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FBW-Bewertung: Pettersson und Findus II - Das schönste Weihnachten überhaupt (2015)

Prädikat besonders wertvoll

Jurybegründung: Die Abenteuer von Pettersson und seinem frechen Kater Findus sind aus deutschen Kinderzimmern kaum wegzudenken. Kein Wunder also, dass zur Weihnachtszeit der schon zweite Kinofilmüber das außergewöhnliche Paar (nach PETTERSSON UND FINDUS - KLEINER QUÄLGEIST, GROßE FREUNDSCHAFT aus dem Jahre 2014) in die deutschen Kinos kommt. Die Regie übernahm abermals Ali Samadi Ahadi und die Stimme des Katers wird wie schon beim ersten Teil von dessen Tochter Roxana gesprochen. Neuhingegen ist die Besetzung des bärtigen Pettersson. Nachdem vor zwei Jahren Ulrich Noethen als Brummbär zu sehen war, gibt sich dieses Mal Stefan Kurt die Ehre. Ein Wechsel, der dem Film nicht geschadet hat. Zumal sonst alles beim Alten bleibt: Marianne Sägebrecht verkörpert abermals die freundliche, aber etwas aufdringliche Nachbarin Beda Andersson, während Max Herbrechter wie schon im ersten Teil den neugierigen Gustavsson gibt. Ein bewährtes Team, das den Zauber des Vorgängers gekonnt wieder zu beleben versteht.

Schon im liebevoll gestalteten Vorspann gehen den großen und vor allem den kleinen Zuschauern die Augen über: In einem detailverliebten Miniaturhaus sind allerlei weihnachtliche Figuren zu sehen, die sich von einer meist unsichtbaren Mechanik angetrieben in Bewegung setzen und so die Magie der bevorstehenden Weihnachtszeit sinnlich begreifbar machen. Vom Weihnachtsfieber ist auch Findus ergriffen, der sich nichts sehnlicher wünscht, als dass dieses Weihnachtsfest das schönste überhaupt wird. Allerdings steht genau dieses Fest auf der Kippe, als Pettersson immer wieder ein Missgeschick widerfährt, das alle Vorbereitungen zunichtemacht: Zuerst verhindert ein gewaltiger Schneesturm, dass die beiden Freunde in den Wald gehen können, um einen schönen Baum zu schlagen. Und dann verknackst sich Pettersson derart den Fuß, dass er keine Einkäufe erledigen kann. Zwar bieten Beda und Gustavsson immer wieder ihre Hilfe an, doch Pettersson ist zu stolz, seine Schwäche zuzugeben. Und so müssen sich alle mächtig ins Zeug legen, dass Findus? Wunsch doch noch in Erfüllung gehen kann.

PETTERSSON UND FINDUS - DAS SCHÖNSTE WEIHNACHTEN ÜBERHAUPT basiert auf den beiden Buchvorlagen Pettersson kriegt Weihnachtsbesuch und Morgen, Findus, wird?s was geben von Sven Nordqvist. Abermals zeichnete Thomas Singer für die Drehbuchbearbeitung verantwortlich, die sich dadurch auszeichnet, dass kaum je zu spüren ist, dass hier verschiedene Vorlagen zu einer Geschichte zusammengewoben wurden. Die Episodenhaftigkeit entspricht vielmehr der kindlichen Wahrnehmnung und lässt fast nieeine Länge oder gar Langeweile aufkommen - im Gegenteil. Lustige kleine Geschichten, bemerkenswerte Kurzauftritte der Muggler-Gnome undam Ende eine rauschende Weihnachtsparty, gemischt mit viele kleinen Slapstick-Elementen machen diesen Film zu einer gutgelaunten Vorbereitung auf das Weihnachtsfest, die zudem noch eine wichtige Botschaft für die kleinen Kinozuschauer bereithält: Es ist nicht schlimm, sich auch mal helfen zu lassen. Vor allem aber stellt der Film eine Alternative zu der sonstigen cineastischen Weihnachtskost dar, die sich sonst vor allem durch eine gewisse Süßlichkeit auszeichnet. Diese sucht man in diesen Film glücklicherweise vergeblich.



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