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Mutter Mutter Kind (2021)

Dokumentarische Langzeitbeobachtung: Über zehn Jahre beobachtete Filmemacherin Annette Ernst eine Regenbogenfamilie und deren (turbulenten) Alltag.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3.5 / 5

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Das lesbische Paar Anny und Pedi ist vor zehn Jahren dank Eike zu ihrem größten Glück gelangt: Denn der Heilpraktiker fungierte als Samenspender für die zwei Frauen und verhalf ihnen damit zu ihrem sehnlichsten Wunsch – einer eigenen Familie. Drei Söhne bekamen Anny und Pedi insgesamt dank Eikes "Hilfe", der für die Kinder so etwas wie ein verlässlicher, hemmungslos wertgeschätzter Onkel ist. Und seit dieser Zeit begleitet Filmemacherin Annette Ernst die Regenbogenfamilie immer wieder mit ihrer Kamera. Eine Zeit, die nicht frei ist von Turbulenzen, Chaos und unerwarteten Offenbarungen. Denn es stellt sich heraus, dass Eike auch anderen lesbischen Paaren zu ihrem Familienglück verholfen hat.

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse4 / 5

Mit zärtlichem Wohlwollen und feiner Ironie zeichnet Ernst das Bild einer nicht ganz gewöhnlichen, bunten Familie und wie sie sich durch ihren Alltag schlägt. Dabei zeigt sich schnell: Natürlich haben Anny, Pedi und ihre Kinder auch mit all jenen Konflikten und Alltagssorgen zu kämpfen, die jede andere Familie auch umtreibt. Damit manifestiert sich bereits eines der Hauptanliegen des Films. "Mutter Mutter Kind" betrachtet Eltern wie Anny und Pedi, homosexuelle Paare mit Kindern, freilich als etwas ganz normales, gängiges und selbstverständliches. Nicht anders als Kinder von Eltern, die aus Mann und Frau bestehen.

Und so nähert sich die sorgsam vorgehende Filmemacherin klischee- und vorurteilsfrei ihren sympathischen, sich freimütig vor der Kamera äußernden Protagonist/innen. Diese berichten offen und ohne Scheu vor der Kamera von ihren innersten Gefühlen, Hoffnungen, Motivationen aber auch Enttäuschungen und Ängsten. Etwa wenn einer der Söhne davon erzählt, wie oft er sich in der Schule und vor Freunden erklären muss. Wieso er eben zwei Mütter und keinen Vater habe.

Oder wenn Pedi davon berichtet wie enttäuscht – und überrascht – sie war, als sie von Eikes anderen Kindern erfuhr. Wieso er ihr ihnen dies nicht von Anfang an erzählt habe, fragt sie sich, und sagt, dass mit dieser Offenbarung auch die Einsicht verloren ging, Eike hätte, ganz exklusiv, als Samenspender nur für Anny und Pedi fungiert.

Daneben erleben wir eine ungemein optimistische, extrem lebensfrohe Familie und wir lernen ebenso Eikes Tochter Linn und seine Eltern kennen. Dass es bei all der Lebensfreude und Positivität aber auch Hass, Homophobie und Unmengen an Klischees, Halbwissen und Vorurteilen gibt, verheimlicht "Mutter Mutter Kind" überdies nicht. Archivbilder von Demonstrationen gegen die gleichgeschlechtliche Ehe und an klugen Stellen platzierte Infos über die (juristische) Situation Homosexueller verdeutlichen: Es ist noch gar nicht so lange her, da galten homosexuelle Handlungen in diesem Land noch als Straftat. Und die "Ehe für alle" ist erst eine Errungenschaft des vergangenen Jahrzehnts. Dies alles verdeutlicht, wie fragil und hart erkämpft das Glück von Familien wie dieser hier porträtierten doch ist.

Fazit: Unmissverständliche, feinfühlige Doku über eine lebensoffene, herrlich freimütig auftretende Regenbogenfamilie, die den homofeindlichen Hass der Gesellschaft nicht ausblendet.




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FBW: besonders wertvollMit MUTTER MUTTER KIND ist Annette Ernst ein ganz und gar außergewöhnlicher Film gelungen. Eine Langzeitdokumentation, die Königsdisziplin des Dokumentarfilms. Über 12 Jahre hinweg dürfen wir die Entwicklung und das Anwachsen zweier [...mehr]

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Besetzung & Crew von "Mutter Mutter Kind"

Land: Deutschland
Jahr: 2021
Genre: Dokumentation
Länge: 97 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 20.10.2022
Regie: Annette Ernst
Kamera: Nina Werth
Verleih: JIP Film und Verleih

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