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FBW-Bewertung: Die schöne Krista (2013)

Prädikat besonders wertvoll

Jurybegründung: Mit Krista wurde nicht nur das erste Mal eine Kuh in zwei aufeinanderfolgenden Jahren zum schönsten Holsteiner Schwarzbunt gewählt, zugleich hat Regisseurin Antje Schneider mit Bauer Seeger und seiner Familie einen Glücksgriff getan. Denn der Hof befindet sich im Umbruch.

Ohne Off-Kommentare oder erklärende Zwischen- oder Untertitel verlassen sich die Filmemacher ganz auf ihre Aufnahmen, um das Leben rund um Krista aufzuzeigen. Hier geht es weder um Verklärung bäuerlichen Alltags noch um Kritik an moderner Milch- oder Viehproduktion. Diese Themen werden in kurzen Kommentaren der Protagonisten angerissen, der Zuschauer ist aufgefordert, seine eigenen Schlüsse zu ziehen. Dabei baut der Film durchaus auf die Mündigkeit des Zuschauers, verzichtet im Gegensatz zur Reportage bewusst auf vertiefende Informationen.

Wirken manche Aufnahmen auch sehr inszeniert und lassen Raum für Spontaneität vermissen, so sprechen sie auch für eine intensive Vorbereitung, ein durchdachtes Konzept, das nicht allein auf die Attraktivität der schönen Krista baut. So kann der Zuschauer an den richtigen Stellen lachen, wie er auch in tragischen Momenten mitfühlen und -fiebern kann.

Der SCHÖNEN KRISTA gelingt das Kunststück, 90 Minuten lang konstant zu unterhalten,das Interesse des Zuschauers immer wieder zu wecken und ihn in dem Wissen zu entlassen, einen glaubhaften Einblick in eine Welt bekommen zu haben, die sonst eher der Lächerlichkeit preisgegeben wird. Dies verdankt der Film einer schlüssigen Dramaturgie, die von bewundernswerter Stringenz geprägtist. Neue, interessante Welten gibt es nicht nur in der Ferne zu entdecken, vieles liegt auch einfach nur ein paar Kilometer außerhalb der Alltagswelt, direkt vor unserer Tür.



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