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FBW-Bewertung: Die Eiskönigin - Völlig unverfroren (2013)

Prädikat besonders wertvoll

Jurybegründung: Im Königreich Arendelle beginnt der Film mit kontemplativer Musik, einem Choral, der die abweisende Schönheit des ewigen Eises wirkungsvoll unterstreicht. Dort wachsen die beiden Prinzessinnen Elsa und Anna heran. Anna, die jüngere, fordert ihre Schwester zum Spielen auf, die die Gabe hat, mit ihrenHänden alles zu Eis zu verwandeln. Anna verletzt sich beim Spielen durch Elsas Ungeschick schwer und Elsa zieht sich verzweifelt ganz und gar in sich zurück. Ihre Gabe nutzt Elsa später auch als Waffe, als sie völlig unerwartet, nach dem plötzlichen Tod der Eltern, die Regentschaft über das Königreich übernehmen muss, und ihre besondere Begabung vom Volk als Bedrohung aufgefasst wird. Als Anna dann noch einen Streit mit Elsa beginnt, weil sie einen jungen Prinzen, in den sie sich gerade verliebt hat, sofort heiraten will, eskaliert die Lage und Elsa verwandelt das gesamte Königreich ineine Schnee- und Eislandschaft. Sie flieht in die Berge. Doch Anna ist entschlossen, ihre Schwester zurückzuholen.

Es werden weitere Figuren eingeführt, die den Fortgang bestimmen. Der Eis(block)-Verkäufer Kristoff und sein Rentier Sven mit dem schiefen Geweih und der Schneemann Olaf, der besonders vielfältig animiert wurde und eine eigene Geschichte erhält, die reichlich Komik entwickelt. Sie alle sind die Begleiter Annas, als sie aufbricht, um ihre Schwester Elsa, die Eiskönigin, um Gnade zu bitten. Sie hofft darauf, das Königreich aus ihrer eisigen Umklammerung zu befreien,denn der Winter will nicht mehr aufhören und alle Untertanen sind verzweifelt.
Bei aller Ernsthaftigkeit, die der Film vermittelt, kommen Spaß und Komik nicht zu kurz. Die Figuren werden so gut geführt, dass jeder Charakter zur Wirkung kommt und seine eigenen, starken Momente erhält.
Die künstlerischen Ausdrucksformen zum Thema Eis erscheinen schier unerschöpflich und bieten immer wieder neue Schauwerte. Auch der Spannungsbogen wird gut gehalten, die schwierigen Momente, die Anna durchleben muss, bis sie ihre Schwester erreicht, sind immer glaubwürdig und überzeugend. Als sich beide Schwestern dann endlich versöhnt in den Armen liegen, ist diese Versöhnung wichtiger als die Erfüllung romantischer Liebe, die anfangs vorhersehbar schien. Die beiden Schwestern wirken als positive Identifikationsfiguren auf besonders liebenswerte Art.

Insgesamt ist DIE EISKÖNIGIN ein wunderbar komponierter Familienfilm, mit perfekter Animation, herrlichen Gags und einer spannenden Geschichte.



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