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FBW-Bewertung: Das Versprechen eines Lebens (2014)

Prädikat wertvoll

Jurybegründung: Man schreibt das Jahr 1915. Bei der blutigen Schlacht um Gallipoli zwischen England und der Türkei verlieren einige Hunderttausend Soldaten auf beiden Seiten ihr Leben, darunter auch zehntausende von Australiern, die für das britische Empire in den Krieg ziehen. Der australische Farmer Connor konnte nicht verhindern, dass auch seine drei Söhne sich dem Kampf anschließen. Als die Nachricht von ihrem vermutlichen Tod eintrifft, gibt ihm Connors Frau die Schuld an dem entsetzlichen Verlust. Ihr Schmerz treibt sie schließlich vier Jahre später in den Freitod und Connor schwört an ihrem Grab, dass er die Söhne nach Australien zurückbringen wird. So macht sich der Farmer auf in dieTürkei, um sein Versprechen einzulösen.
Mit seinem Spielfilmdebüt und sich selbst in der Rolle des Connor inszenierte Russell Crowe
ein bildgewaltiges Drama um eine fast hoffnungslose Suche.

Das ist großartiges Genrekino, welches zwischen emotionalem Drama, Kriegsszenen und auch reinen Actionszenen schwankt. Das mag man dann dem Film auch vorhalten, dass er sich nicht klar definiert. Eindrucksvolle, ja unter die Haut gehende Szenen aus dem Stellungskrieg dienen dem historischen Verständnis und vor allem der Verdeutlichung der Sinnlosigkeit aller Kriege. Der Angriff griechischer Soldaten auf einen mit türkischen Milizen bestückten Eisenbahnzug wirkt mit seiner den amerikanischen Western ähnlichen Action dann jedoch in den Augen der Jury eher wie ein Fremdkörper.
Die Besetzung des Films mit Russel Crowe und Olga Kurylenko ist prominent und vorzüglich, dasselbe gilt für ihr Spiel und den restlichen Cast. Bei Russell Crowe vermisst die Jury jedoch trotz all dem Leid ein wenig mehr Emotion.
Kamera, musikalische Begleitung, Szenenbild, Ausstattung und Montage verdienen dagegen ein besonderes Lob, wie auch die Zweisprachigkeit in den Dialogen, welche dem Geschehen mehr Authentizität verleiht.



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