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FBW-Bewertung: Sonic the Hedgehog (2019)

Prädikat wertvoll

Jurybegründung: Der Film stellt uns einen liebenswürdigen, aber auch ungewöhnlichen Helden vor: Sonic, ein Igel von einem anderen Planeten, den es gewissermaßen als Flüchtling auf die Erde verschlägt. Klein, mit blauem Fell und einem übernatürlichen Talent für Geschwindigkeit kann sich Sonic einerseits gut verstecken, fällt andererseits aber sehr auf. Weshalb er, als er sich in einer US-amerikanischen Kleinstadt einnistet, für den Großteil der gutmütigen Bewohner unsichtbar bleibt, während einige wenige glauben, einen"blauen Teufel"gesehen zu haben. Dann bekommt jedoch ein gewisser Dr. Robotnik, gespielt von Jim Carrey, dem Igel auf die Spur. Beauftragt vom Geheimdienst, will Robotnik, ein"mad scientist"wie er Buche steht, das kleine blaue Wesen sezieren und für seine Zwecke nutzen. Sonic kann unterdessen seinen"Lieblingsmenschen", den gutmütigen Dorfpolizisten Tom (James Marsden) als Verbündeten gewinnen. Eine wilde Verfolgungsjagd führt die beiden aus dem idyllischen"Green Hills"bis nach San Francisco und wieder zurück, Dr. Robotnik immer auf ihren Fersen. Letztlich, so erweist sich, geht es für den kleinen Igel darum, endlich aus seiner fluchtbedingten Einsamkeit herauszukommen und Freunde zu finden.

SONIC THE HEDGEHOG funktioniert innerhalb des Genres"Abenteuerfilm für Kinder"ausgesprochen gut. Der Film bedient sich dabei derüblichen Elemente: Gut und Böse sind klar verteilt, die Handlung ist einigermaßen vorhersehbar, das Ende ist positiv. Die zum Einsatz kommenden Spezialeffekte sind sämtlich auf der Höhe der Zeit. Die Szenen, in denen Sonics Hochgeschwindigkeitstalent genutzt wird, um eine bestimmte Handlung wieetwa eine Kneipenschlägerei in stark verlangsamte Zeitlupe zu versetzen, während der schnelle Igel drum herum die Dinge so arrangiert, dass ein gewünschter Ausgang eintritt, sind ausgesprochen originell inszeniert. Die Jury war jedoch der Meinung, dass der Film, so gut er auch funktioniert, seinPotential zur Überraschung und Originalität nicht ganz ausnützt. Sehr darauf bedacht, im Jargon der Zeit zu sein mit Ausdrücken wie"bucket list"und zahlreichen popkulturellen Anspielungen, verpufft mancher Witz und manche tiefer angelegteÜberlegung zu den Fragen von Zeit und Wahrnehmung in der inszenierten Hektik der Ereignisse, die letztlich ohne Konsequenz bleiben. Und die Bestärkung der Kleinstadt- und Familienwerte am Ende am Ende des Films ist als positive Botschaft lobend hervorzuheben. Aber auch bezüglich der filmischen Auflösung als eher klassische Variante, den Stoff zu erzählen.



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