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Warfare (2025)
Roher und minimalistischer (Anti-)Kriegsfilm von Alex Garland, der allerdings übliche Qualitäten des Regisseurs vermissen lässtKritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 2 Besucher eine Bewertung abgegeben.
2006 im Irak: Zur Sicherung eines umkämpften Gebiets besetzen amerikanische Navy Seals ein Wohnhaus. Anfänglich sollen sie nur ein benachbartes Gebäude observieren, doch die Situation eskaliert: Beim Beschuss ihres Unterschlupfes durch Al-Kaida-Kämpfer wird einer der Seals getötet, 2 andere werden schwer verletzt. Die Überlebenden geben alles, ihre Kameraden erst sicher ins Haus zu schaffen und sie dann medizinisch zu versorgen - was sich angesichts der Schwere der Verletzungen als große Herausforderung darstellt.
Der Anführer der Seals-Truppe fordert Unterstützung an, die lässt aber auf sich warten. So beginnt für die unverwundeten Soldaten ein gnadenloser Überlebenskampf, bei dem sie nicht nur das Leben ihrer verletzten Kollegen retten müssen, sondern auch ihr eigenes.
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Filmkritik
Regisseur und (Drehbuch-)Autor Alex Garland hat sich in den letzten Jahren einen Namen als Schöpfer intellektuell anspruchsvoller Film- und Serien-Stoffe gemacht, darunter "Ex Machina", "DEVS" und zuletzt "Civil War". Anders als viele seiner Zeitgenossen setzt Garland in seinen Werken bewusst auf interpretative Offenheit, Ambivalenz, Mut zur Verstörung, er verweigert stets klare Antworten oder simple Lesarten. Und genau das macht ihn zu einem der interessantesten Filmemacher der Gegenwart.
"Warfare" ist hier eine Ausnahme: Die Intention ist recht klar ersichtlich - der Film soll das Grauen des Krieges in seiner direktesten Form und unverfälscht darstellen, um so als Warnung und Anti-Kriegsfilm zu fungieren. Für das Projekt tat sich Garland mit US-Veteran Ray Mendoza zusammen, der ihn zuletzt bei "Civil War" beraten hatte. Und der den Beschuss und Überlebenskampf 2006 im Irak selbst miterlebt hatte. Er wird bei den Credits als gleichberechtigter Drehbuchautor und Regisseur angeführt.
Dieser Zugang sollte auch sicherstellen, dass die Ereignisse besonders akkurat dargestellt werden können - die (beinahe) in Echtzeit geschilderte Handlung basiert einzig auf den Erinnerungen der beteiligten Soldaten, sie verzichtet bewusst auf eine Dramaturgie, Inszenierung aus Spannungszwecken wird verweigert, "Warfare" kommt ohne jegliche Musik aus. Der 90-minütige Film ist eine nüchterne und geradezu minimalistische Dokumentation des Kriegs-Grauens.
Die Absicht, die Brutalität des Krieges so realitätsgetreu wie möglich darzustellen, ohne Schnörkel, ohne Heldenpathos, ohne Kitsch ist also eindeutig, aber eben auch durchschaubar. Das Hauptproblem an der Sache: Garlands Filme leben sonst von ihrer intellektuellen Tiefe, von dramaturgischen und inszenatorischen Kniffen und Twists. All das kann es in "Warfare" aufgrund des Grundcharakters des Stoffes nicht geben. Und wenngleich der Zugang lobenswert ist, beraubt sich Garland damit seiner wichtigsten Assets als Filmemacher.
Die Kampfszenen sind durchaus brutal dargestellt, die Schockwirkung bleibt nicht aus. Aber es gibt viele andere Filme (zuletzt etwa "The Outpost"), die das um einiges überzeugender gemacht haben. "Warfare" hat Momente, in denen er nur "dahin plätschert", in denen sich gar Langeweile breit macht, die für das Publikum schwer zugänglich sind. Die intendierte Wirkung eines "Schlages in die Magengrube" bleibt aus, ganz bestimmt nicht im Sinne der Macher.
