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Wo ist Gott? (2019)

Die Doku "Wo ist Gott?" porträtiert vier Brückenbauer/innen aus unterschiedlichen Glaubensrichtungen und stellt die Frage: Wie ist es ihnen gelungen, sich selbst zu finden und andere zu lieben?Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3.8 / 5

Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 4 Besucher eine Bewertung abgegeben.


Die Filmemacherin Sandra Gold berichtet in ihrer Doku "Wo ist Gott?" über vier Personen, die in ihrem Leben zutiefst menschliche, intensive Erfahrungen gemacht haben – und die diese an andere Menschen weitergeben möchten. Das Besondere: Die Porträtierten, die sich selber als Brückenbauer/innen verstehen, stammen aus unterschiedlichen Glaubensrichtungen. Nämlich aus dem Judentum, Islam, Buddhismus und Christentum. In "Wo ist Gott?" erzählen sie ihre Geschichte und berichten von ihren Erkenntnissen. Darunter die katholische Nonne und Ikonenmalerin Veronika Elisabeth Schmitt, der Sufist Süleyman Wolf Bahn, die Buddhistin Doris Zölls und der Jude Gabriel Strenger, der auch Autor von Ratgeber-Büchern ist.

Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse4 / 5

In einer Zeit, in der mehr und mehr Menschen der christlichen Kirche den Rücken kehren und das Thema Religion vor allem im Leben junger Personen kaum mehr eine Rolle zu spielen scheint, wird es ein Film wie "Wo ist Gott?" schwer haben, im Kino ein Publikum zu finden. Dennoch lohnt ein Blick, denn bei "Wo ist Gott?" handelt es sich zwar, dies muss man ehrlicherweise eingestehen, durchaus um ein Werk mit spiritueller Note und esoterisch anmutender Message. Allerdings ebenso um eine ohne moralischen Zeigefinger oder belehrenden Gestus umgesetzte Doku.

Die vier Gläubigen, die Sandra Gold mit klarem Blick und unaufgeregter Erzählweise porträtiert, sind allesamt nahbare, greifbare Persönlichkeiten. Keine Heiligen oder unerreichbar scheinende göttliche Auserwählte. Stattdessen Menschen, die mitunter schwere Schicksale erleiden und Trauer erfahren mussten – und die bisweilen einen jahrzehntelangen Lebensweg und kräftezehrenden Prozess durchschreiten mussten, bis es zur zentralen spirituellen Erkenntnis kam: dem Zeitpunkt, als alle vier zu Gott und damit zum tiefen Glauben gefunden haben.

Wie die Protagonisten davon berichten ist ungemein lehrreich und interessant zu hören. Auch wenn man kein religiöser Mensch ist (wie der Autor dieser Zeilen). Sie alle äußern sich frei und unbeschwert vor der Kamera über ihren Alltag und ihr Leben mit Gott, was sie zu ihm geführt hat und welche Zweifel bis heute geblieben sind. Dabei filmt Gold sie nicht einfach nur stur in einer Interview-Situation ab. Stattdessen begleitet sie ihre Porträtierten in ihrem Alltag (im Kloster, im buddhistischen Zentrum, in Gebets-Räumen u.a.) oder auf Reisen. Malerische Natur-Impressionen und poetische Bilder von den "Wundern der Natur" ergänzen dies und untermauern den meditativen, bewusstseinserweiternden Duktus der Doku.

Fazit: Absichtsvoll inszenierter, die Selbsterkenntnis des Menschen in den Fokus rückender Dokufilm, der ohne Belehrung oder erhobenen Zeigefinger von vier beeindruckenden, tiefgläubigen Menschen erzählt.




Besetzung & Crew von "Wo ist Gott?"

Land: Deutschland
Jahr: 2019
Genre: Dokumentation
Kinostart: 15.12.2022
Verleih: Arsenal



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