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FBW-Bewertung: Die Ausstattung der Welt (2023)

Prädikat wertvoll

Jurybegründung: Alle die Dinge, die in Filmen die Erzählwelten glaubwürdig und lebendig wirken lassen, kommen irgendwo her. Und von diesen Requisiten, die von den Ausstattern zusammengesucht und eingesetzt werden, wird im Kino sonst nie erzählt. In diesem Sinne zeigt DIE AUSSTATTUNG DER WELT eine fremde Welt, in der Dinge in Archiven und Lagern bereitstehen, um ausgewählt und in Filmkulissen fotografiert zu werden. Der Film von Susanne Weirich und Robert Bramkamp wirkt für die Jury immer dann am stärksten, wenn er als reiner Dokumentarfilm zeigt, was alles in verschiedenen Fundus gesammelt wurde, wie es dort archiviert und in Regalen präsentiert wird. Die dort Beschäftigten erzählen von ihrer Arbeit und die Filmemacher*innen nehmen sich die Zeit zu zeigen, wie etwa einzelne Requisiten digital archiviert und dann online katalogisiert werden oder wie ein Rahmen passend für ein altes Gemälde vermessen und zugeschnitten wird. Teilweise werden auch Ausschnitte von Filmen gezeigt, in denen einzelne Requisiten wie etwa eine Couchgarnitur, ein Gemälde oder ein Telefon zu sehen sind. Die Dokufiktion-Anteile des Films wurden von der Jury allerdings eher kritisch gesehen. Dass es in dem Film auch um das postkoloniale Erbe geht, das in verschiedenen Requisiten der Sammlungen weiterlebt, ist zwar ein spannender Ansatz, aber dass die angebliche Doktorandin für ?postcolonial studies? namens Cleo von der BiPOC-Aktivistin Thelma Buabeng gespielt wird, macht ihre ?Forschungsergebnisse? eher suspekt. So wirkt der Film stilistisch für die Jury ein wenig uneinheitlich. Im Anschluss an eine ausführliche Diskussion und in Abwägung aller dargebrachten Argumente vergibt die FBW-Jury gerne das Prädikat WERTVOLL.



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