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Go Clara Go - Die Kunst des kreativen Widerstands (2025)
Dokumentarfilm über die Kunstgruppe Clara Mosch und die genossenschaftlich organisierte Galerie Oben.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Die Kunstgruppe Clara Mosch wurde in den 1970er Jahren in der DDR in Chemnitz (ehemals Karl-Marx-Stadt) aktiv. Sie bestand aus vier Männern und einer Frau: Michael Morgner, Thomas Ranft, Carlfriedrich Claus, Gregor-Torsten Schade und Dagmar Ranft-Schinke. Der Gruppenname Clara Mosch ergab sich aus den Anfängen der Nachnamen der Mitglieder. Mit subversiven Happenings erregte das Quintett bald auch die Aufmerksamkeit der Stasi.
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Filmkritik
"Go Clara Go": Viele und vieles, alles und nichts
Die 1979 in Ludwigsfelde geborene Regisseurin Sylvie Kürsten beschäftigt sich in ihrem dokumentarischen Porträt "Go Clara Go" mit der Kunstgruppe Clara Mosch und der genossenschaftlich organisierten Galerie Oben. In Chemnitz (damals Karl-Marx-Stadt) organisierten Michael Morgner, Thomas Ranft, Carlfriedrich Claus, Gregor-Torsten Schade und Dagmar Ranft-Schinke seit den 1970er Jahren in der DDR avantgardistische Happenings – und leisteten damit auf äußerst einfallsreiche, kühne Art und Weise Widerstand gegen ein System der Unterdrückung. Ein Thema, das heute (leider) wieder überaus aktuell ist.
Das Phantom der freien Kunst (in einem unfreien Land)
Hinter dem Namen Clara Mosch verbarg sich keine reale Person; er setzte sich aus den Anfängen der Nachnamen der Mitglieder zusammen. Somit war Clara Mosch, wie es in "Go Clara Go" heißt, ein "Gespenst" – "viele und vieles, alles und nichts". Kürsten trifft indes für ihren Film eine sehr spannende Entscheidung: Sie lässt die Schauspielerin Jule Böwe ("The Ordinaries") via Voice-Over das Geschehen mit zuweilen spitzen Bemerkungen kommentieren, als sei sie jene Fantasiegestalt. "Clara" fungiert dabei nicht als neutrale Erzählerin, die uns alles nüchtern erklärt. Stattdessen geht sie ebenso unangepasst vor, wie es die Gruppe seinerzeit mit ihren Performances, Festen und Veranstaltungen tat.
Gegen die Doktrin der DDR-Erbauungskunst
Das Werk zeigt durch Archivaufnahmen, wie energisch die Kunstgruppe Clara Mosch gegen die kulturpolitischen Vorgaben ankämpfte. Hinzu kommen heutige Interviews, in denen über die Aktionen von damals reflektiert wird. Interessant ist außerdem, wie die Bedrohung eingefangen wird, die durch einen Stasi-Spitzel entstand. Der Film ist ein wichtiges Zeitdokument über ein renitentes Kollektiv, das in der aktuellen Lage als Inspiration dienen kann.
Fazit: Ein erhellender Dokumentarfilm über künstlerischen Widerstand, der sein Thema mit stimmigen Mitteln erfasst.
Die 1979 in Ludwigsfelde geborene Regisseurin Sylvie Kürsten beschäftigt sich in ihrem dokumentarischen Porträt "Go Clara Go" mit der Kunstgruppe Clara Mosch und der genossenschaftlich organisierten Galerie Oben. In Chemnitz (damals Karl-Marx-Stadt) organisierten Michael Morgner, Thomas Ranft, Carlfriedrich Claus, Gregor-Torsten Schade und Dagmar Ranft-Schinke seit den 1970er Jahren in der DDR avantgardistische Happenings – und leisteten damit auf äußerst einfallsreiche, kühne Art und Weise Widerstand gegen ein System der Unterdrückung. Ein Thema, das heute (leider) wieder überaus aktuell ist.
Das Phantom der freien Kunst (in einem unfreien Land)
Hinter dem Namen Clara Mosch verbarg sich keine reale Person; er setzte sich aus den Anfängen der Nachnamen der Mitglieder zusammen. Somit war Clara Mosch, wie es in "Go Clara Go" heißt, ein "Gespenst" – "viele und vieles, alles und nichts". Kürsten trifft indes für ihren Film eine sehr spannende Entscheidung: Sie lässt die Schauspielerin Jule Böwe ("The Ordinaries") via Voice-Over das Geschehen mit zuweilen spitzen Bemerkungen kommentieren, als sei sie jene Fantasiegestalt. "Clara" fungiert dabei nicht als neutrale Erzählerin, die uns alles nüchtern erklärt. Stattdessen geht sie ebenso unangepasst vor, wie es die Gruppe seinerzeit mit ihren Performances, Festen und Veranstaltungen tat.
Gegen die Doktrin der DDR-Erbauungskunst
Das Werk zeigt durch Archivaufnahmen, wie energisch die Kunstgruppe Clara Mosch gegen die kulturpolitischen Vorgaben ankämpfte. Hinzu kommen heutige Interviews, in denen über die Aktionen von damals reflektiert wird. Interessant ist außerdem, wie die Bedrohung eingefangen wird, die durch einen Stasi-Spitzel entstand. Der Film ist ein wichtiges Zeitdokument über ein renitentes Kollektiv, das in der aktuellen Lage als Inspiration dienen kann.
Fazit: Ein erhellender Dokumentarfilm über künstlerischen Widerstand, der sein Thema mit stimmigen Mitteln erfasst.
Andreas Köhnemann
Besetzung & Crew von "Go Clara Go - Die Kunst des kreativen Widerstands"
Land: DeutschlandJahr: 2025
Genre: Dokumentation
Länge: 93 Minuten
Kinostart: 26.06.2025
Regie: Sylvie Kürsten
Darsteller: Julia Böwe
Kamera: Martin Langner
Verleih: Salzgeber & Co. Medien GmbH