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Riders of Destiny (2019)

Auf dem Rücken der Pferde: deutscher Dokumentarfilm über Kinderjockeys in Indonesien.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4.0 / 5

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Zum Teil sind sie gerade einmal fünf Jahre alt – die Kinderjockeys, die sich auf der indonesischen Insel Sumbawa ohne Sattel und barfuß auf die Rücken der Pferde schwingen, um im Training oder bei offiziellen Rennen gegeneinander anzutreten. Die finanziell gut gestellten Pferdebesitzer berufen sich auf eine jahrhundertealte Tradition. In Wahrheit geht es vor allem um Geld, denn bei den Rennen wird ordentlich gewettet. Für die Eltern der kleinen Reiter bedeuten die Antritts- und Preisgelder eine lukrative Zusatzeinnahme, die ihren eigenen Verdienst meist um ein Vielfaches übersteigt. Ohne die Einnahmen könnten viele Familien nicht überleben.

Michael Niermanns Dokumentarfilm begleitet einige der Kinderjockeys, darunter der siebenjährige Sila und sein fünfjähriger Cousin Firman, durch ihren Alltag, in dem die Schule viel zu kurz kommt. Er zeigt Erfolge und ausgelassene Momente mit den Pferden, aber auch schwere Stürze, Verletzungen und die Angst, überhaupt bei Rennen antreten zu müssen.

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse4 / 5

Der Auslöser für diesen Dokumentarfilm war eine Fotoreportage in einer Zeitschrift. Romi Perbawas Schwarz-Weiß-Aufnahmen von Kinder-Jockeys auf der Insel Sumbawa zogen Michael Niermann sofort in den Bann. Niermann, der seine Karriere als Fotograf und Journalist für Printmedien begann und später zum Fernsehen wechselte, reiste nach Indonesien, traf sich mit Perbawa und tauchte an dessen Seite ein in die Welt der kleinen Reiter. Am Ende steht ein Dokumentarfilm, der visuell beeindruckt und emotional berührt.

Für die visuelle Brillanz zeichnet Dominic Gill verantwortlich. Der englische Kameramann schafft eine gelungene Mischung aus hochauflösenden Porträt- und Zeitlupenaufnahmen, mal ruhig, mal dynamisch und immer richtig kadriert. Für die emotionalen Momente sind die Kinder und deren herzergreifende Lebensgeschichten zuständig, aber auch die kluge Dramaturgie des Films.

Niermanns langjährige Erfahrung beim Fernsehen zahlt sich aus. Er weiß, wie man eine Geschichte erzählt. Romi Perbawa dient ihm als Stichwortgeber, Informationslieferant und kritische Stimme, die dem Publikum all das sagt, was viele der Interviewten verschweigen oder beschönigen. Indem Niermann nicht alle Fakten von vornherein auf den Tisch legt, schafft er einen ausgezeichneten Spannungsbogen. Das Beste beziehungsweise das Dramatischste kommt zum Schluss.

Dass die im Film porträtierten Kinder nicht alle freiwillig aufs Pferd steigen und keine Pferdeflüsterer sind, die so gut mit den Tieren können, dass sie niemals abgeworfen werden, sollte jedem mit gesundem Menschenverstand klar sein. Bis man im Film die erste Verletzung, noch etwas später den ersten Sturz und erst ganz am Schluss die Angst in den Augen der kleinen Reiter sieht, hat man das gesamte Ausmaß jedoch nicht vollumfänglich begriffen.

"Riders of Destiny" ist ein bewegender Film, der seine kleinen Protagonisten ernst nimmt. Eine Doku, die aufzeigt, wo die Misere der Eltern, die ihren Kindern solche Gefahren zumuten, herkommt, dabei aber nichts beschönigt oder entschuldigt. "Eine Geschichte, die ein weiteres Beispiel dafür ist, wie auf dieser Welt immer die Schwächsten leiden müssen, damit andere Profit machen können", wie es Niermann selbst formuliert. Diese Rennen werden zwar auf den Rücken der Pferde bestritten, aber auf den Rücken von Kindern ausgetragen.

Fazit: Michael Niermanns Dokumentarfilm ist ein visuell brillanter und emotional tief bewegender Film über das Schicksal der Kinderjockeys auf der indonesischen Insel Sumbawa. Ein Beispiel dafür, dass Geld überall auf der Welt die treibende Kraft ist und die Verteilungskämpfe ums Geld auf dem Rücken der Schwächsten ausgetragen werden.




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Besetzung & Crew von "Riders of Destiny"

Land: Deutschland
Jahr: 2019
Genre: Dokumentation
Länge: 88 Minuten
Kinostart: 09.06.2022
Regie: Michael Niermann
Darsteller: Firman, Romi Perbawa, Sila Sahin
Kamera: Dominic Gill
Verleih: Real Fiction

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