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Animale (2024)

Eine junge Spanierin wagt sich aus der Deckung und will einen traditionsreichen Stierkampf-Wettbewerb in Südfrankreich gewinnen – als erste Frau.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4.0 / 5

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Die 22-jährige Nejma (Oulaya Amamra) kämpft darum, als erste Frau einen traditionellen Stierkampf‐Wettbewerb im südfranzösischen Camargue zu gewinnen. Während sie hart trainiert und sich mit Vorurteilen konfrontiert sieht, sorgen mysteriöse Vorfälle für Unruhe. Einige Männer des Ortes verschwinden, ein wild gewordener Stier soll sein Unwesen treiben und allerlei weitere skurrile Gerüchte machen die Runde. Doch bald wird deutlich, dass das wahre Unheil und Böse ihren Ursprung andernorts hat. Denn die eigentliche Gefahr geht von den in Traditionen verhafteten und von Ressentiments durchzogenen Bewohnern, einer verschworenen Dorfgemeinschaft, aus.

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse4 / 5

Emotionale Tour de Force

Schauplatz der Handlung im neuen Film der 37-jährigen französisch-algerischen Regisseurin Emma Benestan sind die wilden Sümpfe der Camargue in Südfrankreich. Und der Ort mit seiner unwirtlichen Natur verströmt in diesem außergewöhnlichen filmischen Hybrid aus Body-Horror, Fantasy und Folklore-Drama mit feministischer Botschaft einen ganz eigenen Reiz. Der Landschaft der im Mündungsdelta der Rhône gelegenen Region, ein einzigartiges Naturschutzgebiet, wohnt etwas Mystisches und Geheimnisvolles inne. Zumal Benestan gekonnt mit Licht und Schatten spielt und ihre Hauptfigur Nejma inmitten dieser unwirklichen Gegend durch eine emotionale Tour de Force schickt.

Dazu gehören auch sich zunehmend intensivierende (Wahn-) Vorstellungen, Träume und surreale Visionen. Etwas Unbehagliches braut sich unter der Oberfläche zusammen, das spürt man schnell. Und das spürt vor allem Nejma, hemmungslos authentisch und voller Hingabe von Oulaya Amamra verkörpert. Amamra schlüpft in die Rolle einer ehrgeizigen, kompromisslos vorgehenden Frau, die sich in eine von Männern dominierte Welt vorwagt. Die patriarchalen Strukturen und verkrusteten Ansichten über Geschlechterrollen und Traditionen sind fest in den Köpfen der Einheimischen verankert.

Verwandlungen als symbolischer Akt

Und so ist "Animale“ thematisch in erster Linie ein Film über gesellschaftliche Konflikte, Machtfragen, toxischen und fast systemischen Sexismus sowie die fehlende Bereitschaft zum Hinterfragen althergebrachter "Wahrheiten“. Die Kernfrage, die "Animale“ aufwirft, ist folgende: Was bedeutet es, umzudenken und sich zu ändern, oder besser, sich zu "verwandeln“? Und das im wörtlichen wie im übertragenen Sinn, denn Nejmas sich schleichend verändernder Körper steht symbolisch für diese Wandlungen. Ganz ohne Mängel aber ist "Animale“ nicht. Handlung und Storyverlauf gestalten sich, gerade für Genre-Kenner und seherfahrene Kinobesucher, erwartbar.

Und ebenso sind die Körperhorror-Elemente (Transformation, Deformation) alles andere als neu. Doch kann man Filmen mangelnde Originalität heutzutage tatsächlich noch in hohem Maße vorwerfen? Schließlich war nach mittlerweile fast 100 Jahren (Ton-) Filmgeschichte mehr denn je alles irgendwie schon mal da. Und es fällt immer schwerer noch Stoffe und Geschichten zu entwickeln, mit denen Filmemacher und Autoren gänzlich neue Wege beschreiten oder durch unerwartete Neuerungen überraschen können.

Fazit: Bildstarkes, atmosphärisches und von feministischen Botschaften durchzogenes Fantasy-Horror-Drama mit surrealen, übernatürlichen Einfällen und einer beachtlichen Hauptdarstellerin. Der Film stellt Geschlechterrollen, Traditionen und lange gewachsene gesellschaftliche Strukturen gekonnt in Fragen.




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Besetzung & Crew von "Animale"

Land: Frankreich
Jahr: 2024
Genre: Drama, Horror
Länge: 98 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 25.09.2025
Regie: Emma Benestan
Darsteller: Oulaya Amamra als Nejma, Damien Rebattel als Tony, Vivien Rodriguez als Kylian, Claude Chaballier, Elies-Morgan Admi-Bensellam
Kamera: Ruben Impens
Verleih: Plaion Pictures

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