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FBW-Bewertung: Das krumme Haus (2017)

Prädikat besonders wertvoll

Jurybegründung: Ist die Verfilmung einer der besten Detektivgeschichten der legendären Agatha Christie im klassischen britischen Erzählstil der 1950er und 1960er Jahre heute noch als zeitgemäß anzusehen und kann es seine bewundernden Zuschauer in den Kinos noch finden? Man muss es eindeutig bejahen. Die grandiose Inszenierung und die handwerkliche Perfektion bei allen filmischen Gewerken machen diesen Film zu einem Erlebnis. Da ist als besonders wichtiges Element die Leistung der Ausstattung zu erwähnen. Unaufdringlich, aber absolut der Zeit angemessen. Dabei besonders zu erwähnen ist der erste Gang von Detektiv Charles Hayward durch die Räume des schlossähnlichen Anwesens. Jeder Raum ist den Charakteren der einzelnen Familienmitglieder angepasst und über die Maßen stilsicher ausgestattet. Eine herausragende Kameraführung in Nahaufnahmen, in Totalen und in der Bewegung in wunderbaren Perspektiven. Die musikalische Begleitung zeitgemäß passend und wohltemperiert. Ein Klasse-Drehbuch nach der berühmten Vorlage und ganz im Erzählgeist der Autorin. Dazu die Dialoge, echt und very british ? einfach zum Genießen. Und letztlich die Besetzung: Max Irons als Sohn des berühmten Jeremy Irons, ist auf dem besten Weg zu dessen Klasse. Stefanie Martini spielt ebenso überzeugend die reiche Erbin und Mithelferin zur Auflösung des Mordes. Und dann, zu recht an erster Stelle des Cast genannt, die grandiose Glenn Close in einer brillanten Altersrolle. Und letztlich stimmt die Dramaturgie, natürlich auch dank Agatha Christie: Das Wechselbad der Verdächtigen hält die Spannung jederzeit hoch.



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