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FBW-Bewertung: Bibi Blocksberg und das Geheimnis der blauen Eulen (2004)

Prädikat wertvoll

Jurybegründung: Bibi Blocksberg gehört zu den erfolgreichsten modernen deutschen Kindergeschichten der letzten 20 Jahre. Handlungsort, Personen und Geschichten der Bücher und Hörspiele orientieren sich an hiesigen Erlebniswelten von Kindern und Jugendlichen, ebenso wie es die Drehbuchautoren bei der zweiten Kinogeschichte getan haben. Ein Vergleich mit den auf internationale Vermarktung und über Kinder und Jugendliche hinausgehende Zielgruppen ausgerichteten ?Harry Potter?-Filmen ist daher unangebracht.

Bibi ist mittlerweile ein junges Mädchen geworden, die Pubertät und damit einhergehende Konflikte in der Schule und mit den Eltern bilden die Ausgangssituation des neuen Abenteuers. Als Bibi wegen mangelnder schulischer Leistungen die Sommerferien im Internat verbringen muß, ist sie anfangs natürlich maßlos enttäuscht, stelltjedoch schnell fest, daß auch hier neben dem Unterricht eine sinnvolle Aufgabe auf sie wartet: Ihre neue Freundin braucht Trost und Hilfe, da sie seit dem Tod ihrer Eltern in einem Rollstuhl sitzen muß.

Es zeichnet den Film aus, daß Konflikte nicht allein durch Hexenkunst gelöst werden, sondern Bibi durchaus auch in der Lage ist, mit Mut und Verstand Probleme konstruktiv zu lösen. Auch der pädagogische Zeigefinger, der sich immer wieder bei der Konfliktkonstellation und -bewältigung anbieten würde, bleibt auf angenehmeWeise unerhoben; das nur in Teilen zustande kommende Happy-End, die Tröstereule kommt, aber der Rollstuhl bleibt, unterstützen den pädagogischen Wert dieses Films.

Daß Corinna Harfouch die alles beherrschende Figur des Films ist, ihr Spielwitz und ihre darstellerische Vielfalt jede Szene mit ihr dominiert, ist zwar richtig, jedoch kann das weitere Ensemble durchaus auch überzeugen, und mit Edgar Selge als wirrem Schulleiter und Hobbyforscher wurde ein Rabena ebenbürtiger Gegenpart eingeführt.

Daß sich einige Teile des Films leider sehr offensichtlich den Seh- und Hörgewohnheiten der Kinder und Jugendlichen anbiedert, insbesondere die Gesangs- und Tanzeinlagen, und die Tricktechnik nicht immer überzeugen kann, hat die Erteilung eines höheren Prädikates ausgeschlossen.



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