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Rust - Legende des Westens (2025)
Rust
Amerikanischer Western über ein ungewöhnliches Paar auf der Flucht vor dem Gesetz.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Der Westen der heutigen USA im Jahr 1882: Der 13-jährige Lucas Hollister (Patrick Scott McDermott) und sein kleiner Bruder leben auf einer einsamen Farm in Sedgwick County im Wyoming-Territorium. Nach dem Tod ihrer Eltern sind die zwei Jungs auf sich allein gestellt. Als Lucas versehentlich einen benachbarten Viehzüchter erschießt, wird er vom örtlichen Richter zum Tod durch den Strang verurteilt. Doch bevor das Todesurteil vollstreckt werden kann, befreit ein Fremder Lucas aus der Zelle und flieht mit ihm in Richtung Süden. Sein Name ist Harland Rust (Alec Baldwin) und er ist kein Unbekannter in der Gegend.
Rust wird wegen mehrerer Raubüberfälle und mehrfachen Mordes gesucht. Der Marschall Wood Helm (Josh Hopkins) nimmt die Verfolgung auf. Weil aber das Kopfgeld, das auf Rust und Lucas ausgesetzt wird, ausgesprochen hoch ist, bleiben Helm und seine vier Mitstreiter nicht lange allein. Zahlreiche Kopfgeldjäger heften sich an die Fersen der zwei Flüchtigen, die versuchen, es bis über die Grenze nach Mexiko zu schaffen. Der berühmt-berüchtigste unter ihnen ist Fenton Lang (Travis Fimmel) alias der "Priester".
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Filmkritik
"Rust": Hängt ihn höher
Wer die Vereinigten Staaten von Amerika verstehen will, muss Western schauen. In dem uramerikanischen Filmgenre werden nicht nur die schieren Ausmaße dieses gigantischen Landes visuell eindrucksvoll vor Augen geführt. Die Geschichten spielen auch am Rande der Zivilisation und einer Nation, die gerade erst im Entstehen begriffen war. An diesen Orten des Übergangs wurden Recht und Ordnung mit Waffengewalt durchgesetzt. Dementsprechend häufig handeln die Geschichten von Gesetzeshütern und Gesetzlosen in ihrem Ringen um die moralische Hoheit.
Auch in "Rust" von Regisseur und Drehbuchautor Joel Souza verhält es sich nicht anders; auch darin stellt sich die Frage, ob am Ende immer Recht hat, wer aufseiten des Gesetzes steht oder ob es die Moral nicht mitunter gebietet, das Gesetz zu beugen. Diese Fragen sind nicht neu und man hat sie in zahlreichen anderen Western schon weitaus besser verhandelt gesehen. Was diesen Western freilich so besonders macht, sind die tragischen Umstände seiner Entstehung.
Am Set des Films löste sich aus der Waffe von Hauptdarsteller Alec Baldwin ein Schuss, der die Kamerafrau Halyna Hutchins tödlich verwundete. Die Dreharbeiten, die bereits zuvor negative Schlagzeilen gemacht hatten, wurden unterbrochen und Baldwin, der den Western auch mitproduzierte, musste sich vor Gericht verantworten. Die Fragen nach Gesetz und Moral – immerhin dreht sich die Handlung um einen Jungen, der versehentlich einen Mann erschießt und dafür mit dem eigenen Leben bezahlen soll – griffen auf seltsame Weise vom Film auf das echte Leben über. Letzten Endes wurde Baldwin freigesprochen und der Film konnte mit großer Verzögerung doch noch fertiggestellt werden.
Altes Eisen
"Rust" ist ein Herzensprojekt von Regisseur Joel Souza und Hauptdarsteller Alec Baldwin und man sieht dem fertigen Film das Herzblut an, das hineingeflossen ist. Von den Drehorten über die Ausstattung und die Kostüme bis hin zum Make-up wurde viel Wert auf Details gelegt. Das harte, entbehrungsreiche Leben gegen Ende des 19. Jahrhunderts im Wyoming-Territorium, wenige Jahre bevor dieses bis heute dünn besiedelte Gebiet zum 44. Bundesstaat der USA wurde, ist den Figuren in die wettergegerbten und vor Schmutz starrenden Gesichter geschrieben. Wenn Kutschen über die nicht asphaltierten Straßen fahren, dann erfüllen Staubwolken die Leinwand. Und während eines ausgedehnten Schusswechsels kurz vor dem eigentlichen Showdown zieht ein Sturm auf, der die Szenerie während der Schießerei ordentlich durcheinanderwirbelt.
All diese schönen Elemente überdecken die Schwächen dieses Films aber nicht.
Hauptdarsteller und Produzent Alec Baldwin verglich ihn mit dem oscarprämiertem "Erbarmungslos" (1992), doch "Rust" ist nicht annähernd so düster, entmythologisierend und kompromisslos wie der Spätwestern von Clint Eastwood. Diesbezüglich ist "Rust" selbst einer Miniserie wie der Netflix-Produktion "American Primeval" (2025) unterlegen. Das größte Problem ist jedoch das Drehbuch, das der Regisseur selbst verfasst hat. Es hat zu viele Handlungssträngen und Figuren, sodass wiederholt der Fokus verloren geht. Auch kann sich Joel Souza nicht entscheiden, in welchem Ton er seine Geschichte erzählen will. Brutale Szenen wechseln sich mit forcierten Slapstick-Einlagen ab, die die schwere Grundthematik ein wenig auflockern sollen. Doch das geht nie richtig zusammen. Alles in allem zählt "Rust", wie es der sprechende Name seiner Titelfigur bereits vermuten lässt, im Westerngenre zum alten Eisen.
