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Uta (2021)

Leipziger Allerlei: deutscher Dokumentarfilm über eine Straßenmusikerin und Lebenskünstlerin, bei der das Publikum nie weiß, wovon sie als Nächstes erzählen wird.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 2.5 / 5

Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 4 Besucher eine Bewertung abgegeben.


Uta steht kurz vor ihrem 70. Geburtstag. An eine Pause denkt sie nicht. Tagtäglich sieht man die fast blinde Straßenmusikerin in der Leipziger Fußgängerzone, wo sie sich eine Handvoll Euro ersingt. Sie und ihr Freund Jens, ebenfalls Musiker und Kabarettist, leben ein bescheidenes, aber glückliches Leben am Existenzminimum. Dabei hätte Uta guten Grund, verbittert zu sein. In ihrer Jugend wurden sie und ihre Schwestern von ihrem Vater sexuell missbraucht. Bis heute ist das ein Gesprächsthema in der Familie, auch weil sie nie Verständnis von ihrer Mutter erfahren haben.

In Utas eigener Familie geht es laut und unkonventionell zu. Uta hat mehrere Kinder von verschiedenen Männern, was ihren langjährigen Partner ebenso wenig störte wie der Einzug von Jens, der irgendwann mit allen unter einem Dach wohnte. Und auch Utas aktuelle Beziehung steht vor einer Bewährungsprobe. Denn Jens hat sich in einen um Jahrzehnte jüngeren Schauspieler verliebt. Filmemacher Mario Schneider hat all das mit der Kamera begleitet.

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse4 / 5

Uta ist keine Unbekannte. Wer Mario Schneiders Dokumentarfilm "Akt" (2015) gesehen hat, der ist dieser imposanten Frau bereits im Kino begegnet. Uta war eines der vier Aktmodelle, die Schneider in seinem Film vorstellte. Schon damals hinterließ sie beim Publikum den bleibendsten Eindruck. Jetzt hat der Regisseur ihr einen eigenen Film gewidmet.

Inzwischen ist Uta ein wenig älter, aber kein bisschen ruhiger. Während sich der Film ihrem 70. Geburtstag nähert, erzählt sie dem Regisseur und dem Publikum unaufgeregt und reflektiert aus ihrem Leben, einem Leben, das wohl die wenigsten so lange ausgehalten hätten. Ihre Sätze sind so druckreif wie ihre Stimme kraftvoll ist, wenn sie in der Leipziger Fußgängerzone mit ihrem Akkordeon steht, sich die Fingerkuppen abfriert und Arbeiterlieder schmettert.

Schon in "Akt" näherte sich Friede Clausz' Kamera den Figuren behutsam und nahezu schwebend. Diesmal schaltet sie von Farbe auf schwarz-weiß um, was dem Porträt gepaart mit der ruhigen Musik einen künstlerischen Anstrich verleiht, der aber nie gekünstelt wirkt. Oft sieht die Kamera einfach nur zu und lässt den Menschen davor genügend Raum, sich in intensiven Gesprächen zu entfalten.

"Uta" ist das Porträt einer Lebenskünstlerin, von der das Publikum die Kunst zu leben lernen kann – auch mit wenig und allen Widrigkeiten zum Trotz. Es ist beeindruckend, wie positiv diese Frau durchs Leben geht. Am Ende kommt es auf die Einstellung an. Für Uta ist ihr Leben nicht arm, sondern reich an Beziehungen und Erfahrungen. "Ich habe das Gefühl, wir leben in einer besonderen Form von Luxus", sagt sie und hat recht damit.

Fazit: Mario Schneider hat einen kunstvollen Dokumentarfilm über eine Leipziger Straßenmusikerin und Lebenskünstlerin gedreht. Es ist ein beeindruckendes Porträt einer beeindruckenden Frau, von der das Publikum jede Menge lernen kann.




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Zum Video: Uta

Besetzung & Crew von "Uta"

Land: Deutschland
Jahr: 2021
Genre: Dokumentation
Länge: 90 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 07.10.2021
Regie: Mario Schneider
Verleih: Gmfilms, barnsteiner-film

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