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FBW-Bewertung: Back for Good (2017)

Prädikat besonders wertvoll

Jurybegründung: Mia Spengler hat in ihrem Regiedebüt, für das sie zusammen mit Stefanie Schmitz auch das Drehbuch geschrieben hat, eine große Fallhöhe eingebaut: Ex-Reality-TV-Sternchen Angie (Kim Riedle) kommt aus dem Drogenentzug und will ins Dschungelcamp. Der Traum platzt, ihre alten Freunde wollen nichts mehr von ihr wissen. Und so muss sie wieder in ihr Heimatkaff zu ihrer spießigen Mutter Monika (Juliane Köhler) und der 14jähigen Schwester Kiki (Leonie Wesselow) ziehen. Als Monika ins Krankenhaus kommt, ist Angie gezwungen, sich um Kiki zu kümmern, die wegen ihrer epileptischen Anfälle einen hässlichen Schutzhelm tragen muss.Das isolierte Mädchen versucht mit einem dilettantischen Tanzvideo Zugang zur angesagten Youtube-Community in ihrer Schule zu bekommen, was gründlich schiefgeht: die Cybermobber machen Kiki fortan das Leben zur Hölle. Angie, die sich mit ihrer großen Klappe von niemandem etwas gefallen lässt,erscheint Kiki als der rettende Engel.

Die Jury war sehr angetan von der großen Energie mit der Hauptdarstellerin Kim Riedle den Film trägt. Das Milieu, in dem Angie sich bewegt, wird glaubwürdig dargestellt, ohne es abzuwerten. Der Film zeigt die Probleme des Erdrückt-Werdens und Entfliehens, die in jeder Schicht der Gesellschaft vorkommen. Einen zusätzlichen Mehrwerterhält BACK FOR GOOD durch die genaue Zeichnung der Youtube-Community, in der sich die Schüler bewegen. Ohne erhobenen Zeigefinger werden Fragen nach der sozialen Toleranz gestellt und wie man mit Leuten, die anders sind, umgeht. Die dynamische Kamera ist adäquat und funktional eingesetzt, unterstützt von einer stimmigen Lichtsetzung bleibt sie eng an den Hauptfiguren. Hervorzuheben sind auch Ausstattung, Kostüme und der mitreißende Soundtrack. Die Jury vergibt das Prädikat ?besonders wertvoll?.




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