artikel im Oktober 2017 acht Frauen zitieren konnte. Schnell schlossen sich Stars wie Angelina Jolie, Gwyneth Paltrow und Salma Hayek an und bekräftigten ihrerseits die Vorwürfe.

Weinstein hat die Anschuldigungen bisher geleugnet, floh in den US-Bundesstaat Arizona und hielt sich dort versteckt, während in London, Los Angeles und New York City die Polizei gegen ihn Ermittlungsverfahren eröffnete.


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