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Silence Breakers (2022)

Kritische Stimmen: Dokumentarfilm über eine israelische NGO, die Aussagen von Soldat:innen sammelt und der Öffentlichkeit zugänglich macht.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4.0 / 5

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Schovrim Schtika, die international unter dem Namen Breaking the Silence (BtS) agieren, ist eine israelische Nichtregierungsorganisation (NGO), in der sich ehemalige Soldat:innen zusammengefunden haben. Ihr Ziel ist es, die Öffentlichkeit über den Alltag in den besetzten Gebieten zu informieren. Dies geschieht durch die Vermittlung persönlicher Erfahrungen, die die Soldat:innen in den besetzten Gebieten gemacht haben. Dafür hagelt es nicht nur von den Siedlern vor Ort und von politisch und religiös Konservativen Kritik. Ein Hauptvorwurf lautet, dass Israels Ansehen in der Welt durch die Arbeit der NGO leide.

Silvina Landsmann hat die Arbeit der NGO mit der Kamera begleitet und gibt einen Eindruck, worin die täglichen Herausforderungen bestehen. Neben den NGO-Mitgliedern kommen auch deren Kritiker:innen zu Wort.

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse3 / 5

Israel ist ein zerrissenes Land. Wie zerrissen, das zeigen die Filme, die aus dem einzigen demokratisch regierten Staat im Nahen Osten kommen; jüngst etwa Nadav Lapids autofiktionaler Spielfilm "Aheds Knie". Mit Silvina Landsmanns "Silence Breakers" startet jetzt ein Dokumentarfilm in den Kinos, der zum Kern dieser Zerrissenheit vordringt: den von Israel besetzten Gebieten und der Rolle, die (junge) Soldat:innen dort spielen.

Landsmann, 1965 in Buenos Aires geboren und aufgewachsen, bevor sie mit ihren Eltern während der Zeit des Militärregimes nach Israel auswanderte, hat in Tel Aviv Film studiert und in Paris Filme gedreht. Nach ihrer Rückkehr nach Israel gründete sie ihre eigene Produktionsfirma. "Silence Breakers" ist ihr fünfter selbst produzierter Film. Darin nimmt sie die Nichtregierungsorganisation (NGO) Breaking the Silence in den Blick. Wie gewohnt schaltet die Regisseurin dabei in einen beobachtenden Modus.

Die Kamera begleitet die Mitglieder der NGO bei ihrer Arbeit. Auf einen Kommentar verzichtet Landsmann. Es wird auch so von der ersten Minute an klar, wie aufgeladen die Debatte um die besetzten Gebiete ist. Denn den NGO-Mitgliedern – allesamt ehemalige Soldat:innen und somit Menschen, die sich dem Wehrdienst nicht entzogen, sondern ihrem Land gedient haben – werden auf Schritt und Tritt Steine in den Weg gelegt. Was sofort auffällt, ist die Lautstärke, in der diskutiert oder mit der Gespräche torpediert werden. Wem die Argumente ausgehen, fängt an zu brüllen.

"Silence Breakers" ist ein Film voller Erregung, aber auch voller stiller Momente. Immer dann, wenn die Soldat:innen von ihren Erlebnissen erzählen, wenn sie ihr Handeln hinterfragen oder wenn sie in ihrer Funktion als NGO-Mitarbeiter:innen ihre Vorgehensweise überdenken. Landsmanns Film zeigt, dass es auch in Israel unzählige (regierungs-)kritische Stimmen gibt. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit und kaum der Erwähnung wert, jedoch umso wichtiger, weil dies außerhalb Israels gern vergessen wird.

Fazit: In ihrem Dokumentarfilm "Silence Breakers" begleitet Silvina Landsmann die Arbeit einer Nichtregierungsorganisation und gibt dadurch einen beobachtenden Einblick in die innere Zerrissenheit eines Landes. Ein emotional aufgeladener Film über ein emotional aufgeladenes Thema.




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Zum Video: Silence Breakers

Besetzung & Crew von "Silence Breakers"

Land: Israel, Deutschland, Frankreich
Jahr: 2022
Genre: Dokumentation
Länge: 87 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 24.03.2022
Regie: Silvina Landesman
Kamera: Silvina Landesman
Verleih: Real Fiction

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