
© Piffl Medien
Miroirs No.3 (2025)
Vertrauen, Lügen und GeheimnisseKritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung:
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 1 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Wie durch ein Wunder überlebt die Klavierstudentin Laura (Paula Beer) bei einem Ausflug ins Berliner Umland einen schweren Autounfall. Körperlich unversehrt, aber innerlich aus der Bahn geworfen, kommt sie im Haus von Betty (Barbara Auer) unter, die den Unfall beobachtet hat. Vom ersten Moment an verbindet die beiden Frauen eine tiefe Zuneigung. Laura genießt die mütterliche Fürsorge Bettys, die Arbeit im Garten, die Besuche in der Werkstatt von Bettys Ehemann Richard (Matthias Brandt) und ihrem Sohn Max (Enno Trebs), die gemeinsamen Essen. Es beginnt eine fast unbeschwerte, glückliche Zeit des Zusammenseins, ein Sommernachtstraum, dem sich Laura und die Familie nur zu gerne überlassen. Aber etwas stimmt nicht. Es gibt einen tiefen, dunklen Schmerz, der alle vier verbindet und doch unausgesprochen bleibt.
Bildergalerie zum Film "Miroirs No.3"
Hier streamen
Filmkritik
Mit vier Stammakteuren, darunter die vierte Zusammenarbeit mit Paula Beer, entwickelt Christian Petzold einen für ihn typischen Konflikt zwischen Zuneigung und Geheimnissen. Nach einem Unfall mit Todesfolge landet die mit ihrem Leben unzufriedene Pianistin Laura fast unverletzt im abgelegenen Heim von Betty. Schon zuvor ließ sich eine deutliche Distanz zwischen der Musikerin und ihrem Freund erkennen, zumal sie eigentlich nicht an der gemeinsamen Reise teilnehmen wollte. Lauras Trauer hält sich daher in Grenzen. Dagegen deutete ein kurzer Blickwechsel mit der offenbar allein lebenden Betty eine kommende Verbundenheit an. Die Gastgeberin trägt Geheimnisse in sich. Erst später lernt Laura deren Mann Richard und Sohn Max kennen. Die Automechaniker verschweigen der Fremden den Grund für Bettys Unterstützung.
 
Benannt nach einem Stück eines Maurice Ravel-Klavierzyklus, entspinnt sich eine Allianz zwischen Zusammenhalt, Trauer und Verdrängung. Das Unausgesprochene sorgt dafür, dass die Verbindung des Quartetts, Lauras Tochterrolle für Betty, ihre Freundschaft zu Richard und besonders zu Max, sich letztlich als brüchig erweist. Für kurze Zeit können sie sich jedoch gegenseitig Halt verleihen. Kameramann Hans Fromm verleiht ihren sommerlichen Fahrradfahrten über die Felder eine schwebende Leichtigkeit.
 
Dazu erfolgen Verweise auf das eigene Werk sowie die Film-, Musik- und Literaturhistorie. Matthias Brandts Rolle als Automechaniker erinnert an den väterlich-strengen Verleger im Vorgänger "Roter Himmel“. Wie in "Undine“ spielt Wasser mit Blick von der Brücke zu Beginn eine wichtige, geheimnisvolle Rolle. Die Aufnahme einer verletzten Fremden in ein neues Environment erwies sich als beliebter Topos im Western- und Film Noir-Genre. Das Anstreichen des Zaunes als verbindende Aktion deutet auf Mark Twains "Die Abenteuer des Tom Sawyer“.
 
Dennoch kommt "Miroirs No. 3“ nicht an Petzolds Meisterwerke wie etwa den Vorgänger "Roter Himmel“, "Barbara“ oder die tragische Konstellation von "Toter Mann“ heran. Neben der konstruierten Ausgangssituation mit dem unglaubwürdigen Unfall folgt ein etwas unbefriedigendes Ende. Doch selbst ein nicht ganz überragender Petzold-Film lohnt immer noch einen Kinobesuch.
 
Fazit: Trotz hohem Niveau zählt das stimmungsvolle Drama über die Utopie einer neu zusammengefundenen Familie als deutliches, skizzenhaftes Konstrukt nicht zu Petzolds besten Filmen.
Benannt nach einem Stück eines Maurice Ravel-Klavierzyklus, entspinnt sich eine Allianz zwischen Zusammenhalt, Trauer und Verdrängung. Das Unausgesprochene sorgt dafür, dass die Verbindung des Quartetts, Lauras Tochterrolle für Betty, ihre Freundschaft zu Richard und besonders zu Max, sich letztlich als brüchig erweist. Für kurze Zeit können sie sich jedoch gegenseitig Halt verleihen. Kameramann Hans Fromm verleiht ihren sommerlichen Fahrradfahrten über die Felder eine schwebende Leichtigkeit.
Dazu erfolgen Verweise auf das eigene Werk sowie die Film-, Musik- und Literaturhistorie. Matthias Brandts Rolle als Automechaniker erinnert an den väterlich-strengen Verleger im Vorgänger "Roter Himmel“. Wie in "Undine“ spielt Wasser mit Blick von der Brücke zu Beginn eine wichtige, geheimnisvolle Rolle. Die Aufnahme einer verletzten Fremden in ein neues Environment erwies sich als beliebter Topos im Western- und Film Noir-Genre. Das Anstreichen des Zaunes als verbindende Aktion deutet auf Mark Twains "Die Abenteuer des Tom Sawyer“.
Dennoch kommt "Miroirs No. 3“ nicht an Petzolds Meisterwerke wie etwa den Vorgänger "Roter Himmel“, "Barbara“ oder die tragische Konstellation von "Toter Mann“ heran. Neben der konstruierten Ausgangssituation mit dem unglaubwürdigen Unfall folgt ein etwas unbefriedigendes Ende. Doch selbst ein nicht ganz überragender Petzold-Film lohnt immer noch einen Kinobesuch.
Fazit: Trotz hohem Niveau zählt das stimmungsvolle Drama über die Utopie einer neu zusammengefundenen Familie als deutliches, skizzenhaftes Konstrukt nicht zu Petzolds besten Filmen.
Gregor Ries
TrailerAlle "Miroirs No.3"-Trailer anzeigen

Besetzung & Crew von "Miroirs No.3"
Land: DeutschlandJahr: 2025
Genre: Drama
Länge: 86 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 18.09.2025
Regie: Christian Petzold
Darsteller: Philip Froissant als Jakob, Paula Beer als Laura, Matthias Brandt als Richard, Barbara Auer als Betty, Enno Trebs als Max
Kamera: Hans Fromm
Verleih: Piffl Medien
Verknüpfungen zu "Miroirs No.3"Alle anzeigen

Trailer



