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Einfach machen - She-Punks von 1977 bis heute
Einfach machen - She-Punks von 1977 bis heute
© Salzgeber & Co. Medien GmbH

Einfach machen - She-Punks von 1977 bis heute (2025)

Einfach machen!

Dokumentarfilm über Frauen-Punkbands der ersten Stunde in Deutschland und der SchweizKritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3.0 / 5

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Ende der 1970er Jahre kommt der Punkrock, der in den USA und England schon populär ist, auch in Deutschland und in der Schweiz an. Wer sich auf die Bühne stellt, muss sein Instrument nicht beherrschen, kann einfach loslegen, wild und laut sein. Der rebellische Geist des Punk gefällt auch Frauen, die selbst mitmischen wollen in der männerdominierten Szene und zwar nicht nur als Sängerinnen. In Westberlin gründet Gudrun Gut mit Beate Bartel und Bettina Köster die Frauenband "Mania D.“ Zwei Jahre später löst sich die Band auf und es entsteht die Band "Malaria!“.

In Düsseldorf gründet sich die Frauenband "Östro 430“, die 1980 ihr erstes Konzert gibt und die es auch heute noch gibt. In Zürich spielt die Punkerinnen-Band "Kleenex“ um Klaudia Schifferle eigene Songs. Sie wird belächelt, feiert auf Tournee in England aber Erfolge. Klaudia Schifferle tritt heute mit der Band "OneTwoThree“ auf, zu der auch die Punkmusik-Pionierin Sara Schär zählt.

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"Einfach machen! She-Punks von 1977 bis heute“: Musikalische Rebellinnen

Rund 50 Jahre ist es her, seit der schnelle, lärmende Punkrock nach Deutschland und in die Schweiz schwappte. Auch einige Frauen ließen sich von der männlich aggressiven Stilrichtung, die gegen alles Etablierte anschrie, so sehr begeistern, dass sie zu Instrumenten griffen und eigene Bands gründeten. Der Regisseur Reto Caduff und die Autorin Christine Franz blicken in dem Dokumentarfilm "Einfach machen! She-Punks von 1977 bis heute“ zurück und lassen Punkrockerinnen, die zum Teil auch heute noch Musik machen, erzählen.

Frauen an die Instrumente

Gudrun Gut erinnert sich an eine gutbürgerliche Kindheit in Niedersachsen: "super langweilig, wir konnten nicht atmen“. Im wilden West-Berlin fand sie ihre neue Heimat. Anfang der 1980er Jahre ging sie mit der neuen Frauenband "Malaria!“ auf Tournee, in New York traten sie im Studio 54 auf. Aber weil sie kein Geld hatten, mussten sie sich von Donuts und kostenlosen Drinks ernähren. Reich geworden ist mit Punkrock wohl kaum eine der Musikpionierinnen. Das gilt auch für Elisabeth Recker, die voller Enthusiasmus ein Independent-Label gründete und so die Szene förderte, bis ihr das Geld ausging. "Malaria!“ konnte für ihre Platte kein großes Musiklabel finden, sondern stieß auf Desinteresse.

Gegen die soziale Erwartung

Die Gesellschaft war, so klingt es in den Erzählungen immer wieder durch, noch nicht reif für Frauen, die ihr eigenes Ding machten. Ein faszinierendes Musikvideo von "Östro 430“ persifliert die Beliebtheit der Fernsehserie "Dallas“. Die Sängerin sitzt mit Gurkenmaske vor dem Fernseher und schwärmt für den fiesen Charakter J.R. Immer wieder, erzählen beispielsweise die Frauen von der Züricher Band "Kleenex“, seien sie zu ihrem Ärger gefragt worden, warum sie nicht mit Männern Musik spielten.

Bildschnitte im Stakkato

Der informative Film lehnt sich stilistisch deutlich an das rastlose, chaotische Image des Punkrock an. Archivaufnahmen von Straßenprotesten, Konzertauftritten bebildern Musikausschnitte. Die Tonspur diktiert den stakkatoartigen Wechsel der Bilder. Unscharfe Aufnahmen aus analogen Videos, tobendes Publikum, sekundenlange Impressionen erzeugen eine Atmosphäre, in der der anarchistische Geist nachhallt.

Auch zwischen den Zeiten springt der Film ungezähmt herum. Ihrer Begeisterung für die selbstgemachte Musik sind viele Frauen treu geblieben, auch wenn sich heute vieles nicht mehr so rasend schnell anhört, elektronische und experimentelle Klänge, andere Texte zu hören sind. Der Film nimmt sich wenig Raum für punktuelle Vertiefung. So wirkt das Thema noch längst nicht abgegrast.

Fazit: Unter der Regie von Reto Caduff erinnern sich in diesem Dokumentarfilm mehrere Punkrockerinnen an ihre vor rund 50 Jahren gegründeten Frauenbands. Gruppen wie "Mania D“, "Malaria!“, Östro 430“, "Kleenex“mischten die Szene in Westberlin, Düsseldorf, Zürich auf. Dem rasanten Rhythmus der eingespielten Musik passt sich die Bildmontage mit Archivmaterial aus Konzerten und Straßenszenen an. Die Frauen, die zum Teil auch heute Konzerte geben, strahlen selbstbewusste Zufriedenheit aus.




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Besetzung & Crew von "Einfach machen - She-Punks von 1977 bis heute"

Land: Deutschland, Schweiz
Jahr: 2025
Originaltitel: Einfach machen!
Länge: 89 Minuten
FSK: 6
Kinostart: 01.05.2025
Regie: Reto Caduff
Kamera: Roman Schauerte
Verleih: Salzgeber & Co. Medien GmbH

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