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Echo (2022)

Essayistischer deutscher Krimi über den Fund einer Moorleiche und eine traumatisierte Kommissarin.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 2.7 / 5

Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 6 Besucher eine Bewertung abgegeben.


Kriminalhauptkommissarin Saskia Harder (Valery Tscheplanowa) hat als Polizeiausbilderin in Afghanistan Schlimmes erlebt. Damit ihre Rückkehr in den Polizeidienst in Deutschland nicht zu belastend für sie wird, schickt man sie zu einer Ermittlung in die Provinz. Im Moor von Friedland wurde eine Leiche gefunden. Die Kommissarin wird dort vom Dorfpolizisten Alfons (Andreas Döhler) empfangen. Der Mann hat viel zu tun, als im Wassergraben vor dem Schloss des reichen Lorenz von Hüning (Felix Römer) eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden wird. Das Gebiet muss evakuiert werden, da die Bombe jederzeit hochgehen kann. Sie soll vor Ort gesprengt werden. Saskia Harder erfährt von der Moormeisterin Edith (Ursula Werner), dass die scheinbar so ruhige Landschaft eine bewegte Geschichte hat. Sie will die DNA der Moorleiche abgleichen mit der zweier seit vielen Jahren vermissten Mädchen. Doch das erweist sich als schwierig.

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EchoEcho - Valery Tscheplanowa, Felix RömerEchoEcho - Oskar Keymer, Jules Luis SergerEchoEcho - Mareike Wegener

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse3 / 5

Eine Kommissarin wird aus der Stadt in die Provinz geschickt, um einen Leichenfund aufzuklären. Das Dorf im Moor gibt der Fremden Rätsel auf. Sie lernt Menschen kennen, die seit vielen Jahren auf die Rückkehr ihrer spurlos verschwundenen Töchter warten. Die Ermittlungen wecken bei der Kommissarin auch traumatische Erinnerungen an ihren Einsatz in Afghanistan. Solche inhaltlichen Zutaten versprechen spannende Krimiunterhaltung, und der erste abendfüllende Spielfilm der Regisseurin und Drehbuchautorin Mareike Wegener erfüllt diese Erwartung auch einigermaßen. Im Moor gibt es Ruinen und ein vergrabenes Mahnmal, die an schlimme Ereignisse im Zweiten Weltkrieg erinnern. Mit dieser Thematik ähnelt Wegeners Film dem unlängst gestarteten "Schweigend steht der Wald" von Saralisa Volm. Die deutsche Märchenlandschaft, das zeigen beide Filme, wirkt oft trügerisch unberührt von historischen Ereignissen, die viele lieber gar nicht zutage fördern oder schnell wieder vergessen machen würden.

Aber Wegeners Film schürft nicht nur bis zum Zweiten Weltkrieg, sondern spannt einen essayistisch-philosophischen Bogen bis hin zu Funden aus der Römerzeit und zur griechischen Mythologie. Im Moor sind Spuren einer Geschichte konserviert, die oft voller Gewalt war. Besonders interessiert die Regisseurin nach eigenen Angaben das Verhältnis des Mediums Film zur grausamen Realität des 20. Jahrhunderts. Was kann Film festhalten, wo trügen die Bilder? Solche Fragen tauchen aber oft nur in Form kurzer Anspielungen auf. Auch das titelgebende Echo bleibt recht geheimnisvoll, zunächst wird es als vorlesende Erzählstimme vernehmbar, dann spricht der Schlossbesitzer über die Bergnymphe Echo aus der griechischen Antike. Sie kann nur die Worte anderer wiederholen. Die Kommissarin sondert unter dem Eindruck von Wiederholungen oder bei emotionaler Bewegung pinkfarbenen Rauch aus, der manchmal auch als Wolke über ihrem Hotelzimmerbett hängt.

Der magische Realismus zeigt sich auch in Gestalt eines Frauenkörpers, von dem meistens nur die in der Luft baumelnden Füße sichtbar werden. Für Erdung wiederum sorgt in der Geschichte das Leid zweier Väter, einer Mutter und eines Bruders, die mit dem Verschwinden zweier Mädchen auf unterschiedliche Weise leben lernen mussten. Die zuweilen versponnen wirkenden filmischen Ideen sind zwar auch von etwas Komik durchzogen, dämpfen aber insgesamt doch eher die Stimmung.

Fazit: Der erste Langspielfilm der Regisseurin und Drehbuchautorin Mareike Wegener ist ein essayistisch gefärbter Krimi um eine Moorleiche und eine Kommissarin, die sich durch eine Geschichte mit echten oder scheinbaren Wiederholungen kämpft. Markante Charaktere aus dem dörflichen Universum schlagen sich mit nie überwundenen Schicksalsschlägen und mit unwillkommenen Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg herum. Der unterhaltsame Film bedient sich auch griechischer Mythologie, legt aber die Logik der eigenen Gedankengänge nicht immer offen.




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FBW: wertvollHauptkommissarin Saskia Harder hat als Polizei-Ausbilderin in Afghanistan ein Bombenattentat überlebt und ein schweres Trauma erlitten. Zurück in Deutschland will sie dennoch ihren Beruf als Kriminalkommissarin wieder aufnehmen. Eine medizinische [...mehr]

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Zum Video: Echo

Besetzung & Crew von "Echo"

Land: Deutschland
Jahr: 2022
Genre: Krimi
Länge: 103 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 24.11.2022
Regie: Mareike Wegener
Darsteller: Valery Tscheplanowa als Saskia Harder (Die Kommissarin), Ursula Werner als Edith Telaar (Die Moormeisterin), Andreas Döhler als Alfons Tenhagen, Felix Römer als Lorenz von Hüning (Der Sammler), Oskar Keymer als Henry Tebing
Kamera: Sabine Panossian
Verleih: Grandfilm

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