Fazit: Käme dieser Western unter normalen Umständen in die Kinos, er wäre kaum der Rede wert. Die Geschichte, die der Regisseur und Drehbuchautor Joel Souza erzählt, ist weder neu noch außergewöhnlich in Szene gesetzt. Die Liebe zum Detail ist dem Film zwar anzusehen, erzählerisch findet Souza allerdings nie den richtigen Ton und verliert wiederholt den Fokus. Aufmerksamkeit wird "Rust" dennoch auf sich ziehen, was mit dem tragischen Set-Tod der Kamerafrau Halyna Hutchins, der der fertige Film gewidmet ist, zusammenhängt.
Wer die Vereinigten Staaten von Amerika verstehen will, muss Western schauen. In dem uramerikanischen Filmgenre werden nicht nur die schieren Ausmaße dieses gigantischen Landes visuell eindrucksvoll vor Augen geführt. Die Geschichten spielen auch am Rande der Zivilisation und einer Nation, die gerade erst im Entstehen begriffen war. An diesen Orten des Übergangs wurden Recht und Ordnung mit Waffengewalt durchgesetzt. Dementsprechend häufig handeln die Geschichten von Gesetzeshütern und Gesetzlosen in ihrem Ringen um die moralische Hoheit.
Auch in "Rust" von Regisseur und Drehbuchautor Joel Souza verhält es sich nicht anders; auch darin stellt sich die Frage, ob am Ende immer Recht hat, wer aufseiten des Gesetzes steht oder ob es die Moral nicht mitunter gebietet, das Gesetz zu beugen. Diese Fragen sind nicht neu und man hat sie in zahlreichen anderen Western schon weitaus besser verhandelt gesehen. Was diesen Western freilich so besonders macht, sind die tragischen Umstände seiner Entstehung.
Am Set des Films löste sich aus der Waffe von Hauptdarsteller Alec Baldwin ein Schuss, der die Kamerafrau Halyna Hutchins tödlich verwundete. Die Dreharbeiten, die bereits zuvor negative Schlagzeilen gemacht hatten, wurden unterbrochen und Baldwin, der den Western auch mitproduzierte, musste sich vor Gericht verantworten. Die Fragen nach Gesetz und Moral – immerhin dreht sich die Handlung um einen Jungen, der versehentlich einen Mann erschießt und dafür mit dem eigenen Leben bezahlen soll – griffen auf seltsame Weise vom Film auf das echte Leben über. Letzten Endes wurde Baldwin freigesprochen und der Film konnte mit großer Verzögerung doch noch fertiggestellt werden.
Altes Eisen
"Rust" ist ein Herzensprojekt von Regisseur Joel Souza und Hauptdarsteller Alec Baldwin und man sieht dem fertigen Film das Herzblut an, das hineingeflossen ist. Von den Drehorten über die Ausstattung und die Kostüme bis hin zum Make-up wurde viel Wert auf Details gelegt. Das harte, entbehrungsreiche Leben gegen Ende des 19. Jahrhunderts im Wyoming-Territorium, wenige Jahre bevor dieses bis heute dünn besiedelte Gebiet zum 44. Bundesstaat der USA wurde, ist den Figuren in die wettergegerbten und vor Schmutz starrenden Gesichter geschrieben. Wenn Kutschen über die nicht asphaltierten Straßen fahren, dann erfüllen Staubwolken die Leinwand. Und während eines ausgedehnten Schusswechsels kurz vor dem eigentlichen Showdown zieht ein Sturm auf, der die Szenerie während der Schießerei ordentlich durcheinanderwirbelt.
All diese schönen Elemente überdecken die Schwächen dieses Films aber nicht.
Hauptdarsteller und Produzent Alec Baldwin verglich ihn mit dem oscarprämiertem "Erbarmungslos" (1992), doch "Rust" ist nicht annähernd so düster, entmythologisierend und kompromisslos wie der Spätwestern von Clint Eastwood. Diesbezüglich ist "Rust" selbst einer Miniserie wie der Netflix-Produktion "American Primeval" (2025) unterlegen. Das größte Problem ist jedoch das Drehbuch, das der Regisseur selbst verfasst hat. Es hat zu viele Handlungssträngen und Figuren, sodass wiederholt der Fokus verloren geht. Auch kann sich Joel Souza nicht entscheiden, in welchem Ton er seine Geschichte erzählen will. Brutale Szenen wechseln sich mit forcierten Slapstick-Einlagen ab, die die schwere Grundthematik ein wenig auflockern sollen. Doch das geht nie richtig zusammen. Alles in allem zählt "Rust", wie es der sprechende Name seiner Titelfigur bereits vermuten lässt, im Westerngenre zum alten Eisen.
Fazit: Käme dieser Western unter normalen Umständen in die Kinos, er wäre kaum der Rede wert. Die Geschichte, die der Regisseur und Drehbuchautor Joel Souza erzählt, ist weder neu noch außergewöhnlich in Szene gesetzt. Die Liebe zum Detail ist dem Film zwar anzusehen, erzählerisch findet Souza allerdings nie den richtigen Ton und verliert wiederholt den Fokus. Aufmerksamkeit wird "Rust" dennoch auf sich ziehen, was mit dem tragischen Set-Tod der Kamerafrau Halyna Hutchins, der der fertige Film gewidmet ist, zusammenhängt.
Falk Straub
TrailerAlle "Rust - Legende des Westens"-Trailer anzeigen

Besetzung & Crew von "Rust - Legende des Westens"
Land: USAJahr: 2025
Genre: Western
Originaltitel: Rust
Länge: 133 Minuten
Kinostart: 01.05.2025
Regie: Joel Souza
Darsteller: Travis Fimmel, Alec Baldwin, Frances Fisher, Jake Busey, Josh Hopkins
Kamera: Bianca Cline
Verleih: Splendid Film