Das Ergebnis ist das ungewöhnlichste Werk in Garlands Filmografie, das sich ganz grundlegend von seinen anderen unterscheidet. Und dessen Einordnung wohl auch viel mit der Erwartungshaltung zu tun hat, mit der man an den Film herangeht. Ob "Warfare" also nun ein Meisterwerk des postmodernen (Anti-)Kriegsfilms ist (wie das manche Besprechungen nahelegen), oder schlicht der eindeutig schwächste Film in Garlands Œuvre, liegt im Auge des Betrachters.
Fazit: Ein minimalistischer (Anti-)Kriegsfilm, der das Grauen des Krieges in aller Nüchternheit direkt greifbar machen will, was aber leider nur bedingt gelingt. Gerade Fans von Autor/Regisseur Alex Garland werden mit "Warfare" zu kämpfen haben.
"Warfare" ist hier eine Ausnahme: Die Intention ist recht klar ersichtlich - der Film soll das Grauen des Krieges in seiner direktesten Form und unverfälscht darstellen, um so als Warnung und Anti-Kriegsfilm zu fungieren. Für das Projekt tat sich Garland mit US-Veteran Ray Mendoza zusammen, der ihn zuletzt bei "Civil War" beraten hatte. Und der den Beschuss und Überlebenskampf 2006 im Irak selbst miterlebt hatte. Er wird bei den Credits als gleichberechtigter Drehbuchautor und Regisseur angeführt.
Dieser Zugang sollte auch sicherstellen, dass die Ereignisse besonders akkurat dargestellt werden können - die (beinahe) in Echtzeit geschilderte Handlung basiert einzig auf den Erinnerungen der beteiligten Soldaten, sie verzichtet bewusst auf eine Dramaturgie, Inszenierung aus Spannungszwecken wird verweigert, "Warfare" kommt ohne jegliche Musik aus. Der 90-minütige Film ist eine nüchterne und geradezu minimalistische Dokumentation des Kriegs-Grauens.
Die Absicht, die Brutalität des Krieges so realitätsgetreu wie möglich darzustellen, ohne Schnörkel, ohne Heldenpathos, ohne Kitsch ist also eindeutig, aber eben auch durchschaubar. Das Hauptproblem an der Sache: Garlands Filme leben sonst von ihrer intellektuellen Tiefe, von dramaturgischen und inszenatorischen Kniffen und Twists. All das kann es in "Warfare" aufgrund des Grundcharakters des Stoffes nicht geben. Und wenngleich der Zugang lobenswert ist, beraubt sich Garland damit seiner wichtigsten Assets als Filmemacher.
Die Kampfszenen sind durchaus brutal dargestellt, die Schockwirkung bleibt nicht aus. Aber es gibt viele andere Filme (zuletzt etwa "The Outpost"), die das um einiges überzeugender gemacht haben. "Warfare" hat Momente, in denen er nur "dahin plätschert", in denen sich gar Langeweile breit macht, die für das Publikum schwer zugänglich sind. Die intendierte Wirkung eines "Schlages in die Magengrube" bleibt aus, ganz bestimmt nicht im Sinne der Macher.
Das Ergebnis ist das ungewöhnlichste Werk in Garlands Filmografie, das sich ganz grundlegend von seinen anderen unterscheidet. Und dessen Einordnung wohl auch viel mit der Erwartungshaltung zu tun hat, mit der man an den Film herangeht. Ob "Warfare" also nun ein Meisterwerk des postmodernen (Anti-)Kriegsfilms ist (wie das manche Besprechungen nahelegen), oder schlicht der eindeutig schwächste Film in Garlands Œuvre, liegt im Auge des Betrachters.
Fazit: Ein minimalistischer (Anti-)Kriegsfilm, der das Grauen des Krieges in aller Nüchternheit direkt greifbar machen will, was aber leider nur bedingt gelingt. Gerade Fans von Autor/Regisseur Alex Garland werden mit "Warfare" zu kämpfen haben.
Christian Klosz
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Besetzung & Crew von "Warfare"
Land: USA, GroßbritannienJahr: 2025
Genre: Action, Drama
Kinostart: 17.04.2025
Regie: Alex Garland
Darsteller: Noah Centineo, Joseph Quinn, Will Poulter, Kit Connor, Cosmo Jarvis
Verleih: Leonine Distribution
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